Da verschmilzt du jetzt aber Talent/Potenzial und das was sie auf den Court gebracht haben. Vom reinen Potenzial her waren die Clippers moderner, variabler, tiefer aufgestellt als die Lakers. Auch im Lakers-Thread hatte man ne Heidenangst vor den Clippers, da sie alles hatten um die Top Heavy Lakers kaltzustellen. Wie oft befürchtete man bspw auch, dass James durch die Pause nicht im Topform zu den Playoffs erscheinen könne? Nuggets vs Clippers war also nicht "nur" 2nd vs 3rd Seed", sondern ein extremer Underperformer vs ziemlicher Overperformer. Letztendlich waren auch die Lakers dicke Overperformer, man sieht ja an ihrer Offseason wie dringlich sie ihre fraglos vorhandenen Löcher stopfen oder ihre Oldschool-Bigs schnell ersetzen wollten.
Die Clippers blieben weit unter ihren und den allgemeinen Erwartungen, sicher nicht nur explizit in den Playoffs, sondern über die gesamte Saison.
Ja mein Beitrag war auch nicht so gut strukturiert.
Ich will damit nicht sagen, dass ich nicht enttäuscht darüber bin, dass es keine WCF zwischen den LA Teams gab, die über sechs oder sieben spannende Spiele geht. Die Clippers haben enttäuscht, geht man von den Erwartungen vor der Saison aus, denn sie waren klar das zweitbeste Team auf dem Papier, müssen also ins WCF kommen und haben dort gute Chancen, die Lakers zu schlagen. Jedoch den Umständen entsprechend haben sie nicht underperformed.
Zum Thema Talent: Nun ja, sie waren ein sehr tiefes Team sicher. Aber erstens ist Tiefe auch heutzutage gar nicht so wichtig, es stehen gerade einmal 5 Spieler gleichzeitig auf dem Feld und es gibt daher in den Playoffs häufig sehr kleine Rotationen. Wenn nötig, sitzen die Stars nur zwei Minuten auf der Bank. Top heavy muss kein Nachteil sein , es ist häufig die beste Methode, den Capspielraum zu nutzen. Alles Talent, was über die Starting 5 hinaus geht, hat sozusagen einen diminishing return (der Begriff passt nicht ganz, glaube ich). Das muss man bei der Gewichtung des Talents dann natürlich auch betrachten*. Es braucht eigentlich meist nur eine starke Starting Five und vielleicht noch einen Scorer von der Bank (ich rede jetzt mal nicht von Zeiten, in denen "Superteams" bestehen aus verschiedensten Gründen). Die beste Starting Five besteht natürlich aus Lebron AD und irgendwas. Zweitens, wenn dir diese Tiefe dann wie bei den Clippers abhanden kommt aus verschiedensten Gründen, bzw. du diese nie für längere Zeit nutzen konntest, kann man auch nicht von underperformen reden mMn - es würde auch niemand sagen, die Lakers haben underperformed, wenn AD die ganze Saison sich mit Verletzungen rumplagt so dass die Starting Five quasi nie zusammen spielt und dann in den Playoffs ein Komplettausfall ist.
Es gibt natürlich auch den Ansatz, auf Tiefe zu gehen, wie die Mavs 2011, ich denke aber, das ist eher der Plan B für Franchises, die es aus verschiedenen Gründen nicht schaffen, neben ihrem Franchiseplayer weitere Top-Spieler heranzuholen in der FA. Für den absoluten Erfolg ist es vielleicht sogar wahrscheinlicher, dass dieser ausbleibt, da diese idR nicht so stetig liefern und sich nur einer der vielen Leistungsträger verletzen muss und die Chancen für den großen Wurf sinken rapide (man ist von mehr Spielern abhängig).
*genau so, wie die Synergie des Talents wichtig ist. Ich würde von Harden KD und Kyrie im Kader zum Beispiel nicht sehr viel erwarten, obwohl es rein von der Summe der Einzeltalente besonders mit gutem DeAndre die talentierteste Starting 5 der Liga wäre. Denn das Talent als Team wirft dann schon Fragezeichen auf, wie man das mit einem Ball effizient nutzen kann (wieder diminishing return).