Medallienspiegel


Hans A. Jan

zu gut für die 3. Liga
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Sehr zufriedenstellende Bilanz von Deutschland mit tollen Leistungen und denkwürdigen Events, vor allem bei den Frauen und den klassischen Disziplinen.

Großen Nachholbedarf sehe ich bei dem ganzen neumodischen Schnickschnack, der ja schon fast 1/3 der (Flosse) "Bewerbe" einnimmt und wo wir ja überhaupt kein Land sehen. Da hat man offenbar völlig den Zug verpennt und ist zu konservativ im Wintersport.


Unter dem Strich tolle Teamleistung mit vielen schönen Momenten. :thumb:
 

Wurzelsepp

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Schweizer Bilanz:

6x Gold
3x Bronze

6x Gold ist sicher mehr als erwartet, aber nur 9 Medaillen sind etwas mager. Was auffällt ist die "ungerechte" Verteilung der Medaillen: 8 Medaillen haben die Männer geholt, die einzige bei den Damen gab es im Snowboardcross, da muss man dran arbeiten.
 

theGegen

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....Großen Nachholbedarf sehe ich bei dem ganzen neumodischen Schnickschnack, der ja schon fast 1/3 der (Flosse) "Bewerbe" einnimmt...

Davon hat es mMn viel zuviel. Das Shorttrack könnte weniger Bewerbe umfassen, auch das Gehüpfe mit Skiern oder Boards. Das ist zwar ggf. zurecht bei den örtlichen Zuschauern populär oder hat alle 4 Jahre überregionale größere Aufmerksamkeit, eben weil es dafür Medaillen gibt, aber groß berühmt wird man damit nicht.
Das werden die Protagonisten, die für ihr Land den Eishockey-Olympiasieger stellen, oder den Sieger der alpinen Abfahrt, die Sieger der Langlaufstaffel oder die, die besonders anmutig oder schnell Schlittschuh laufen können.

Die Schnickschnack-Medaiilen zählen zwar genauso viel, aber sind doch im Prinzip nur Schnickschnack-Medaillen.
 

GitcheGumme

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Wintersport ist eben mehr als Eishockey oder auf Skiern den berg abfahren. :belehr:

Der mensch entwickelt sich weiter und damt auch die Ideen.
Ich finde die neuartigen Wettbewerbe gut und einen Ansporn für kommenden deutsche Generationen.
 

theGegen

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Ich habe in keinster Weise deren Berechtigung angezweifelt, sondern ob es dafür soviele Medaillen bei olympischen Spielen geben muss.
Frag mal jemand in 3 Monaten nach dem Goldmedaillengewinner 2010 im Skycross oder dem bei Ski Alpin Männerabfahrt.
 

samus1

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Na das möcht ich aber belegt haben das eine Magdalena Neuner(2xGold 1xSilber) oder ein Marit Björgen(3xGold,1xSilber,1xBronze) in klassischen Disziplinen bekannter sind als ein Shaun White(1xGold) oder ein Apolo Anton Ono(1xSilber, 2xBronze). Weltweit gesehen sind die 2 letzteren wohl deutlich bekannter. Der einzige klassische der da eventuell mithalten kann ist wohl Bode Miller.
 

theGegen

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Shaun White und Apolo Ohno dürfen ja auch zurecht bekannt sein, die sind schließlich auch aus sehr medien-omnipräsenten Ländern.
Der eine darf sich gerne und zurecht mit seiner Kunst zum Olympiasieger küren lassen, beim anderen hätten es auch ein paar weniger Medaillen zu ähnlichem Ruhm getan.
So eine Amelie Kober hingegen hat ihre Silbermedaille von vor vier Jahren aber wohl ungleich schlechter versilbern können. Ein Shaun White würde jedoch auch als Star gelten, wenn sein Bewerb nicht olympisch wäre. Tony Hawk ist auch ein Star, trotzdem er nicht mit olympischen Medaillen überhäuft wurde.
 

Wurzelsepp

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Da könnte man aber genauso gut fragen, warum es zB im Biathlon gleich 4 Einzelmedaillen gibt... ist doch immer das gleiche ;)

Gerade beim ersten Teil der Verfolgung könnte man auf die Medaillen verzichten, damit schafft man sich nur die gute Ausgangslage für den zweiten Teil.

