le freaque
Bankspieler
Und damit ist der DFB aktuell eigentlich auch ganz ok aufgestellt. Das sind alles Leute, die aus dem Jugendfußball kommen und so muss es auch sein. Leider gab es in der Vergangenheit - und da hat @Murphy ja nicht ganz Unrecht - in der Vergangenheit immer wieder mal Profitrainer, die die Tätigkeit beim DFB nur als Übergang wegen Vereinslosigkeit benutzt haben und dann beim ersten Angebot wieder die Biege gemacht haben: Baum war so ein Kandidat, auch Frank Kramer. Weitgehend setzt man ja auf ein System, bei dem ein Trainer "seinen" Jahrgang über mehrere Jahre begeleitet (ich glaube von U15 bis zur U19) und das macht ja auch in Sachen Spielerentwicklung und vor allem auch pädagogisch bei so jungen Menschen komplett Sinn.Zieges Zeit beim DFB ist seit 2014 vorbei. Die derzeitigen Juniorentrainer sind Christian Wück (U15), Marc Meister (U16), Michael Prus (U17), Hannes Wolf (U18), Christian Wörns (U19) und Guido Streichsbier (U20).
Wenn da einer nach einem Jahr wieder abhaut und das ganze System damit durcheinander gerät, ist damit weder dem DFB, noch den Talenten gedient. Man ist aber mittlerweile ein bisschen von diesem "Namen verpflichten" ab, glaube ich.
Klar, Hannes Wolf passt da erstmal auch rein. Der aber war als Jugendtrainer sehr erfolgreich und nach Meinung vieler ist er genau da auch viel besser aufgehoben, als im Profigeschäft. Wenn er das genau so sieht, hat der DFB einen sehr guten Fang gemacht. Ich könnte mir bei Wolf (der ja noch jung ist) durchaus einen Weg bis zum U21-Nationaltrainer oder Co-Trainer der NM oder aber Cheftrainer der Jugendteams (jetzt Schönwitz) o.ä. vorstellen. Wenn er dann mit mehr Erfahrung und einer guten Reputation in 3-5 Jahren oder so wieder in den Profibereich geht, ist das ja völlig ok.
Ich glaube, dass der DFB für Wolf nicht nur als Durchgangsstation taugt, sondern tatsächlich für die nächsten paar Jahre eigentlich genau das Richtige ist. Das ist ein Unterschied zu z.B. Baum - glaube ich jedenfalls.
Ein bisschen Bauchweh habe ich nur bei Wörns. Ja, der hat auch schon bei mehreren Clubs im Jugendberich gearbeitet (Bochum, Schalke U17, 1860 U19 und U21, Augsburg U21). Aber er war bei jedem Club nur ein Jahr und das ist mir dann vom Standpunkt der Talententwicklung irgendwie dann nicht genug, das wirkt schon irgendwie merkwürdig.
Ich verstehe den Ansatz des DFB, der ja gerne wieder verstärkt Ex-Nationalspieler einbinden will. Sicher sind der Erfahrungsschatz und die gelebte Vorbildfunktion Argumente. Dazu waren die ja auch selbst mal U-Nationalspieler und Jungprofis, pädagogisch kann das schon hilfreich sein. Ich finde es z.B. gut, dass Sandro Wagner und Höwedes jetzt Langzeitpraktika bei den U-NM machen, während sie ihre Trainerkarriere angehen. Die sind noch voll im Saft, können den Jungs viel mitgeben und lernen selbst, was den Trainerberuf ausmacht. Das ist gut. Ich finde es auch völlig ok, wenn ein Ex-Nationalspieler nach Erlangen des Trainerscheins seine ersten Gehversuche als Co-Trainer der U16 oder U18 NM macht. Das hilft beiden Seiten.
Aber um eine U-NM hauptverantwortlich zu übernehmen, muss schon echte Expertise im Jugendfußball da sein und das ist mir bei Wörns ein bisschen zu mager.
Ganz anders ist das bei Marc Meister. Er und Wörns kamen ja zum DFB, weil RB im letzten Sommer mit Kramer und Feichtenbeiner gleich zwei U-BT für Salzburg und Liefering abgeworben hatte. Meister war viele Jahre beim HSV in der Jugendarbeit, war auch Jugendleiter im Bereich bis zur U16. Danach zwei Jahre Trainer der U19 beim BVB, dann für ein Jahr auf eigene Kosten auf der Universität von Real Madrid im Studiengang Talententwicklung. Dann U17 beim KSC mit einem hervorragendendem 3. PLatz in der BL Süd - sein Job als Interimstrainer bei den Profis ging dann in die Büx, aber das macht nichts. Jetzt ist er beim DFB bei der U15 und gleichzeitig Co-Trainer beim Tabellenfüher in Südkorea.
So stelle ich mir das vor: kein großer Name, aber mit 40 noch jung und trotzdem mit jeder Menge Expertise im Jugendfußball vom wirklich frühen Jugendbereich, über Leistungszentrum bis zur U19 und mit dem Blick über den Tellerrand ins Ausland auf Eigenintiative.
Eben ein echter Jugendtrainer mit Leib, Seele und Ausbildung. Genau diese Leute brauchen wir im Jugendfußball.
P.S.: die Fettmarkierungen dienen nur der Orientierung, weil der Text ja recht lang ist und sicher nicht jeder alles lesen will.
@Max Power und @Next : das Ganze wäre natürlich im "Zukunftsthread" wesentlich besser aufgehoben. Ich fände es gut, wenn ihr alles rundum dieses Thema dahin verschieben könntet, merci.