Ich fand das Urteil eigentlich nicht mehr vertretbar. Ich hatte den Kampf 116:111 für Dirrell und das obwohl ich eigentlich auch Aktivität gerne honoriere. Aber gerade in der ersten Hälfte hat Froch doch mal eben gar nichts getroffen. Wie Tony schon meinte, da würde mich die Scorecard auch interessieren. Bei mir führte Dirrell jedenfalls zur Hälfte mit 5:1 Runden. Naja, schade dass das Turnier so losgeht. Auf der anderen Seite hat Dirrell natürlich keinerlei "Standing" in irgendeiner Weise verloren, eher im Gegenteil.
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Schöner Beitrag. Ich wollte schon einige User, die plötzlich das Turnier auf gewohnt alberne Weise madig machen wollten, bannungswürdig beleidigen. Gott sei Dank bist du mir mit deiner zurückhaltenden Art zuvor gekommen.:love3:
Sportlich gesehen gibt es kein Argument, das für einen Sieg des Engländers spricht. Der Kampf war knapp, aber eindeutig zu Gunsten von Dirrell verlaufen. Dass sich Dirrell "dreckiger Methoden" bedient habe, hat in der Beurteilung nichts verloren. Der Champion boxte schließlich genauso dreckig.
Da dieser Fight im Rahmen eines Turniers stattgefunden hat, lasse ich auch Gürtelboni u.ä. nicht gelten. Das wäre ja albern, wenn man Froch und Kessler nebst bekannten Heimvorteilen auch noch auf diese Weise bevorzugen würde. Hier wird für meine Begriffe eine Grundregel von sportlicher Fairness verletzt, die für einen zufriedenstellenden Ausgang des Turnieres entscheidend ist: Die Kämpfe müssen ergebnisoffen sein. Vor diesem Hintergrund ist es doch weniger relevant, ob Dirrell Standing eingebüßt hat: Das geschieht mit jeder Niederlage, sei diese verdient oder unverdient. Das "Loss" steht unverrückbar im Kampfrekord. Schmerzhafter ist für mich vielmehr die Tatsache, dass ein Sportler nun im weiteren Verlauf des Turnieres durch einen unverdienten Rückstand massiv benachteiligt ist.
Die üblichen Praktiken des Geschäfts (fragwürdige Gürtelboni, Heimvorteile) sollten im Zusammenhang eines Turniers anders, "neu" bewertet werden. Hier wirken sich Entscheidungen nachhaltiger aus und verzerren den Wettbewerb, nehmen mitunter auch ungünstigen Einfluss auf die weitere Karriere von Sportlern.
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