Drago schrieb:
Will nicht extra nen neuen Thread aufmachen:
Wie gut schätzen die sog. vermeintl. Experten und Ihr selbst Tysons Klasse als Schwergewichtsboxer ein?
- größter aller Zeiten
- Nr. 2 hinter... (für die Mehrheit Ali Nr. 1)
- Top 10
- Top 50
- Top 100
- Mittelmaß
Ich würde Top 10 sagen, duelliert sich mit Lewis, Holy, Bowe, Marciano und ein paar anderen.
Die 2 hinter Ali ist für mich Joe Louis.
Naja, zumindest für viele Fans ist Tyson die Nummer 1!
Experten stufen ihn wohl eher selten als Nummer 1 ein , die "Großen 3" sind nach Expertenmeinung Marciano , Louis und Ali! Aber Tyson is auch bei den meisten Experten sehr anerkannt , allerdings nicht als Nummer1
Wenn man nach der Prime und dem Potential geht , is er für mich nach Ali die 1!
Auszug aus Wikipedia:
Tysons Defensivverhalten zu seiner ruhmreichen Zeit (die meisten sehen den KO-Sieg im Kampf gegen Michael Spinks im Juni 1988 als Höhepunkt seiner Karriere) gilt als das am meisten unterschätzte. Unter Cus D'Amato lernte der sehr muskulöse, aber für einen Schwergewichtler mit 1,80m eher kleine Tyson nach der Devise Defense first zu boxen: Das wichtigste ist hiernach, nicht getroffen zu werden. Tysons Pendelbewegungen des Oberkörpers, was für einen Schwergewichtler bis dato einmalig ist, machte es seinen Gegnern schwer, Treffer zu landen, und so gut wie unmöglich, Wirkungstreffer anzubringen. Er selbst brachte sich so in eine günstige Position, selber zu schlagen. So verzweifelten die meisten, da sie nicht trafen, ermüdeten und selbst hart getroffen wurden.
Vergleichbare Stile boxten Jack Dempsey in den Zwanzigern, Rocky Marciano in den 50ern, Joe Frazier in den 60ern/70ern, aber der Bewegungsablauf war nicht so flüssig und langsamer und ihr Kinn war viel schlechter (Dempsey unten gegen den Ex-Halbschwergewichtler Tunney, Marciano gegen Archie Moore, Frazier gegen 92Kg Bonavena).
Tysons Schlaghärte ist den meisten ein Begriff und brachte ihm den Namen "Iron Mike" ein, doch mit roher Kraft allein ist seine Effektivität nicht erklärbar. Tyson ist wohl der einzige Schwergewichtler der Geschichte, der sowohl sehr hart und als auch sehr schnell zuschlagen konnte. Es gab im Schwergewicht zwar Boxer wie Rocky Marciano, Sonny Liston oder George Foreman, die zwar sehr stark waren, aber relativ langsam zuschlugen, und andererseits Boxer wie Muhammad Ali, der sehr schnell (aber nicht so kraftvoll) traf, doch Tyson ist bislang der einzige, der diese beiden Qualitäten in sich vereinte.
Ein Markenzeichen Tysons ist es gewesen, zu Beginn der ersten Runde jedes Kampfes sofort auf den Gegner zuzugehen, harte Treffer mittels Kombinationen, in der Hoffnung den Gegner unerwartet zu treffen; seine 22 KO's in der ersten Runde verdeutlichen dies. Er gehörte auch zu den größten Bodypunchern. Aus Tysons Schlag-Repertoire sind vor allem sein linker Haken (left hook) und sein rechter Aufwärtshaken (right uppercut) zu nennen, mit denen er viele seiner 44 bzw 46 (die beiden annulierten Kämpfe gegen Golota und Orlin Norris inhaltlich mitgezählt) KOs einleitete bzw. vollzog.
Aufgrund seiner Defensiv- und Offensivstärke sowie der Tatsache, mit 20 Jahren jüngster Weltmeister im Schwergewicht aller Zeiten geworden zu sein, sahen viele in ihm den kommenden größten Boxer aller Zeiten. Doch D`Amatos Tod (der Verlust der Vaterfigur und der einzigen Person, die Tyson unter Kontrolle hatte), private Probleme (angefangen bei seiner ersten Ehefrau Robin Givens), der Wechsel zu Boxpromoter Don King und die daraus resultierende Entlassung seines Trainers Kevin Rooney sowie seine Undiszipliniertheiten innerhalb und außerhalb des Rings standen dem immer entgegen. Nach der Entlassung Rooneys entwickelte Tyson seinen Stil nicht weiter, ließ ihn verkümmern: Er vernachlässigte seine Defensivarbeit, schlug den Jab nicht mehr und brachte immer seltener seine Kombinationen; stattdessen versuchte er fast nur noch, mit einem Punch den Gegner auszuknocken. Er wurde behäbig, trainierte nicht mit letzter Konsequenz, unterschätzte seine Gegner und überschätzte sich selbst. Ferner ist Tysons Karriere wohl ein trauriges Beispiel für falsche Freunde und Berater und eines Missmanagments: Der von den Einkünften her reichste Sportler der Welt ist pleite und hat Schulden in Millionenhöhe. Im Jahre 2005, noch vor seinem letzten Kampf, meinte er in einem Interview, sein ganzes Leben sei eine Verschwendung gewesen.
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etwas auffällig ist , daß der Schreiber des Textes den Kampf Tysons gegen Norris als KO-Sieg wertet.