Kurzgeschichten


Young Kaelin

merthyr matchstick
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Für immer uf di Lied von Patent Ochsner

Schweizerdeutsch:

Für immer uf di


Uf Mueters Seu wo hüt
Furt isch voder Ärde
Uf au die schöne Ching
Wo hüt znacht gebore wärde
Uf au die Zyt wo isch vergange
Uf au die Zyt wo mir no blibt
Uf die grüene Triebe
Uf die süesse Frücht ide Böim
Uf aui grosse Plän u
Uf aui grosse Tröim
Uf au die wo fiire u no singe
Uf au die wo sueche
U wo vilech sogar finge
Es Glas uf d'Liebi und eis uf z'voue Läbe u
Eis uf au das wo mir nid chöi häbe
Es Tor geit uuf unes angers geit zue
Blibsch i mim Härz (sogar no denn) wes afaht weh tue
Uf au die wo chöi vergässe
Uf au die wo chöi vergäh
Uf au die wones grosses Härz hei
U wosech das nid löh la näh
Ufne gränzelose Himu
Ufnes uferloses Meer
U für immer uf di
Es Glas uf d'Liebi und eis uf z'voue Läbe u
Eis uf au das wo mir nid chöi häbe
Es Tor geit uuf unes angers geit zue
Blibsch i mim Härz (sogar no denn) wes afaht weh tue
Es Tor geit uuf unes angers geit zue
Blibsch i mim Härz (sogar no denn) wes afaht weh tue
Uf Mueters Seu wo hüt
Furt isch voder Ärde
Uf au die schöne Ching
Wo hüt znacht gebore wärde
Uf au die Zyt wo isch vrgange
Uf au die Zyt wo mir no blibt

Deutsche Uebersetzung:

Für immer auf Dich


Auf Mutters Seele die heute
Fort ist von der Erde
Auf all die schönen Kinder
Die heute Nacht geboren werden
Auf all die Zeit die vergangen ist
Auf all die Zeit die mir noch bleibt

Auf die grünen Triebe
Auf die süßen Früchte in den Bäumen
Auf alle großen Pläne
Auf alle großen Träume
Auf alle die feiern und singen
Auf alle die suchen
Und die vielleicht sogar finden

Ein Glas auf die Liebe und eins aufs volle Leben und
Eins auf all das was wir nicht heben können
Ein Tor geht auf und ein anderes geht zu
Du bleibst in meinem Herz (sogar dann noch) wenn es anfangt weh zu tun


Auf alle die vergessen können
Auf alle die vergeben können
Auf alle die ein großes Herz haben
Und sich das nicht nehmen lassen
Auf einen grenzenlosen Himmel
Auf ein grenzenlosen Meer
Und für immer auf dich

Ein Glas auf die Liebe und eins aufs volle Leben und
Eins auf all das was wir nicht heben können
Ein Tor geht auf und ein anderes geht zu
Du bleibst in meinem Herz (sogar dann noch) wenn es anfangt weh zu tun

Ein Tor geht auf und ein anderes geht zu
Du bleibst in meinem Herz (sogar dann noch) wenn es anfangt weh zu tun

Auf Mutters Seele die heute
Fort ist von der Erde
Auf all die schönen Kinder
Die heute Nacht geboren werden
Auf all die Zeit die vergangen ist
Auf all die Zeit die mir noch bleibt

Englische Uebersetzung/English Translation

Forever on you


On mother's soul today
Gone from the earth
To all the beautiful children
Who will be born tonight
All the time has passed
I still have all the time left

On the green shoots
To the sweet fruits in the trees
To all big plans
To all big dreams
To everyone who celebrates and sings
To everyone who is looking
And maybe even find them

A glass to love and one to the fullest of life and
One on everything we can't lift
One gate opens and another closes
You stay in my heart (even when it starts to hurt).

To everyone who can forget
To all that can be forgiven
To everyone who has a big heart
And don't let it be taken away from you
To a limitless sky
On a limitless sea
And forever to you

A glass to love and one to the fullest of life and
One on everything we can't lift
One gate opens and another closes
You stay in my heart (even when it starts to hurt).

One gate opens and another closes
You stay in my heart (even when it starts to hurt).

On mother's soul today
Gone from the earth
To all the beautiful children
Who will be born tonight
All the time has passed
I still have all the time left


Widme diesen Beitrag drei Menschen dieses Forums, welche mir wirklich lieb sind und deren Mütter leider verstorben sind.

