Materialthread


Hakuba

J-Fan
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Ich habe mich mal durch das detailliert aufgelistete Budget des Japanischen Verbandes gearbeitet.
Biathlon ist nicht dabei (spielt aber in Japan auch nur eine sehr geringe Rolle), aber der recht umfangreiche Snowboardbereich gehört mit dazu.

Staatliche Zuschüsse im Rechnungsjahr 2022 (1. 8. 21 bis 31. 7. 22; vom Staat und vom Japanischen Olympischen Komitee):
269.244.000 Yen, das sind rd. 1,9 Mio Euro.
 

moiag

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BDP mal Popularitaet des Sportes = eine Beschaetzung fuer MediaMarkt Staerke (=Geld fuer FIS= Wichtigkeit)


Wenn jemand so alergisch auf Wort "Horngacher" ist, konnte sich fragen, warum.
 

Lazergirl

EFF #3
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"Die Kontrollen laufen in meinen Augen 100 Mal besser als letztes Jahr. Man sollte sich auf den Sport konzentrieren", sagte Wellinger. Auch Teamkollege Markus Eisenbichler sieht keinen Grund zu Kritik am neuen Kontrolleur. "Er macht sehr gute Kontrollen. Ich weiß ganz genau: Wenn es zu groß ist, misst er nach, dann bist du raus. Wir bewegen uns in einem guten Rahmen. Er disqualifiziert nicht immer sofort. Er ist total fair", sagte der Bayer. "Es geht hier um den Sport. Ob der Anzug einen Zentimeter größer ist, deswegen springst nicht weiter. Der Schweizer Kollege, der das gemacht hat, soll sich mal aufs Wesentliche konzentrieren."

Es geht um den Sport. Weitermachen!
 

moiag

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Ich glaube, es ist weniger eine Allergie gegen das Wort Horngacher, sondern eher eine Allergie gegen unsachliche Kritik an Horngacher, die man hier leider immer wieder liest. ;)


Es geht nicht um Kritik, sondern um realistischen Beschreibung, wie das System läuft und was für eine Dynamik dabei herrscht und auch warum.
Was realistisch ist, ist natürlich subjektiv.
Was unsachlich ist, ist auch subjektiv.
Und es geht nicht um Horngacher, sondern um eine (irgendeine) wichtige Person einer großen Nationen in diesem Sport.
 

Lazergirl

EFF #3
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Es geht nicht um Kritik, sondern um realistischen Beschreibung, wie das System läuft und was für eine Dynamik dabei herrscht und auch warum.
Was realistisch ist, ist natürlich subjektiv.
Was unsachlich ist, ist auch subjektiv.
Und es geht nicht um Horngacher, sondern um eine (irgendeine) wichtige Person einer großen Nationen in diesem Sport.
Das mit Horngacher kam doch vor allem aus dem polnischen Fanlager, schön angestachelt in den sozialen Medien (Schuhe!).
 

Kirsten

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Ich hab dann mal die Streitigkeiten hier gelöscht, bitte bleibt beim Thema und fangt nicht wieder überall eure Privatkriege an

Und ich brauche danach auch keine Diskussion, wer angefangen hat, es aind auf beiden Seiten immer die anderen.

Packt euch alle auf ignore, anstatt mit euren Streitigkeiten hier gefühlt allen den Spaß am Forum zu nehmen
 

Steigerwald

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Wichtig ist, im Sommer Entscheidungen zu treffen was erlaubt ist und was nicht. Gerne auch noch mehr Kontrolleure.

Chancengleichheit und Fairness sollte für alle Beteiligten Priorität genießen. Denn der Verlierer wäre der Sport an sich.
 

Benjamin

Zahlenfreund
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Eine gewisse Mitschuld muss man da Sepp Gratzer aus meiner Sicht schon geben. Letztlich ist es ja so, dass sein Rücktritt aus Altersgründen lange vorher feststand. Und so wäre es möglich (und offenbar auch nötig!) gewesen, dass er seinen Nachfolger rechtzeitig ausführlich einarbeitet und sein Know How an ihn weiter gibt. Hier scheint es etwas gehakt zu haben. Ein zusätzliches Problem ist natürlich auch dadurch entstanden, dass der Rücktritt von Jukkara so natürlich ursprünglich nicht geplant war, dadurch ist es sicher noch schwieriger geworden, eine gewisse Kontinuität zu gewährleisten.

