So, da ja offensichtlich noch keiner von den hier Anwesenden, oder allenfalls wenige, bisher das 24h-Rennen von Le Mans im A-Spec Langstreckenrennen gefahren ist, will ich mal kurz meine Eindrücke schildern.
Die 2-Stunden-Rennen Laguna Seca usw., u.a. auch Indy500 (dauert um die 2 Stunden, wenn man mit dem Vettel X1 fährt), das ich bei 200 Runden mit 50 Runden Vorsprung beendet habe, gingen ja noch.
Da gerade noch eine sportfreie Zeit ist und ich momentan auch daheim bin, wollte ich die Gelegenheit noch schnell nutzen und die 24h Le Man fahren. Zunächst einmal sollte man, wenn man vorhat zu gewinnen, ein schnelles Auto nehmen. Ein Le Mans Prototyp der Klasse LMP1 sollte es schon sein. Je nachdem, was man in der Garage hat. Bei mir fiel die Wahl auf 2 Peugeot HDi FAP mit ca. 730 LP (Leistungspunkten). Habe mich dann für den Team Total Peugeot entscheiden, weil ich mit dem schon in Laguna Seca gefahren bin.
Dabei gleich auf das erste Hindernis gestoßen.
So schön es auch ist auf der Gerade mit 390 Sachen langzubrettern, so erschwerlicher ist es die Kurven zu umfahren. Da bleibt unter Umständen mehr Zeit liegen, als man auf der Gerade mit ca. 40-50 km/h mehr rausholt.
Also sollte man seine Einstellungen im Bereich der Aerodynamik bedacht einstellen, denn nachträglich während des Rennens kann man die (leider) nicht mehr ändern. Ich habe dummerweise ne knüppelharte Aufhängung, weil ich damit immer fahre und in den Kurven schön leicht anslide, aber hier funktioniert das nur bei stark abbauenden Reifen. Und dann kann man auch ganz schnell den Halt verlieren und unkontrolliert ins Kies rutschen.
Ich habe also den geringsten Abtrieb gewählt und die härteste Aufhängung. Sperrdifferantial mit 10/60/60, also späteingreifend und voll.
Das ist in Kurven ein leichter Vorteil beim Bremsen und rausbeschleunigen, hält aber gleichzeitig das Auto ziemlich stabil. Kaum Über- oder Untersteuern, nur bei abbauenden Reifen. Dafür kann man nicht so früh einlenken.
Es sind jetzt ca. 7,5 Stunden vergangen. Angefangen habe ich am 03.08. um 19:00 Uhr.
Ich habe nach ca. jedem Boxenstop oder nach 30-45 Minuten eine Pause eingelegt, mal länger, mal kürzer.
Nach einigen Stunden merkt man dann den kleinen Finger der linken Hand (ich bremse mit links) und den kleinen FInger der rechten Hand, sowie den Daumen der rechten Hand (wo ich Gas gebe).
Das kann man aber durch die Pause dann wieder abwenden oder halt mal ausschütteln, etc.
Die Müdigkeit stellt sich relativ schnell ein, durch das monotone Motorengeräusch (ich fahre mit der Außenansicht, da habe ich einen besseren Überblick) und das ständige Starren auf den Bildschirm. Abends empfehle ich den Kontrast hochzuregeln, die Panel- und allgemeine Helligkeit runterregeln und die Farbtemparatur anzupassen. Die Schärfe habe ich dann auch noch hochgestellt.
Wenn es dann dunkel im Rennen wird, die umgekehrten Einstellungen, also so hell, wie möglich.
Ein paar Puntke, die mir bis jetzt auffielen.
-es wird zu früh dunkel (nach 5:15 h ist es fast dunkel). Das wäre 20:15 Uhr in Wirlichkeit und definitiv viel zu früh. Dieses Jahr wurde es erst 21:45 Uhr so richtig dunkel, also 1,5 Stunden später. Bin mal gespannt, wann es wieder hell wird.
-die Reifen verschleißen viel zu schnell. Ich kann nicht mehr als 6 Runden mit den Reifen fahren, egal ob weich oder hart, macht keinen Unterschied. Auch so ein Negativpunkt. Normalerweise müßte der harte doch deutlich länger halten. Im richtigen Rennen konnten die LMPs bis zu 5 Stints mit einem Reifensatz fahren!!! EinStint dauerte bei Audi 9 Runden, bei Peugeot 10. Das sind 45-50 Runden, viel deutlich länger, als im Spiel.
-man kann während des Rennen überhaupt nichts an den Fahrzeugeinstellungen ändern, noch seinen B-Spec-Fahrer einsetzen. Das ist für mich der größte Kritikpunkt an den Ausdauerrennen.
-Zuschauer sind auch nachts zu sehen
+Tanken ist realistisch. Ich muß alle 9 Runden tanken (100 Liter passen rein). Verbrauch liegt bei etwa 11 Liter pro Runde. Am Anfang hatte ich folgende Taktik (5/9). 5 Runden Reifenwechsel, 9 Runden Volltanken. Das Volltanken dauerte aber ne gefühlte Ewigkeit, der Reifenwechsel ging schnell. Daher bin ich nach 1 Stunde, bzw. nach dem 2 Vollstint (18 Runden) umgeswitcht auf 6 Runden. Ich fahre jetzt 6 Runden mit dem Reifensatz und tanke 2/3 voll. Also 66 Liter rein, das variiert uind ich ziehe einfach 34 Liter von der angegebene Menge ab, die man zum Volltanken benötigte.
+das Fahrgefühl mit abbauenden Reifen ist realistisch. Man rutscht mehr, man muß früher bremsen, etc.
+Abkürzen bringt viel Zeit. Je nachdem wo man abkürzt und wie oft kann es bis zu 20 Sekunden pro Runde ausmachen. Wenn ich das nicht machte, wäre das Rennen vermutlich bis zum Ende sehr spannend. Das ist realistisch, hatten wir dieses Jahr in Le Mans auch.
Das soll's erst mal gewesen sein.