Der Text hat mich einfach umgehauen. Sowas schönes habe ich selten gehört/gelesen. Das Lied habe ich nur durch Zufall beim Stöbern entdeckt.

Der Sänger von Patent Ochsner, Büne Hueber, hat seine Mutter wirklich verloren und der Text ist eine wunderschöne Hommage an sie, wie ich finde.

 

Young Kaelin

merthyr matchstick
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Itsumo Nando Demo - Spirited away cover Youmi Kimura



Es ruft irgendwo tief in meiner Brust
呼んでいる 胸のどこか奥で

Ich möchte immer aufregende Träume haben
いつも心踊る 夢を見たい

Ich kann die Traurigkeit nicht zählen, aber
かなしみは 数えきれないけれど

Ich bin mir sicher, dass ich dich auf der anderen Seite treffen werde
その向こうできっと あなたに会える
Jedes Mal, wenn eine Person wiederholt einen Fehler macht,
繰り返すあやまちの そのたび ひとは

Kenne einfach das Blau des blauen Himmels
ただ青い空の 青さを知る

Der Weg scheint endlos weiterzugehen, aber
果てしなく 道は続いて見えるけれど

Diese Hände können das Licht halten
この両手は 光を抱ける
Ein ruhiges Herz, wenn wir uns verabschieden
さよならのときの 静かな胸

Mein Körper wird zur Null, aber ich höre aufmerksam zu.
ゼロになるからだが 耳をすませる

Das Wunder des Lebens. Das Wunder des Sterbens
生きている不思議 死んでいく不思議

Die Blumen, der Wind und die Stadt sind alle gleich
花も風も街も みんなおなじ
La la la la la la la la la la la
ララララララ ラー ララララ

La la la la la la la la la la la la la la la la la la
ララララ ラララララ ララララ ラララララ

Hohohohohoho hohohoho lululu
ホホホホホホ ホホホホ ルルル

Regel Rulurulur Lulu Lulu Lulu Lulu
ルー ルルルルルル ルルルル ルルルル
Es ruft irgendwo tief in meiner Brust
呼んでいる 胸のどこか奥で

Lasst uns immer wieder träumen
いつも何度でも 夢を描こう

Anstatt die Zahl der Sorgen zu erschöpfen
かなしみの数を 言い尽くすより

Lasst uns auch leise auf unseren Lippen singen
同じくちびるで そっとうたおう
In den Erinnerungen, die sich immer schließen
閉じていく思い出の そのなかにいつも

Ich will nicht vergessen, ich höre Flüstern
忘れたくない ささやきを聞く

Sogar auf dem kaputten Spiegel
こなごなに砕かれた 鏡の上にも

Es wird eine neue Szenerie gezeigt
新しい景色が 映される
Das stille Fenster des ersten Morgens
はじまりの朝の 静かな窓

Denn es wird Null werden, erfüllt sein.
ゼロになるからだ 充たされてゆけ

Ich werde nicht mehr über das Meer hinausschauen
海の彼方には もう探さない

Etwas, das glänzt, ist immer da
輝くものは いつもここに

Weil es in mir gefunden wurde
わたしのなかに 見つけられたから
La la la la la la la la la la la
ララララララ ラー ララララ

La la la la la la la la la la la la la la la la la la
ララララ ラララララ ララララ ラララララ

Hohohohohoho hohohoho lululu
ホホホホホホ ホホホホ ルルル

Lulululululululululululululululululu
ルルルルルル ルルルルルル ルルルル ルルルル
 

AlluringHack

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Im Angesichts des Was betrübt euch-Threads habe ich einen kleinen Text rausgekramt, den ich vor Jahren geschrieben habe. Bald jährt sich der Tod meines Vaters zum elften Mal, aber in mancher Hinsicht ist es, als wäre es gestern gewesen. Im echten Leben rede ich eigentlich nie darüber und ich glaube auch nicht, dass Worte dem Tod gerecht werden oder Trost spenden können. Denn Worte sind leer und nichtssagend und der Tod ist wahrhaftig und er ist das Ende von allem; und es gibt nichts, das ihn beschreiben oder verständlich machen kann.

Aber vielleicht möchte es trotzdem jemand lesen.


Mein Vater und der Tod

Mein Leben änderte sich an einem sonnigen Tag im Mai und es war warm, als meine Mutter mir zuschrie: „Ruf einen Krankenwagen!“

Im ersten Moment verstand ich nicht was sie meinte. Der Moment der Verwirrung im Angesicht dessen, was man sich nicht vorzustellen vermag, ist mir in bleibender Erinnerung geblieben.

