TraveCortex schrieb:
Na ja,aber wir reden ja nicht von Popularität,sondern von Leistung und deswegen steht TD O´Neal ja auch in Nichts nach. Es ist echt schade,dass viele Fans "den besten Spieler aller Zeiten" auch an Werten wie Beliebtheit messen,oder Aufgrund der spektakulären Spielweise über einen unspektakuläreren Spieler stellen.
Ich vermute, du hast mich etwas missverstanden. Für mich ist Duncan jetzt schon eine ebensolche Legende wie Shaq, und an sich müsste er sich keinem einzigen Spieler der Liga beugen.
Wenn es aber um "Legenden" geht, spielt die Popularität (leider) eine riesige Rolle. Wenn es darum geht, den "besten" Spieler aller Zeiten zu bestimmen, wird bei Jordan - der ungemein charismatisch war - immer dessen Spielweise angeführt. Dass er immer alles gab, dass er seine Mitspieler mitriss, wie er verletzt oder krank noch Spiele entschied. Und nicht zuletzt natürlich seine Athletik und Dunks, Hangtime, etc.
Ebenso waren Bird und Magic (als wohl spektakulärste und dabei erfolgreichste Teamspieler aller Zeiten) und auch Shaq (schon durch seine schiere Größe und - früher - seinen unglaublichen Fähigkeiten für diese) unheimlich auffällig und werden so schnell in Erinnerung gerufen, wenn es um die besten Spieler geht.
Und dabei habe ich deren zahlreiche Auftritte in Filmen und Dokumentationen noch gar nicht aufgezählt, denn durch diese sind sie auch abseits des Courts bekannt.
Nun aber Duncan: Die Titel hat er ebenso, er führt seine Teamkameraden kein Stück weniger (hat dabei eine weitaus weniger auffällige, weil ruhigere Art - und wann hat man je von einem Streit zwischen ihm und einem Mitspieler gehört?), er dominiert die PF/C-Position bzw. die gesamte Liga nicht weniger als alle bisher genannten Spieler als ihre jeweilige, ist aber vergleichsweise wenig spektakulär. Der Basketballkenner sieht zwar seine großartigen Moves und erkennt auch, dass er es hier mit einem - wenn er unverletzt ist - sehr athletischen Spieler zu tun hat, aber er ist kein Highflyer. Und auch kein Passgeber, bei dessen Spielzügen einem die Kinnlade runterfällt. Und er dominiert auch körperlich
auf den ersten Blick nicht so sehr wie zum Beispiel Shaq. Er ist dafür die personifizierte Effizienz, eben "The Big Fundamental". Und abseits des Courts spielt er praktisch keine Rolle, so dass man ihn eigentlich gar nicht kennt.
Nochmal ein Vergleich: Kaum jemand schreibt darüber, dass er in dieser Saison weitgehend durch Verletzungen beeinträchtigt war, und dennoch sehr gute Leistungen ablieferte: Mit 52 Double-Doubles lag er nur hinter Garnett, Howard und Marion. Und das auf mehr oder weniger nur einem Bein. Und so fällt er der Masse der Fans eben nicht direkt im gleichen Moment wie die anderen bisher genannten Spieler ein, wenn es um Umfragen geht - es wird viel weniger über ihn geschrieben.
Und deswegen ist er (hoffentlich nur bisher) leider keine solche
Legende wie Magic, Bird, Jordan und wohl auch Shaq. Das ist kein Makel an seinem Spiel, sondern nur an seinem Ruf, der nunmal so entscheidend für Legendenbildung ist.