Charr vs. Johnson 12.04.2014
Als Bonner und interessierter Laie, war es mein erstes Boxevent und das hat mich leider mehr enttäuscht als begeistert. - Stundenlange Warterei, ohne einen für mich erkennbaren Grund.
Ich war gegen 21Uhr in der Halle, in die Manuel Charr erst etwa 0:15 Uhr einmarschierte.
Vorher meiner Erinnerung nach 4 Vorkämpfe, wovon 3 mit TKO in der ersten Runde endeten und einer ebenso mit TKO in der Dritten. Etwa jeweils abwechselnd war ein Boxkampf und ein Showact.
Dazwischen immer wieder Waaarten, was nicht nur mit den frühen KOs zu begründen ist.
Die Halle war fast ausverkauft, obwohl wohl irgendwie mit den Karten getrixt wurde, hieß es doch vorher, dass es nur noch Stehplatzkarten gäbe und vor Ort stellte ich fest, dass es nur noch Sitzplatzkarten ab 30€ gab.
Nachher standen dann aber keine 50 Pers. im Stehplatzbereich, wo einige Hundert hingepasst hätten.
Der Kampf selbst ging zu meiner Überraschung nur über 10 Runden.
KJ wirkte zwar leicht übergewichtig aber auch in späteren Runden nicht unfit. Er war zu allermeist im Rückwärtsgang in seiner Klitschko erprobten Vermeidungshaltung, zeigte aber ein breites Schlagrepertoire und schien mir der Boxer mit den größeren techn. Möglichkeiten. Allerdings scheint er wirklich nicht allzu hart schlagen zu können.
Charr setzte Johnson die meisste Zeit unter Druck, konnte KJ aber auch mit Kombinationen kaum mal richtig treffen. So entstand teils ein ziemliches Gewürge. Charr wirkte auf mich so, als ob er mehr wollte und körperlich auch zu mehr in Lage währe aber irgendwie ging es nicht.
Keiner der beiden Boxer konnte einen echten Wirkungstreffer anbringen oder den Anderen durch Zermürbung an die Grenzen bringen. Daran hätte sich auch nach 12 Runden m.E. wenig geändert.
Warum wird so ein Kampf über 10 Runden angesetzt? Kann mir das jemand beantworten?
Ich hatte Charr nicht unbedingt vorne aber ein Fehlurteil war es wohl auch nicht.
Wenn man bedenkt, dass Charr das Ganze Event selbst gestemmt hat, muss man das einfach auch mal anerkennen.
Also ich finde es sehr sympathisch, wie der Typ versucht, seinen Weg zu gehen, da muss man dann auch Zugeständnisse beim professionellen Ablauf machen.
Wenn der Hauptkampf 2 Std. früher begonnen hätte, wäre es besser gewesen.
Ich hoffe, er hat sein Geld verdient und wünsche ihm Erfolg.