@Barea
Für meinen Geschmack dramatisiert Du das Ganze zu stark.
Man kann nicht erwarten, dass Kobe Bryant zu einem Rajon Rondo wird, der es sich zur grundsätzlichen Aufgabe macht, ausschließlich seine Mitspieler zu bedienen. Er sieht sich als erste und beste Option im Angriff - mit diesem Gedanken war er nunmal in seiner Karriere ziemlich erfolglich und er sieht ja, dass er weiterhin dazu in der Lage ist. Nach dem Desaster gegen die Mavericks in den Playoffs testet er nun seine maximale Leistungsfähigkeit und manchmal forciert er es natürlich auch (bspw. wenn es gut läuft - heute gegen die Clippers wird er sicherlich versuchen, die Serie aufrechtzuerhalten, entweder macht er heute 50 Punkte oder er schießt 25% aus dem Feld; damit muss man aber leben, dass Bryant sich auch über solche Leistungen [Scoring-Streaks, Anspruch der bester Spieler der NBA zu sein, Meilensteine, etc.] motiviert, schließlich muss er Wege finden, sich weiter und weiter zu pushen; bei einem Nowitzki wird und wurde davon gesprochen, dass es verständlich war, dass er erstmal nach dem Titel erstmal in ein Loch gefallen ist, Bryant sucht neben der Jagd nach weiteren Meisterschaften zusätzliche Möglichkeiten, sich anzutreiben und das Ins-Loch-Fallen zu verhindern, was ansonsten wohl nicht einfach wäre (ein Michael Jordan sprach nach seinem zweiten Titel bereits davon, dass er sich ausgebrannt gefühlt hat) - ohne diesen Drang würde er sich jetzt vielleicht auf irgendeiner Bank wie Tracy McGrady oder Vince Carter wiederfinden. Das hat weniger mit Unreife zu tun, das ist einfach sein Naturell, damit muss man leben, genauso wie man nach 16 Jahren mit gelegentlich langen Zweier mit viel Zeit auf der Uhr von ihm einfach leben muss).
Wenn die Lakers erfolgreich sein wollen, brauchen sie auch einen Bryant, der viel Gefahr ausstrahlt und viel Beachtung vom gegnerischen Team bekommt. Davon werden auch Pau Gasol und Andrew Bynum profitieren. Natürlich könnten sie jetzt schon paar mehr Würfe pro Spiel bekommen (und Bryant weniger nehmen; wobei es immer vom Spiel abhängig ist und nicht im Vorfeld auf Papier festzusetzen gilt), aber man muss auch nicht übertreiben, denn immerhin nehmen sie derzeit schon soviele Würfe wie Nowitzki, Dwight Howard, Zach Randolph (vor der Verletzung) und weitere PFs.
Bryant hat bereits bewiesen, dass er weiß, wie man die Jungs einbindet. Wenn's bei ihm stimmt, wird es beim Rest auch laufen...
PS: Vielleicht bin ich nicht irrational genug, aber wieso kann man Dinge, die einen stören, nicht einfach ignorieren - insbesondere im World Wide Web? Stattdessen entstehen immer und immer wieder OT-Diskussion (wobei ich natürlich weiß, dass bestimmte Leute darauf abfahren) ...