Erst war ich erleichtert, denn er hatte überlebt. Ich war froh, sehr froh. Ich weiß noch genau, wie es sich anfühlte. Und wie schnell mein Vater und alles um ihn herum sich veränderte.

Alles wurde immer weniger. Mein Vater wusste bald, dass es nichts gab, das seinen Tod verhindern konnte, aber er schwieg und ließ es geschehen. Und nach und nach verlor er alles.

Die ihm heilige Privatsphäre, seinen eigensinnigen Lebensstil, zuletzt seine Stimme. Er hatte gerne gesprochen, gerne gelacht. Oft hatte ich meinen Vater kraftvoll neben mir singen gehört, häufig hatte er laut über die Welt nachgedacht, manchmal knurrte und schrie er auch. Nun war seine Stimme ein Flüstern und Röcheln geworden. Im Krankenhaus musste nun ich, der immer zugehört hatte, reden und ich wusste nicht, was ich sagen sollte.

Ich war, wie wir alle, allein. Manchmal spürte ich gar nichts. Manchmal weinte ich bitterlich. Manchmal war ich rasend, wütend über die Machtlosigkeit.
Manchmal vergaß ich alles, zog mich in mich selbst zurück und ignorierte meine Eltern wochenlang.

Es gab Tage, die voller Hoffnung und wilder Liebe waren für diesen Menschen, ohne den ich mir mein Leben nicht vorstellen konnte. Und es gab Tage vollständiger und erdrückender Angst. Es gab das Gefühl, mit Zähnen und Klauen mit einem unsichtbaren Schicksal zu ringen, das ich anbrüllte: „Nimm mich! Nimm zehn Jahre von mir und gib ihm wenigstens noch ein unbeschwertes Jahr, nur eines!“ Aber am Ende kann man gar nichts tun; das Schicksal faltet die Hände und schüttelt mit dem Kopf.

Am Ende holte mich die Resignation ein und ich gab auf. Es war eine Erleichterung.

Mein Vater starb ein Jahr nach seinem ersten Herzinfakt, an einem sonnigen Tag im Mai, und es war warm, als meine Mutter mich anrief. Er hatte diese Welt verlassen, als sie grade nicht im Zimmer gewesen war. Vielleicht war es ihm so leichter gefallen. Meinen Geschwistern schrieb ich:
„Es gibt keinen guten Weg, das zu schreiben. Papa ist grade gestorben.“

Auf der Beerdigung spielten sie sein Lieblingslied.

Hey Jude,
don’t be afraid...

Einmal, als er noch sprechen konnte, saß mein Vater im Bett und sah in die Luft.

„Was machst du da?“, fragte meine Mutter als sie herein kam.

„Ich spiele Schach“, sagte er. „Ich kann gut verlieren.“

Ich habe nie gelernt, damit umzugehen. Man kann es, glaube ich, auch nicht lernen. Ich habe Menschen kommen und gehen sehen, ferne Länder bereist und geheiratet.

Aber werde ich gefragt, ob es mit den Jahren besser wird, verneine ich. Es wird nie besser werden. Dieses Loch wird immer da sein, wo immer ich gehe. Ich nehme es mit. Es gehört mir.

Der König ist tot. Er kehrt nicht wieder. Lange lebe die Erinnerung an ihn.
 

Himmelsstern

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Im Angesichts des Was betrübt euch-Threads habe ich einen kleinen Text rausgekramt, den ich vor Jahren geschrieben habe. Bald jährt sich der Tod meines Vaters zum elften Mal, aber in mancher Hinsicht ist es, als wäre es gestern gewesen. Im echten Leben rede ich eigentlich nie darüber und ich glaube auch nicht, dass Worte dem Tod gerecht werden oder Trost spenden können. Denn Worte sind leer und nichtssagend und der Tod ist wahrhaftig und er ist das Ende von allem; und es gibt nichts, das ihn beschreiben oder verständlich machen kann.

Aber vielleicht möchte es trotzdem jemand lesen.


Mein Vater und der Tod

Mein Leben änderte sich an einem sonnigen Tag im Mai und es war warm, als meine Mutter mir zuschrie: „Ruf einen Krankenwagen!“

Im ersten Moment verstand ich nicht was sie meinte. Der Moment der Verwirrung im Angesicht dessen, was man sich nicht vorzustellen vermag, ist mir in bleibender Erinnerung geblieben.

Erst war ich erleichtert, denn er hatte überlebt. Ich war froh, sehr froh. Ich weiß noch genau, wie es sich anfühlte. Und wie schnell mein Vater und alles um ihn herum sich veränderte.