An Mike Schmid wird man sich (zumindest in Frutigen) immer und ewig erinnern :cool3:
 

samus1

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Es ging ja darum das man in diesen Sportarten nicht zum Star wird. Ich bin sehr großer Langlauf-Fan, wenn man aber sagt im Shorttrack reichen weniger Wettbewerbe aus, dann reichen auch im Langlauf oder Biathlon weniger aus. Und nur weil in Deutschland eh nur die Sportarten beliebt sind bei denen man erfolgreich ist muss man anderen nicht die Olympia Berechtigung absprechen. Ich denke die Koreanischen Shorttracker(ich kenn mich in dieser Sportart nicht so gut aus das ich Namen nennen könnte) sind weltweit gesehen nicht unbekannter als eben eine Neuner oder Willhelm oder Björgen. Olympia ist nunmal nicht nur eine Veranstaltung für Europa sondern für alle Kontinente. Und wenn in Asien nunmal Shorttrack den stellenwert von Langlauf oder Biathlon in Europa hat dann sollte er auch genauso berücksichtigt werden. Wenns nach mir geht könnte man auch das ganze Schlittengefahre streichen, aber ich sehe ein das es genügend Leute gibt die sich dafür interessieren.
 

theGegen

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Da könnte man aber genauso gut fragen, warum es zB im Biathlon gleich 4 Einzelmedaillen gibt... ist doch immer das gleiche ;)

Gerade beim ersten Teil der Verfolgung könnte man auf die Medaillen verzichten, damit schafft man sich nur die gute Ausgangslage für den zweiten Teil.

Richtig, es sollte bei aller modernen Aufblähung von olympischen Wettbewerben ein gewisses Maß eingehalten werden, es sollten sowohl bei Sommer- wie Winterspielen einige Wettbewerbe überdacht werden in der Frage, ob eine Häufung von Medaillen von bestimmten Sportarten begünstigt wird: Biathlon, Eisschnellauf, Langlauf, Schwimmen zum Beispiel.
Da man vielen "neuen" Sportarten den Einzug ins olympische Programm gewährt hat, hat man inzwischen beim Sommerprogramm schon erkannt, dass dafür dann ggf. ein anderer Bewerb weichen muss.
Zumal solcher Zusatz-Schnickschnack auch die Gastgeberländer gravierend (oder gar gewollt?) einschränkt.
Teuer waren schon immer Eis-und Bobbahnen, für den Rest taugte auch schonmal lediglich günstiges Gelände.
Heute müssen da auch noch Halfpipes, Buckelpisten, Crosskurse, Shorttrackhallen gebaut werden, die sich nur dann lohnen, wenn da mehr als nur eine Entscheidung fällt.
Und wenn man denn das so will, halte ich es für einen Zusatzfehler, den neuen Kandidaten ein z.T. ähnlich inflationäres Medaillenscheffelprogramm zuzuweisen, wie sie die klassischen Sportarten haben.
Wenn, dann muss man alles vieleicht etwas straffen und in ihren Einzelsportarten dürfen die ja durchaus alles in 20 verschiedenen Strecken durchpauken.
Aber wenn es an "olympische Goldmedaillen" geht, darf man nicht vergessen, welche davon wirklich traditionell etwas bedeuten, denn die sind das Salz in der Suppe dieser Spiele.
Wenn es in x4 Jahren 285 winterolympische Goldmedaillengewinner gibt, dann interessieren die entweder gar keinen mehr, oder eben nur die von der Männerabfahrt und die des Eishockeyturniers.
 

GitcheGumme

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Es ging ja darum das man in diesen Sportarten nicht zum Star wird. Ich bin sehr großer Langlauf-Fan, wenn man aber sagt im Shorttrack reichen weniger Wettbewerbe aus, dann reichen auch im Langlauf oder Biathlon weniger aus. Und nur weil in Deutschland eh nur die Sportarten beliebt sind bei denen man erfolgreich ist muss man anderen nicht die Olympia Berechtigung absprechen. Ich denke die Koreanischen Shorttracker(ich kenn mich in dieser Sportart nicht so gut aus das ich Namen nennen könnte) sind weltweit gesehen nicht unbekannter als eben eine Neuner oder Willhelm oder Björgen. Olympia ist nunmal nicht nur eine Veranstaltung für Europa sondern für alle Kontinente. Und wenn in Asien nunmal Shorttrack den stellenwert von Langlauf oder Biathlon in Europa hat dann sollte er auch genauso berücksichtigt werden. Wenns nach mir geht könnte man auch das ganze Schlittengefahre streichen, aber ich sehe ein das es genügend Leute gibt die sich dafür interessieren.
...gut gesprochen.