Ein lesenswertes Interview zu der Thematik gibt es auf Eurosport auch mit Martin Schmitt:


Irgendwie erinnert mich das Ganze ein bisschen an den Abgasskandal. Da haben die Autohersteller die Motoren auch nicht dahingehend optimiert, dass sie die Regelungen im normalen Fahrbetrieb einhalten - sondern dass sie die Kontrollen überstehen.

Aber auch da war es zum Teil ein Zeichen dafür, dass eben die Kontrollen nicht optimal waren.
 

Kirsten

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Ich habe mal die dsq-Statistik genutzt, die @Hakuba erstellt hat und habe alle Disqualifikationen wegen Anzug je Nation aus den letzten 3 Saisons gezählt (SGP und WC), und Spitzenreiter hier ist nicht, wie von @EyTschej vermutet, Norwegen sondern Österreich:

17 dsq
AUT

11 dsq
RUS
POL

10 dsq
NOR
SLO

9 dsq
GER

6 dsq
KAZ
EST
USA

5 dsq
JPN
FIN
CZE

4 dsq
ROU

3 dsq
ITA
FRA

2 dsq
UkR
CAN

1 dsq
CHN
TUR
SUI

Ich hoffe, ich habe mich auf die Schnelle nicht irgendwo verzählt und jemanden überschlagen.
 

Benjamin

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Wenn man bedenkt, dass die Russen seit rund einem Jahr gar nicht mehr dabei sind und auch sonst weniger Springer an den Start bringen als Österreich oder Polen, ist es bemerkenswert, dass die so weit vorn liegen...
 

moiag

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Ich habe mal die dsq-Statistik genutzt, die @Hakuba erstellt hat und habe alle Disqualifikationen wegen Anzug je Nation aus den letzten 3 Saisons gezählt (SGP und WC), und Spitzenreiter hier ist nicht, wie von @EyTschej vermutet, Norwegen sondern Österreich:

17 dsq
AUT

11 dsq
RUS
POL

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NOR
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Ich hoffe, ich habe mich auf die Schnelle nicht irgendwo verzählt und jemanden überschlagen.
Interessant. Sagt aber nicht viel. Es geht nicht um "Bosheit", sondern um Risiko nehmen, Innovationen, Kontrolle testen... Das erzählt nicht, wie oft man Reglement überschritt, sondern wie oft man dabei erwischt ist, also wie geschickt debei ist.
 

Kirsten

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Interessant. Sagt aber nicht viel. Es geht nicht um "Bosheit", sondern um Risiko nehmen, Innovationen, Kontrolle testen... Das erzählt nicht, wie oft man Reglement überschritt, sondern wie oft man dabei erwischt ist, also wie geschickt debei ist.

Es ging in dem Fall einfach darum, dass @EyTschej gestern nach der dsq von Heggli vermutete, dass es keine Nation gibt, die mehr oder vergleichbar viele dsq wegen Anzügen hatte. Und da zeigt diese Statistik eben, dass er sich geirrt hat, nichts anderes zeigt die Statistik
 

Finn-Lady

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Interessant. Sagt aber nicht viel. Es geht nicht um "Bosheit", sondern um Risiko nehmen, Innovationen, Kontrolle testen... Das erzählt nicht, wie oft man Reglement überschritt, sondern wie oft man dabei erwischt ist, also wie geschickt debei ist.

Hmmm, ist aber die Grenze zwischen Risiko nehmen, Innovationen, Kontrolle testen zur Boshaftigkeit nicht auch fließend? Ist das Risiko nehmen, einen neuen, innovativen Anzug beispielsweise im Wettkampf zu springen, wohlwissend darum, dass es nicht dem Reglement entspricht, nicht auch ein Stück weit Boshaftigkeit dem Konkurrenten und auch dem Kontrolleur gegenüber? Natürlich wird es immer so sein, dass man durch neues Material besser sein möchte als der andere und natürlich testet JEDE Nation damit den Kontrolleur. Aber auch hier ist jeder zugleich risikonehmend, innovativ und boshaft.
 
