Naja, eines ist natürlich klar: Es wäre für den Ruf des Skispringens in der öffentlichen Wahrnehmung tatsächlich ein großer Schaden, wenn beispielsweise während der Tournee einer der Sieganwärter wegen ein paar Gramm zu wenig auf der Waage oder einem 1 mm zu weiten Anzug disqualifiziert würde und dadurch im Kampf um den Gesamtsieg chancenlos zurückgeworfen würde.
Da halte ich es tatsächlich nicht für ausgeschlossen, dass man da im Fall der Fälle ein Auge zudrücken würde, wenn es sehr knapp wäre, um einen Skandal zu vermeiden. Denn ein paar Gramm entscheiden bei einem Vorsprung von 20 Punkten am Ende tatsächlich nicht über Sieg oder Niederlage.
Im Übrigen sehe ich eines wie Stefan: Es erscheint zwar sehr logisch, dass man zwischen dem Sprung und der Kontrolle nichts trinken darf - aber falls das (möglicherweise gerade deshalb) nirgendwo explizit schriftlich festgehalten ist, kann es letztlich nicht bestraft werden. Das ist letztlich eben dasselbe wie bei Jacobsens Anzug - dem hat man den Sieg ja auch nicht aberkannt, weil das nirgendwo explizit geregelt war. Und genau wie bei Hannawalds Skiern (die ja im Übrigen nicht nur er gesprungen ist), die die Maße überall dort, wo diese vorgeschrieben waren, eingehalten haben.
Aber man sieht daran natürlich wieder, dass jeder ans Limit geht - ob nun Deutsche, Österreicher, Schweizer, Norweger oder jetzt die Slowenen. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass es bei den Japanern ganz anders sein sollte.