Kubrat Pulev vs. Tony Thompson - 24.08.2013, Schwerin


desl

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kaum größenvorteil.
Laut BoxRec ist Thompson mit 1,96 nur 2cm größer als Pulev.
Trotz seiner ordentlichen Reichweite (81,5") würde ich Thompson allerdings nicht als Experte für das Distanz-Boxen sehen.

Wusste nicht, dass Pulev "so groß" ist ... gibt also doch was, wie man ihn und Chagaev unterscheiden kann.
 

Realist

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Mal eine Detailliertere Einschätzung von mir

Thompsons größte Stärke ist, das er die Verhaltens und Bewegungsmuster seiner Gegner schnell durchschaut und sich darauf einstellt.
Er weiß oft Schnell wie er den Rhythmus des Gegners stören kann und reagiert auch gut auf veränderungen oder umstellungen seines Gegenübers.
Das Thompson Rechtsausleger ist, wird Pulev sicherlich auch nicht helfen.
Thompson versteht es gut einen linken Jab, den Pulev oft benutzt, mit der Rechten Hand abzublocken und in Schach zu halten.
Das hat er unter anderem in beiden Kämpfen gegen Wladimir gezeigt.
Er sieht oft sehr Statisch aus aber ist durch sein sehr gutes Distanzgefühl, nicht so sehr darauf angewiesen viel mit den Beinen zu arbeiten.
Er kann die Distanz zum Gegner geschickt verkürzen oder Lücken die der Gegner in der Vorwärtsbewegung bietet, Variabel ausnutzen.
Er ist ein reiner Ringfuchs, der Taktisch auf höchstem Niveau boxen kann.

Auf Pulev treffen einige der aufgeführten Eigenschaften von Thompson ebenfalls zu. Auch ihn kann man als Ringfuchs bezeichnen der unspektakulär aber effektiv boxt. Allerdings halte ich ihn schon für Durchschaubarer. Er besitzt für einen so schweren Mann eine gute Beinarbeit und ist fast immer in Bewegung, arbeitet viel mit dem Jab, schlägt aber eigentlich nie Kombinationen, sondern fast auschließlich eins-zweien. Dafür das er so wenig Schlagkraft in der Rechten hat, das er bei teils schwachen Gegnern trotz einer Vielzahl an Treffern keine große Schlagwirkung hinterlassen konnte, scheint er sich sehr stark darauf zu beschränken.
Er hat im Grunde eine gute Defensive, ist aber in der Vorwärtsbewegung während des verkürzens der Distanz, immer wieder mal offen für Harte Gegenaktionen.
Zum Glück kann er das durch seine sehr guten und vielleicht sogar Überragenden Nehmerqualitäten, die er zu haben scheint wenn man sich mal vor Augen führt, wie er harte Treffer von Schlagstarken Gegnern weggesteckt hat ausgleichen.
Seine Selbstsicherheit und Mentale Stabilität die er im Ring ausstrahlt, ist auch beachtlich.
Zudem dürften die Konditionellen Vorteile auf seiner Seite liegen.


Ich erwarte einen Kampf auf Taktisch hohem Niveau und denke Pulev wird zunächst große Probleme mit Thompson haben, weil er in der Vorwärtsbewegung immer wieder Treffer einstecken wird, ohne selbst häufig genug zu treffen, da Thompson seinen Jab neutralisieren und die Lücken die sich bieten werden ausnutzen wird.
Je weniger ihn die Schlagkraft von Pulev beeindrucken kann, desto mehr Türen werden sich für Thompson eröffnen.
IMO steht und fällt alles mit Thompons Konditioneller Verfassung.
Thompson wird nach ende der ersten Kampfhälfte, objektiv betrachtet recht klar nach Punkten führen.
Sollten sich mit zunehmender Kampfdauer Thompsons konditionellen Nachteile bemerkbar machen, wird Pulev natürlich besser in den Kampf kommen, nach Punkten stark aufholen und am Ende vielleicht einen knappen Punktsieg einfahren.

Je nachdem wie groß Thompsons konditionellen Defizite sind, wird es nach Punkten für ihn besser oder schlechter aussehen.
Sollte Thompson mit einer guten Kondition für 12 Runden in den Ring steigen, dann wird er sich das Ding objektiv betrachtet, nach Punkten nicht nehmen lassen.
Möglich wäre natürlich aber auch die Robbery des Jahres.
 
