Das war als Özil, Müller und Götze noch rennen konnten, da hat das funktioniert, und war auch ein Konzept. Beruhte aber scheinbar auf deren Fähigkeiten und Absprachen. Bei der WM erinnere ich mich z.B. dass gegen Mexiko ein ums andere Mal Müller direkt neben Kimmich steht, ihm den Ball zumurmelt, und der von rechts Sagnol-Gedächtnis-Halbfeldflanken in die Mitte schlägt. Die einzig erfolgreichen Aktionen gegen Südkorea waren auch solche Flanken von Özil, Kimmich oder Hector, die manchmal fast zu Toren geführt hätten. Sinnbildlich für diese fehlenden Laufwege waren Läufe z.B. von Werner, Reus oder Özil in den Strafraum wo die gut in Position kamen, aber da einfach nichts machen konnten. Keiner läuft mit, und der direkte Weg war von 5 Koreanern zugeblockt.
Gegen Holland wurde es nur gefährlich, wenn sich mal jemand wie Can ein Herz gefasst hat, und sich nicht zu Tode versucht hat zu kombinieren, sondern mit Ball hinter die Ketten gelaufen ist. Daraus resultierte der Superpass auf Müller den der nur auf's Tor hätte bringen müssen, was ihm ja nicht so recht gelang aus 11m. Es gab noch 2 richtig gute Pässe u.a. von Müller, einer auf Sane den der versemmelt, aber das waren eben Einzelaktionen und improvisierte helle Momente, und kein organisierter Ablauf, sonst hätte es davon deutlich mehr gegeben.
Gegen Frankreich war es ne offene Feldschlacht die von der Laufstärke von Werner, Sane und Gnabry gelebt hat. Ging eigentlich ganz gut auf, aber am Ende fehlten da eben auch wieder die klaren Abläufe wie man das organisiert zu Ende spielt. Frankreich macht das, Spanien, Holland, Belgien und England auch. Nur Brasilien und Argentinien machen das mit dem einfach mal improvisieren, mal mit Erfolg, mal eher nicht so.
Von daher, es ist gar nicht viel was der deutschen Mannschaft zum Erfolg fehlt. Abwehr und Mittelfeld sehen gut aus, meist auch organisiert, nur vorne gibt es eben kein Spielkonzept mit klaren Laufwegen. Die braucht es aber, wenn man gegen Topmannschaften im ganzen Spiel nur 5 Chancen bekommt was auszuspielen.