Gerade die Vielfalt und Mannigfaltigkeit macht so Olympia aus. Da sieht man auch mal Disziplinen, die man sonst nie verfolgt (bei mir bspw. Langlauf) und die ganzen "tropischen" wie Boardercross etc. die auch aufgrund mangelndem Interesses der Fernsehanstalten viel zu kurz kommen.
 

Wurzelsepp

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Sehe es ähnlich wie Gegen, ein bisschen Entschlackung würde nicht schaden...

1x Biathlon weniger
1x Short-Track weniger
evtl. 1x Nordische Kombination weniger

Dafür Damen-Skispringen rein, dann hat man immer noch etwa die gleiche Anzahl Medaillen.... vielleicht kommt dann auch noch die Nordische Kombination der Damen, aber das dauert wohl noch.

Das IOC sollte einfach die Anzahl Entscheidungen einfrieren... kommt etwas dazu, so muss etwas weichen.
 

Jones

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Sehe es ähnlich wie Gegen, ein bisschen Entschlackung würde nicht schaden...

1x Biathlon weniger
1x Short-Track weniger
evtl. 1x Nordische Kombination weniger

Dafür Damen-Skispringen rein, dann hat man immer noch etwa die gleiche Anzahl Medaillen.... vielleicht kommt dann auch noch die Nordische Kombination der Damen, aber das dauert wohl noch.

Das IOC sollte einfach die Anzahl Entscheidungen einfrieren... kommt etwas dazu, so muss etwas weichen.

Die Olympischen Spiele sind gerade auch dafür da Disziplinen in den Mittelpunkt zu rücken, die sonst nicht so im Mittelpunkt stehen.
Für jede vergebene Medaille sollte man imo andere Qualifikationen mitbringen müssen. Das ist beim Biathlon nicht der Fall, die Distanz schwankt zwar zwischen 10 und 20km bzw. 7,5 und 15km, aber es gibt keine Spezialisierungen. Es gibt 4 Wettbewerbe und immer gehen die gleichen Leute als Favoriten an den Start, das macht für mich keinen Sinn. Bei den Kombinieren sehe ich keinen Grund zu reduzieren.
 

Max Power

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Was Biathlon angeht: der Einzelbewerb mit den Strafminuten (20km bei den Herren und 15km bei den Damen) ist eh im Prinzip beim Sterben, weil für den Zuseher am unattraktivsten. Die Weltcup-Standorte reißen sich um Sprint, Verfolgung und Staffel, die späteren Orte im Kalender auch um den Massenstart, während der Einzel immer mehr an Bedeutung verliert. Wenn er, wie von vielen erwartet, in den nächsten Jahren ganz aus dem Weltcup verschwindet, sind das schon mal zwei Medaillen, die man gerne zB beim Damen-Skisprungen vergeben kann.
 

Arielle

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....Großen Nachholbedarf sehe ich bei dem ganzen neumodischen Schnickschnack, der ja schon fast 1/3 der (Flosse) "Bewerbe" einnimmt und wo wir ja überhaupt kein Land sehen. Da hat man offenbar völlig den Zug verpennt und ist zu konservativ im Wintersport.

also meine Bewerbe sind eigentlich nicht die neuen Schnickschnackbewerbe. Weil Du Dich beim Wintersport nicht auskennst :D schaut das vielleicht so aus.

Ich erklär Dir mal kurz, "meine Bewerbe".

Alpin:
Abfahrt => ohne künstliche Kurven, nur die, die der Hang hergibt. (1 Durchgang)
Superski => leichte Entschärfung des Hangs, mit wenig Kurven. (1 Durchgang)
Riesenslalom => Abfahrt mit vielen Toren (2 Durchgänge)
Slalom => dürfte klar sein. ;)

Früher gab es nur den Riesenslalom und den Slalom. Dann kam die Abfahrt dazu und weil das Interesse immer mehr zunahm und man die Skiläufer nicht nochmal die gleiche Strecke runterfahren lassen wollte, hat man den Superski "erfunden". Bei dem übrigens die deutschen über lange Zeit, die besten waren. Was die Österreicher mit dem ironischen Satz, "den Deutschen ist halt die Abfahrt zu gefährlich", kommentierten. Aber inzwischen sehen sie das ganz anders.