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Chancho

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:thumb: Interessante Einschätzung.

Bei Pulev bin ich nicht ganz deiner Meinung. Der Bulgare ist für mich ein gutes Beispiel für das oft geforderte "schlau boxen". Und zwar in dem Sinne, dass er auf Risikominimierung bedacht ist und nicht unbedingt mehr macht als nötig, um einen Kampf zu gewinnen. Daraus resultiert auch seine relativ niedrige K.O-Quote. Er hat zwar keine außergewöhnliche One-Punch-Power, aber durchaus genug Schlaghärte, um die Gegner zu beeindrucken und zu zermürben. Auch hier gilt, dass er den K.O. nicht sucht, sondern seine taktische Marschroute, die auf Kontrolle und Sicherheit bedacht ist, strikt einhält. Seine Beinarbeit ist gut für einen Mann seiner Größe und auch seine Größe und Reichweite setzt er geschickt ein. Insgesamt boxt er zwar nicht besonders spektakulär, mir persönlich gefällt seine Art des "Faustfechtens" aber richtig gut.

Mein Tipp ist, dass Pulev Thompson in den letzten 3 Runden zur Aufgabe zwingt weil der Amerikaner bis dahin zum einen zermürbt ist und zum anderen wegen konditioneller Nachteile kaum noch zur Gegenwehr in der Lage ist. Anderseits ist der Tiger natürlich auch gegen Pulev für eine Überraschung gut, das macht ja den Kampf so spannend.
 

Realist

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:thumb: Interessante Einschätzung.

Bei Pulev bin ich nicht ganz deiner Meinung. Der Bulgare ist für mich ein gutes Beispiel für das oft geforderte "schlau boxen". Und zwar in dem Sinne, dass er auf Risikominimierung bedacht ist und nicht unbedingt mehr macht als nötig, um einen Kampf zu gewinnen. Daraus resultiert auch seine relativ niedrige K.O-Quote. Er hat zwar keine außergewöhnliche One-Punch-Power, aber durchaus genug Schlaghärte, um die Gegner zu beeindrucken und zu zermürben. Auch hier gilt, dass er den K.O. nicht sucht, sondern seine taktische Marschroute, die auf Kontrolle und Sicherheit bedacht ist, strikt einhält. Seine Beinarbeit ist gut für einen Mann seiner Größe und auch seine Größe und Reichweite setzt er geschickt ein. Insgesamt boxt er zwar nicht besonders spektakulär, mir persönlich gefällt seine Art des "Faustfechtens" aber richtig gut.

Mein Tipp ist, dass Pulev Thompson in den letzten 3 Runden zur Aufgabe zwingt weil der Amerikaner bis dahin zum einen zermürbt ist und zum anderen wegen konditioneller Nachteile kaum noch zur Gegenwehr in der Lage ist. Anderseits ist der Tiger natürlich auch gegen Pulev für eine Überraschung gut, das macht ja den Kampf so spannend.

Das Pulev sehr auf Risikominimerung aus ist, finde ich nicht. Er hat es aber auch aufgrund seiner Härte im nehmen, nicht nötig sehr auf Risikominimierung bedacht zu sein. Er geht ab und an schonmal mutig in die Distanz und lotet seine Gegner aus. Dabei nimmt er es auch in Kauf getroffen zu werden.
Das macht er aber eher um zu sehen, wie weit er gehen kann. Im Hinterkopf auch mit dem Vertrauen, das er auf seine Nehmerqualitäten haben kann. Wobei er sich dabei schon nach seinem Gegner richtet.
Gegen den Schlagstarken Riesen Ustinov, boxte er schon wesentlich vorsichtiger wie zb. gegen Dimitrenko, dennoch kassierte er 3-4 harte Volltreffer, die er zu meinem erstaunen allesamt gut weggesteckt hat.
Er steht in Neutraler Position zwar sicher, wenn er aber nach vorne gehen muss weil er aus der Distanz nicht wie erhofft trifft, ist er nicht mehr schwierig zu treffen. Das verkürzen der Distanz gehört also nicht zu seinen Stärken.
Das wäre gegen eine ausgebufften Ringfuchs wie Thompson jedoch Goldwert.