Alles wurde immer weniger. Mein Vater wusste bald, dass es nichts gab, das seinen Tod verhindern konnte, aber er schwieg und ließ es geschehen. Und nach und nach verlor er alles.

Die ihm heilige Privatsphäre, seinen eigensinnigen Lebensstil, zuletzt seine Stimme. Er hatte gerne gesprochen, gerne gelacht. Oft hatte ich meinen Vater kraftvoll neben mir singen gehört, häufig hatte er laut über die Welt nachgedacht, manchmal knurrte und schrie er auch. Nun war seine Stimme ein Flüstern und Röcheln geworden. Im Krankenhaus musste nun ich, der immer zugehört hatte, reden und ich wusste nicht, was ich sagen sollte.

Ich war, wie wir alle, allein. Manchmal spürte ich gar nichts. Manchmal weinte ich bitterlich. Manchmal war ich rasend, wütend über die Machtlosigkeit.
Manchmal vergaß ich alles, zog mich in mich selbst zurück und ignorierte meine Eltern wochenlang.

Es gab Tage, die voller Hoffnung und wilder Liebe waren für diesen Menschen, ohne den ich mir mein Leben nicht vorstellen konnte. Und es gab Tage vollständiger und erdrückender Angst. Es gab das Gefühl, mit Zähnen und Klauen mit einem unsichtbaren Schicksal zu ringen, das ich anbrüllte: „Nimm mich! Nimm zehn Jahre von mir und gib ihm wenigstens noch ein unbeschwertes Jahr, nur eines!“ Aber am Ende kann man gar nichts tun; das Schicksal faltet die Hände und schüttelt mit dem Kopf.

Am Ende holte mich die Resignation ein und ich gab auf. Es war eine Erleichterung.

Mein Vater starb ein Jahr nach seinem ersten Herzinfakt, an einem sonnigen Tag im Mai, und es war warm, als meine Mutter mich anrief. Er hatte diese Welt verlassen, als sie grade nicht im Zimmer gewesen war. Vielleicht war es ihm so leichter gefallen. Meinen Geschwistern schrieb ich:
„Es gibt keinen guten Weg, das zu schreiben. Papa ist grade gestorben.“

Auf der Beerdigung spielten sie sein Lieblingslied.

Hey Jude,
don’t be afraid...

Einmal, als er noch sprechen konnte, saß mein Vater im Bett und sah in die Luft.

„Was machst du da?“, fragte meine Mutter als sie herein kam.

„Ich spiele Schach“, sagte er. „Ich kann gut verlieren.“

Ich habe nie gelernt, damit umzugehen. Man kann es, glaube ich, auch nicht lernen. Ich habe Menschen kommen und gehen sehen, ferne Länder bereist und geheiratet.

Aber werde ich gefragt, ob es mit den Jahren besser wird, verneine ich. Es wird nie besser werden. Dieses Loch wird immer da sein, wo immer ich gehe. Ich nehme es mit. Es gehört mir.

Der König ist tot. Er kehrt nicht wieder. Lange lebe die Erinnerung an ihn.
Sehr ergreifend und traurig. 😢 Meine Mutter ist vor 12 Jahren verstorben und ich kann alles nachempfinden, was du hier geschrieben hast. Danke, dass du das geteilt hast.
 

Young Kaelin

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The Story of Kisa Gautami​


Kisa Gautami was a young woman from a wealthy family who was happily married to an important merchant. When her only son was one-year-old, he fell ill and died suddenly. Kisa Gautami was struck with grief, she could not bare the death of her only child. Weeping and groaning, she took her dead baby in her arms and went from house to house begging all the people in the town for news of a way to bring her son back to life.
Of course, nobody could help her but Kisa Gautami would not give up. Finally she came across a Buddhist who advised her to go and see the Buddha himself.
When she carried the dead child to the Buddha and told Him her sad story, He listened with patience and compassion, and then said to her, “Kisa Gautami, there is only one way to solve your problem. Go and find me four or five mustard seeds from any family in which there has never been a death.”
Kisa Gautami was filled with hope, and set off straight away to find such a household. But very soon she discovered that every family she visited had experienced the death of one person or another. At last, she understood what the Buddha had wanted her to find out for herself — that suffering is a part of life, and death comes to us all. Once Kisa Guatami accepted the fact that death is inevitable, she could stop her grieving. She took the child’s body away and later returned to the Buddha to become one of His followers.
 
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