Biathlon:

warum man im 2 1/2km Rythmus die Strecken steigert? Keine Ahnung. Aber wenn wir ein oder zwei gute dabei haben. Schaue ich ganz gerne zu. Nach Turin, habe ich mal eine zeitlang nicht mehr zugesehen. Das ganze Doping hat mich doch geschockt. Radfahren, Langlauf und schwimmen. Die Klassiker mit Asthmaproblemen. :crazy:

Was das ganze auflockert? Ist eben das schießen. Da ich selber das auch mal ein bißerl probiert habe, weiß ich wie schwer das ist, diese klitzekleine Ziel überhaupt zu treffen.

Irgendwie ist das halt in Bayern so. Man probiert alles aus.

-Eisstockschießen => Curling. Wobei ich Eisstockschießen viel :rocky: find. Ist aber keine olympische Disziplin
-Alpin, damit wird man in ganz Bayern konfrontiert und infiziert. ;)
-Biathlon siehe Alpin
-Eishockey interessiert mich nur "Regional". Haben wir übrigens als Kinder auch gespielt und schwer abgeloost. Männer gegen Frauen. Wir spielten an den hießigen Seen mit "krumen Stöcken" und unser Puck war meistens ein Stein oder ein Stück Holz. Ich kann mich an kein einziges Spiel erinnern, dass wir gewonnen haben. Deswegen spielten wir dann irgendwann auch nicht mehr mit.
In den Vereinen spielen auch meistens irgend welche "Deutsch- Canadier" und da wundert man sich doch nicht wirklich, warum wir keine g´scheite Nationalmannschaft mehr haben.
-Eiskanal ist immer schon spannend. Habe ich mich noch nie getraut. Ohne großen Schutz, ins "Nirwana". panik: Da kann ich doch bloß zitieren:

Männer mit einem harten Job, die fahren mit dem Bob.

-Skispringen ist glaube ich, für ganz Deutschland interessant. Deswegen wurde eben auch diese Kombinierer- geschichte hinzugefügt.

-Eisschnelllauf, mein Vater hatte noch die aufgeschraubten Kufen. Da ich ziemlich schnell war, blieb ein Rennen nicht aus. Bei vollem Tempo löste sich dann eine Kufe und er fiel ziemlich hart und sah ziemlich schlimm aus. Warum ich nachher eine Ohrfeige bekam, lag wohl daran, dass ich lachen musste. :( :laugh2:

Ergo auch hier von klein auf, mit dem Sport infiziert.

Mit snowboard kann ich jetzt gar nix anfangen. Allerdings ist die Tochter meiner Schwester da ziemlich gut. Die kennt bestimmt die ganzen Bewerbe um diese Sportart drumherum.
 

Giftpilz

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Es wurde ja schon gesagt: Die meisten Disziplinen haben irgendwelche Fans, und gerade Olympia ist der Weg, diese einem noch größeren Publikum näherzubringen. So hat sich vor 12 Jahren jeder noch über Curling gewundert, und wenn ich nach den Fernsehübertragungen gehe, scheint sich das während Olympia aber doch etabliert zu haben (im Gegensatz zu den neueren Skiarten wie Freestyleskiing und den Snowboarddisziplinen, die im Vergleich eher kurz angerissen wurden).

