Schöner Sieg für Eddie Dunbar im Sprint einer (großen) Ausreißergruppe. Da nehmen die lässigen Aussies von Jayco schon mal etwas mit aus der Vuelta.
Für die Spanier war es bei ihrer Heimrundfahrt erneut etwas dumm gelaufen. Sie hatten dieses Mal ein paar gute und aussichtsreiche Optionen in der Endphase der Etappe.
Carlos Verona (Lidl-Trek) und Urko Berrade von Equipo Kern Pharma hatten sich mal mit Filippo Zana (Jayco) am letzten scharfen Hügel absetzen können, aber wurden bis zum Ziel wieder gestellt von anderen Ausreißern. Bei den Ausreißern war ganz viel Israel Premier Tech, die George Bennett in die Top 5 hätten fahren können. Ion Izagirre (Cofidis) war im Finale auch noch dabei.
Und nicht Jesus Herrada, den Migels erkannt haben wollte.
Alle wurden düpiert durch einen langen Antritt von Eddie Dunbar aus dem Hintergrund; es kam niemand mehr an sein Hinterrad.
Bei den Favos gab es auch etwas Bewegung, denn nachdem Ag2r auf den Bennett-Move ziemlich schläfrig reagierte, übernahmen Movistar und BORA das Kommando. Und am letzten knackigen Berg ging BORA auf Angriff. Gutes Terrain für Roglic, nicht superlang, aber ordentlich steil.
Und diesmal machten sie es ziemlich gut, mit einem richtigen Sprintzug bergauf. Alle Helfer volle Pulle, bis Roglic diese Startrampe nutzte und angriff. Nur Enric Mas konnte diesem Antritt folgen, für alle anderen war das zuviel.
Geschickterweise war auch DF Martinez in der Fluchtgruppe geparkt, der sich zurückfallen ließ und die Abfahrt übernahm.
Nur kann man auf so einem scharfen Hügel (prima für Roglic) auch weniger Zeit rausholen, als auf einem langen Kanten (nicht so toll für Roglic). Zumal es nach der Kuppe noch ca. 8 km bergab und flach zum Ziel war.
In der Abfahrt konnten einige Mitfavoriten wieder aufschließen.
Ben O'Connor gehörte nicht dazu und verlor 37 Sekunden seines Vorsprungs. Er hat aber immer noch über 3 Minuten Puffer vor Roglic und fast 4 auf Enric Mas, und kann sich damit noch ein paarmal so einen Rückstand leisten.
Er braucht aber auch Vorsprung vor dem abschließenden 25 km ITT.
Denn angenommen, dass keiner bis dahin noch herausstürzt oder erkrankt, ist Primoz Roglic der eindeutig stärkste Zeitfahrer aus dem Favoritenkreis. Andere ordentliche bis gute Zeitfahrer (Adam Yates, Mattias Skjelmose) müssten dafür auf Roglic über 2 Minuten gutmachen.
Das wäre vielleicht gegen David Gaudu möglich, aber nicht gegen Roglic.