Was die Schlagkraft angeht, war ich zunächst auch der Meinung das seine niedrige Ko Quote eher daraus resultiert, das er nichts zu erzwingen versucht und einfach seinen Stiefel runterboxt, mittlerweile bin ich aber nachdem ich so einige seiner Kämpfe gesehen habe, nicht mehr der Meinung. Normalerweise ergeben sich Ko's auch oder gerade dann, wenn man sie nicht zu erzwingen versucht. Insofern war das wohl eher Wunschdenken.
Ich meine es gab auch ein Knockout Video von ihm auf youtube, wo er weichgeklopfte wehrlose Gegner mit seinen Härtesten Schlägen eindeckt und auszuknocken versucht, es aber dennoch nicht schafft sie Niederzuschlagen.
Ich meine in dem Video rausgesehen zu haben, das er keinen seiner Gegner mit einem einzigen Schlag zu Boden geschickt hat. Von daher habe ich was seine Schlagkraft angeht, keine hohen Erwartungen.

Wenn Thompson merkt, das der Gegner keine echte Waffe im Handschuh trägt, wird er auch viel mehr Spielraum in seiner Kampfweise haben. Er könnte aggressiver boxen, das Tempo immer wieder anziehen und rausnehmen, während er zb gegen Wladimir, passiver werden musste als der angefangen hat das Risiko zu erhöhen.
Wie gesagt denke ich, das alles von Thompsons Körperlichen Zustand abhängig sein wird. Ich halte es wie du sagtest, auch für möglich das Thompson relativ schnell einbricht und tatsächlich im letzten Drittel weichgeklopft wird.
Das sein letzter Kampf und die harte Vorbereitung auf diesen, keine 2 Monate her ist und er mittlerweile auf die 42 zugeht, verleitet auch nicht grade dazu darauf zu wetten, das er in Topverfassung antreten wird.

Ich denke schon das Pulev im HW gegen Niemanden gnadenlos untergehen würde.
Für ganz oben wird es m.e aber nicht reichen, da ihm einfach das Gewisse etwas fehlt.
Bestimmte Fähigkeiten müssen für ganz oben eben sehr sehr gut sein ansonsten wird es höchstens für ganz oben reichen, wenn die komplette Konkurrenz ausnahmslos auf schwachem Niveau ist.
Das ist aber auch im heutigen HW nicht der Fall.
 
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Chavez JR

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Chavez JR

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Gerne! Danke Dir für die Mühe! :)

LG:jubel:

Kein Problem :jubel: . Also Stefano Abatangelo ist fürs Halbschwergewicht mit 1,70 m sehr klein und er wird versuchen im infight knackige bodyshots zu landen . Er hat keine power ist der Fäusten (6Ko's) ist aber ein unangenehm zu boxender Mann mit guter Kondition und eisenhartem Willen .Außerdem hat er gute Nehmerqualitäten (war noch nie KO).
 

MrRemixDo

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Bin mal Gespannt morgen, oder muss man nicht gespannt sein??!!:laugh2:

Thompson wird Morgen für eine Überraschung sorgen! Wartet's ab :)

Chavez, Danke Dir nochmals :)
 

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Im ersten Price-Kampf hatte er auch knapp 119 kg, im zweiten dann immer noch 117,5 kg, nicht sonderlich überraschend, dass er wieder in etwa mit dem gleichen Gewicht in den Ring steigt. Da tut sich nicht viel bei Thompson.

Pulev wiegt mit 114,7 kg aber auch ordentlich was.
 

Goal04

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kleiner Blick in die Zukunft....

Pulev via Unanimous Decision mit mindestens 117-111 oder höher ;) - und das in der Höhe auch gerechtfertigt und nicht mit Hilfe eines SE-Bonus oder so.
 

Buster D

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Pulevs Gewicht ist aber auch nicht ganz uninteressant. Der scheint von Kampf zu Kampf immer schwerer zu werden. 253 Pfund ist schon beachtlich bei der Größe. Gegen Dimi waren es noch ca 8 Pfund weniger.

http://www.boxingscene.com/photos-weights-braehmer-abraham-pulev-thompson--68912

Ja, ich schrieb es bereits vor geraumer Zeit. Pulev neigt leider dazu anzufetten und je länger die Pausen desto höher sein Gewicht. Wenn das so weiter geht, steigt er gegen Wladimir mit 120 KG in den Ring.
 
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