Genauso findet jeder Disziplinen, die er stinklangweilig findet: Am schlimmsten für mich ist der 50km-Langlauf, umso mehr als dass er in der klassischen Variante gelaufen wird. Zwei Stunden braucht man da gar nicht zuzugucken - wenn man den letzten Kilometer sieht, kriegt man immer noch fast alles wichtige mit. Dass dies die "Königsdisziplin" sein soll, wundert mich schon sehr - ich würde mir eher ein Beispiel an den Sommerspielen und deren Zehnkampf nehmen und einen echten Mehrkampf auch im Wintersport in Betracht ziehen, aber bis sich der etabliert hätte, würde es noch ewig dauern.
Einsparpotenzial sehe ich ebenfalls am ehesten bei den Nordischen Kombinierern (zumal das eh ein Wettbewerb ist, der leider zu oft vom Wetter derart beeinflusst wird, dass der Ausgang vergleichsweise wenig mit dem Können der Athleten zu tun hat). Bei den Skispringern finde ich die Unterscheidung zwischen Normal- und Großschanze noch nachvollziehbar, aber bei den Kombinierern weniger. Zudem empfinde ich den Unterschied zwischen Abfahrt und Riesenslalom bei den alpinen Skifahrern als zu gering.
Und dass in anderen Ländern, in denen Biathlon nicht populär ist, die vielen Disziplinen in diesem Bereich nicht auch als ein und dasselbe wahrgenommen werden, halte ich für sicher. Das sieht man schon oft daran, wenn es in einem Sport relativ wenige Spezialisten gibt, die sich nur auf Teilbereiche konzentrieren (so verdient der "Sprint" eigentlich seinen Namen nicht - ob jetzt 7,5 km oder 12,5 km macht da kaum einen entscheidenden Unterschied bei den Athleten).

on topic
Am Abschneiden Deutschlands kann man nun wirklich nichts kritisieren. Machen wir uns nichts vor: Gäbe es den Kanu-, Biathlon-, Bob-, Skisprung-, Eisschnelllauf- und Pferdesport nicht, also den Disziplinen, die sehr viel finanziellen Aufwand und Logistik erfordern, wären Deutschland schon seit etlichen Jahren lange nicht mehr so weit vorne im olympischen Medaillenspiegel dabei. Dass "wir" es doch sind, zeigt, dass wir immer noch ein reiches Hightechland sind.
Dennoch gab es besonders angesichts dessen diesmal überraschend viele Medaillen, die man nicht unbedingt erwartet hätte, wie zum Beispiel im Skilanglauf.
An sich halte ich von einem Medaillenspiegel als Maßstab für das Abschneiden eines Landes aber recht wenig: Wie gesagt hat ein alpiner Skiläufer bis zu 5 Chancen (bei klassischen Eisschnellläufern, Shorttrackern, Langläufern und Biathleten ist das nicht sehr anders), in den zwei Wochen Medaillen zu holen. Sollte dann ein Gold, das in diesen Disziplinen geholt wurde, tatsächlich gleich wertvoll wie z.B. das im Eishockey sein? In meinen Augen nicht.
 

