Derweil stehen im Übrigen schon fast die ganzen Teams des diesjährigen Laver Cups fest. Für Europa war die Teilnahme von Roger Federer und Novak Djokovic schon seit geraumer Zeit bekannt, nun stossen für die Austragung in Chicago nebst dem von Tuomas angesprochenen Zverev noch David Goffin und Grigor Dimitrov dazu. Das weltweite Team bilden bislang Juan Martin del Potro, John Isner, Nick Kyrgios, Kevin Anderson und Diego Schwartzman. Bei beiden Teams fehlt noch jeweils ein Spieler, die Mannschaften werden wie im Vorjahr von Björn Borg und John McEnroe angeführt, unterstützt von Thomas Enqvist bzw. Patrick McEnroe.
Damit fehlen aus den aktuellen Top 10 drei Spieler: Nadal, Cilic und Thiem, welche allerdings allesamt im letzten Jahr schon dabei gewesen sind. Nadal hat bereits abgesagt und für Thiem würde die Veranstaltung wenig bis gar kein Sinn machen. Könnte mir höchstens bei Cilic noch vorstellen, dass der letzte Platz im Team Europa an ihn geht, rechne allerdings eher mit jemandem des Kalibers Fognini, Tsitsipas oder Bautista Agut. Ein bekannter Name, aber (noch) nicht auf dem Level des restlichen Teams.
Für das weltweite Team sind die bisherigen fünf Namen auch die fünf am besten rangierten Spieler der Weltrangliste, die nicht aus Europa stammen (wobei Kyrgios bei Punktverlust diese Woche hinter einige fallen würde). Die attraktivsten Namen dahinter sind nun Nishikori, Shapovalov, Chung und Raonic. Vielleicht versucht man noch einen weiteren Ami ins Boot zu holen (Sock, Johnson, Querrey, Tiafoe).
Auch wenn die Veranstaltung in Prag ein voller Erfolg und auch ich gerne einmal eingeschaltet habe, stehe ich dem Ganzen doch noch etwas kritisch gegenüber. Ich bin dann doch etwas der Traditionalist, der es bevorzugen würde, wenn der Davis Cup ähnlich viel Interesse bei den Topstars erzeugen würde. Dieses hat in den letzten Jahren ja leider ziemlich rapide abgenommen, daran ändern auch vereinzelte Teilnahmen der grossen Namen nichts daran. Gleichzeitig kreuzt es sich mit den Turnieren von St. Petersburg und Metz, die damit nebst den einheimischen Spielern eigentlich gar keine Chance auf einen Star als Zugpferd haben. Dauerhaft hat der Bewerb durchaus das Potential, den Status des Ryder Cup des Tennis zu übernehmen, noch sind wir allerdings weit davon entfernt und ich bin noch nicht vollends überzeugt davon.