Zuletzt bearbeitet:

Benjamin

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Man muss hier doch klar zwei Punkte unterscheiden:

Zum einen geht es darum, das bestehende Reglement möglichst weit auszureizen und Anzüge zu fabrizieren, die einerseits regelkonform sind und durch die Kontrollen kommen, andererseits aber auch die bestmöglichen Flugeigenschaften haben. Wenn es Teams gelingt, Anzüge zu entwickeln, die in der normalen Messposition nicht zu weit sind, sich im Flug aber dehnen und dem Springer so mehr Tragfläche verschaffen, ist das aus meiner Sicht nicht verwerflich, sondern kreativ. Das versucht auch grundsätzlich jedes Team.
Es ist trotzdem die Aufgabe der FIS, Regeln und Kontrollen so zu gestalten, dass der Spielraum hier möglichst gering ist. Denn die großen Nationen haben dank ihrer finanziellen und personellen Möglichkeiten natürlich eine größere Chance, die idealen Anzüge zu erstellen, als die kleinen, so dass sie sich hier einen Vorteil verschaffen können.

Absichtlich einen Anzug zu springen, der definitiv nicht regelkonform ist, und zu hoffen, dass man nicht kontrolliert wird, ist etwas anderes. Das wäre tatsächlich Betrug. Auch hier ist die FIS gefordert: Es müssen genügend Springer kontrolliert werden, damit sich das nicht lohnt bzw. damit jemand, der das tatsächlich systematisch versuchen würde, so oft disqualifiziert wird, dass das auffällt. Angesichts der doch eher geringen Anzahl an Disqualifikationen glaube ich aber nicht, dass die Athleten so etwas systematisch machen, es sei denn...

... an der von manchen hier hinter vorgehaltener Hand geäußerten Vermutung, manche Springer wären "gleicher" als andere, wäre etwas dran. Das würde aber bedeuten, dass die FIS bei ihren Kontrollen zwar Verstöße feststellt, aber die betreffenden Springer trotzdem nicht zwingend disqualifiziert bzw. dass Springer aus den kleinen Nationen hier direkt anders behandelt werden als diejenigen aus den großen. Dass man also bei leichten Verstößen einen Vladimir Zografski oder einen Viktor Polasek sofort disqualifiziert, einen Piotr Zyla, Karl Geiger oder Stefan Kraft aber nicht, weil man da einen ganz anderen Gegenwind zu erwarten hätte, wenn man mal zwei oder drei Polen, Deutsche oder Österreicher auf einmal herausnehmen würde. Das wäre aber ein echter Skandal und eine Gefahr für den gesamten Sport, deswegen glaube und hoffe ich, dass das ebenfalls nicht zutrifft.
 

Finn-Lady

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Ich bringe es mal hierein (ich kann mich nicht erinnern, dass es mal angesprochen wurde - wenn doch: überlesen :LOL: ):

Gestern sprachen Severin Freund und Eike Papsdorf im ZDF über eine norwegische Studie, die sich speziell mit Sprunganzügen für die Damen beschäftigt. Nach dem Mixed-Desaster bei Olympia 2022, das ja doch eher die Damen betraf, sind die Anzüge in dieser gerade beendeten Saison schmaler geworden. Der Großteil der bisherigen Forschungen ist logischerweise an den Männern ausgelegt. Man erforscht nun die Entwicklung von Anzugsmodellen, die speziell dem weiblichen Körper ausgepasst sind. Was wohl tatsächlich einfach Sinn macht.

Quelle: (aber ca. 1:05:30)

Was mir hier aber ebenfalls positiv auffällt, dass man Themen wie Anzüge besprechen kann, aber dennoch immer wieder die Sprünge der Athletinnen im Blick hat - danke Sevi (y)
 
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