Jones

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Es wurde ja schon gesagt: Die meisten Disziplinen haben irgendwelche Fans, und gerade Olympia ist der Weg, diese einem noch größeren Publikum näherzubringen. So hat sich vor 12 Jahren jeder noch über Curling gewundert, und wenn ich nach den Fernsehübertragungen gehe, scheint sich das während Olympia aber doch etabliert zu haben (im Gegensatz zu den neueren Skiarten wie Freestyleskiing und den Snowboarddisziplinen, die im Vergleich eher kurz angerissen wurden).
Die deutsche TV Übertragung ist sicher kein geeigneter Maßstab für die weltweite Etablierung einer Sportart, hätten wir mehr deutsche beim Freestyle Disziplinen in der Weltspitze, hätten wir davon auch mehr im TV gesehen. Ausserdem muss auch die Uhrzeit berücksichtigt werden, also zum einen die Zeitverschiebung und zum anderen in welcher Konkurenz die Disziplinen laufen, bei Curling wurden ein paar Stunden kurz zusammengefasst und während die anderen Pause hatten wurde es kurz eingeschoben. Bei anderen Diziplinen ist eine Zusammenfassung nicht so einfach.
Genauso findet jeder Disziplinen, die er stinklangweilig findet: Am schlimmsten für mich ist der 50km-Langlauf, umso mehr als dass er in der klassischen Variante gelaufen wird. Zwei Stunden braucht man da gar nicht zuzugucken - wenn man den letzten Kilometer sieht, kriegt man immer noch fast alles wichtige mit. Dass dies die "Königsdisziplin" sein soll, wundert mich schon sehr - ich würde mir eher ein Beispiel an den Sommerspielen und deren Zehnkampf nehmen und einen echten Mehrkampf auch im Wintersport in Betracht ziehen, aber bis sich der etabliert hätte, würde es noch ewig dauern.
Einsparpotenzial sehe ich ebenfalls am ehesten bei den Nordischen Kombinierern (zumal das eh ein Wettbewerb ist, der leider zu oft vom Wetter derart beeinflusst wird, dass der Ausgang vergleichsweise wenig mit dem Können der Athleten zu tun hat). Bei den Skispringern finde ich die Unterscheidung zwischen Normal- und Großschanze noch nachvollziehbar, aber bei den Kombinierern weniger. Zudem empfinde ich den Unterschied zwischen Abfahrt und Riesenslalom bei den alpinen Skifahrern als zu gering.
Und dass in anderen Ländern, in denen Biathlon nicht populär ist, die vielen Disziplinen in diesem Bereich nicht auch als ein und dasselbe wahrgenommen werden, halte ich für sicher. Das sieht man schon oft daran, wenn es in einem Sport relativ wenige Spezialisten gibt, die sich nur auf Teilbereiche konzentrieren (so verdient der "Sprint" eigentlich seinen Namen nicht - ob jetzt 7,5 km oder 12,5 km macht da kaum einen entscheidenden Unterschied bei den Athleten).
Jeder hat sicherlich seinen eigenen Geschmack, aber der sollte bei der Beurteilung keine Rolle spielen. Die nordische Kombination ist eine traditionelle Disziplin und warum man hier bei 2 Einzelmedaillen noch kürzen sollte weiß ich nicht. Das springen der Kombinierer ist vom Wind genauso gefährdet wie das der Spezialisten, ausserdem steht das neue System ja schon fest, deshalb zählt dein Argument für mich nicht.
Es geht um das abwägen zwischen Tradition und Innovation, so gibt es sicherlich spannendere Wettkämpfe als 50km Langlauf, aber es ist halt traditionell die Königsdisziplin. Die Idee eines 10 Kampf ähnlichen Modells gefällt mir sehr gut, ist nun leider schwer um zu setzen.
Bei den Alpinen ist die Abtrennung doch klar verständlich, nur die zusätzliche Kombination könnte man evtl. durch einen Mannschaftswettbewerb ersetzen.

on topic
Am Abschneiden Deutschlands kann man nun wirklich nichts kritisieren. Machen wir uns nichts vor: Gäbe es den Kanu-, Biathlon-, Bob-, Skisprung-, Eisschnelllauf- und Pferdesport nicht, also den Disziplinen, die sehr viel finanziellen Aufwand und Logistik erfordern, wären Deutschland schon seit etlichen Jahren lange nicht mehr so weit vorne im olympischen Medaillenspiegel dabei. Dass "wir" es doch sind, zeigt, dass wir immer noch ein reiches Hightechland sind.
Dennoch gab es besonders angesichts dessen diesmal überraschend viele Medaillen, die man nicht unbedingt erwartet hätte, wie zum Beispiel im Skilanglauf.
An sich halte ich von einem Medaillenspiegel als Maßstab für das Abschneiden eines Landes aber recht wenig: Wie gesagt hat ein alpiner Skiläufer bis zu 5 Chancen (bei klassischen Eisschnellläufern, Shorttrackern, Langläufern und Biathleten ist das nicht sehr anders), in den zwei Wochen Medaillen zu holen. Sollte dann ein Gold, das in diesen Disziplinen geholt wurde, tatsächlich gleich wertvoll wie z.B. das im Eishockey sein? In meinen Augen nicht.

Das abschneiden der deutschen war sehr erfreulich, wie sehr der Medaillenspiegel als Maßstab taugt ist sicherlich fraglich. Doch es gibt auch keinen besseren Maßstab, ausser einen leicht modifizierten Medaillenspiegel. Das ist bei den Sommerspielen genauso das Handball, Fussball, Basketball genausoviel zählt wie eine goldene beim Schwimmen viele Möglichkeiten gibt Gold zu holen.
 

Giftpilz

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Die deutsche TV Übertragung ist sicher kein geeigneter Maßstab für die weltweite Etablierung einer Sportart, hätten wir mehr deutsche beim Freestyle Disziplinen in der Weltspitze, hätten wir davon auch mehr im TV gesehen. Ausserdem muss auch die Uhrzeit berücksichtigt werden, also zum einen die Zeitverschiebung und zum anderen in welcher Konkurenz die Disziplinen laufen, bei Curling wurden ein paar Stunden kurz zusammengefasst und während die anderen Pause hatten wurde es kurz eingeschoben. Bei anderen Diziplinen ist eine Zusammenfassung nicht so einfach.
Ich hatte mich an anderer Stelle schon darüber aufgeregt, dass man von einigen sehr spektakulären Wettkämpfen trotz insgesamt 4 deutscher Fernsehsender, die gleichzeitig übertrugen, oft keine Liveaufnahmen im TV zu sehen bekam. Die PC-Streams der EBU konnten das zwar abfedern, aber für klassische Couchgucker war das Fernsehprogramm alles andere als optimal. Da oft genug deutsche Athleten auch in diesen "neuen" Disziplinen am Start waren (zum Beispiel bei den Snowboard-Disziplinen), verstehe ich es schlichtweg nicht, dass man stattdessen auf den Digitalkanälen lieber Wiederholungen anderer Disziplinen zeigte, die sich oft genug mit den ständigen Zusammenfassungen beim Ersten und dem ZDF überschnitten. Curling wurde übrigens oft genug nicht nur zusammengefasst, sondern teils sehr lang gezeigt (nicht nur, wenn sonst gerade gar nichts anderes lief).

Aber mir ging es auch weniger darum, jetzt einzelne Sportarten gegeneinander aufzurechnen, sondern darum, dass eben so gut wie alle ihre Fans haben und dass es so gesehen schwierig ist, aus deutscher Position zu entscheiden, was gestrichen oder ausgeweitet werden soll (ich finde selbst zum Beispiel Shorttrack ziemlich blödsinnig und auch langweilig, aber wenn es anderen gefällt, dann ist es auch in Ordnung).

Jeder hat sicherlich seinen eigenen Geschmack, aber der sollte bei der Beurteilung keine Rolle spielen. Die nordische Kombination ist eine traditionelle Disziplin und warum man hier bei 2 Einzelmedaillen noch kürzen sollte weiß ich nicht...
Bei den Alpinen ist die Abtrennung doch klar verständlich, nur die zusätzliche Kombination könnte man evtl. durch einen Mannschaftswettbewerb ersetzen.
Du hast hier nicht ganz verstanden, worauf ich hinaus wollte: Den Unterschied zwischen Abfahrt, Super-G und Riesenslalom kenne ich durchaus, aber es sind trotzdem von den Anforderungen an den Sportler her ähnlichste Disziplinen, und deswegen gibt es hier auch meistens genau die gleichen Favoriten.
Ebenso kann man sich bei den nordischen Kombinierern fragen, ob hier ein wahrnehmbarer Unterschied zwischen Normalschanze (welche Leute mit größerer Sprungkraft bevorteilt) und Großschanze (hier sind es eher die "Flieger") besteht, wenn doch noch danach der Langlauf folgt. Bei den Spezialisten fallen die Unterschiede zwischen Normal- und Großschanze zwar auch oft nicht sehr auf (in erster Linie, weil die Großschanzen immer noch vergleichsweise zu klein sind, aber die Voraussetzungen für Flugschanzen sind nicht überall gegeben), aber sie sind eher entscheidend für den Ausgang des Wettbewerbs. Sowohl den Spezialspringern als auch den nordischen Kombinierern ist natürlich gemeinsam, dass ihr Wettbewerb und dessen Ausgang viel zu abhängig vom Wetter sind (wobei man bei den Spezialisten dennoch meistens einen der Favoriten ganz vorne sieht, und bei diesen Vollabstürze vergleichsweise selten sind).

Durch die recht gleichen Anforderungen empfinde ich solche Disziplinen (wie auch das Turnen oder das von dir genannte Schwimmen bei den Sommerspielen) als etwas inflationär, während man in anderen Bereichen (Leichtathletik) fast nur absolute Ausnahmetalente sieht, die in mehreren Disziplinen Medaillenchancen haben (da ist zwar die Kombination 100m, 200m und Weitsprung möglich, aber wegen der Konkurrenzdichte und weitaus mehr Spezialisten sind Mehrfacholympiasieger dennoch selten). Deswegen sehe ich wenn in solchen Bereichen Einsparpotenzial.
 
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