Brooklyn Nets ziehen souverän in die Conference Semi-Finals ein
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Trotz eines 4-0 für die Nets, setzte Kemba Walker seinem Gegenüber ordentlich zu.
BROOKLYN - Vor zwei Jahren gesweept von den Heat, drehten die Brooklyn Nets dieses Jahr den Spieß um. Nach dem glatten 4-0 über die Charlotte Bobcats warten nun erneut Lebron James und Co. in den Semi-Finals. "Ich denke wir haben eine sehr gute Serie gespielt und sind verdient weitergekommen", analysierte Headcoach Avery Johnson das Gesehene. Lange in der Kritik stehend, dürfte Johnson nun endgültig eine Verlängerung seines Arbeitsvertrags angeboten bekommen. Dennoch war das Matchup gegen die Bobcats enger, als so ein Sweep auf den ersten Blick ausschaut. Kein Spiel endet mit Double-Digits, vor allem Spiel 2 stand bis zum Schluss auf der Kippe. "Das war Playoff-Basketball", so Kemba Walker, "für uns war das definitiv ein Erlebnis, nächstes Jahr kommen wir wieder".
Eben jener Walker war es auch, der in den Spielen 2 bis 4 ziemlich aufdrehte. Der Point-Guard erzielte durchschnittlich 29 Punkte und war kaum zu stoppen. Selbiges von Joe Johnson zu behaupten wäre vermessen - denn während dieser in Game 1 noch überzeugte, traf er in den letzten 3 Spielen nur noch 18 von 58 aus dem Feld. Auch ein Fingerzeig auf die starke Defense seines Kontrahentens Bass. "Maurice (Bass) hat einen tollen Job gemacht, defensiv wie offensiv. Er war maßgeblich an unserem Erfolg beteiligt", wusste Deron Williams genau, wem er ein Lob verteilen konnte. Mit nun über 20 Punkten im Schnitt liegt Bass teamintern an der Spitze der Playoff Scorer-Liste.
So war es auch zu verkraften, dass weder Brook Lopez, noch Deron Williams übermäßig viel Punkte sammeln mussten. Lopez' Spielzeit wurde weiterhin etwas reduziert, insgesamt wirkte sein Spiel noch etwas gehemmt. Deron Williams dagegen fand irgendwie nicht ganz den Wurf, der letzten 10 regulären Saison-Spielen. In Game 2 und 3 kam er nicht über 9 Punkte hinaus - immerhin seine Assistzahlen zeigten aufsteigende Tendenz. "Das war sicherlich nicht meine beste Leistung, doch es geht nur ums Team", so D-Will über seine Zahlen. "Es geht nur ums gewinnen, da sind Zahlen nebensächlich". Recht hat er und doch wird gegen die Miami Heat eine andere Leistung des Point-Guards notwendig sein, um den nächsten Schritt zu machen. Denn das Duo James/Wade spielt derzeit wie vom anderen Stern - zusammen kommen sie auf über 60 Punkte im Schnitt - nahezu einmalig in der Playoff-Historie der NBA.
Weitaus geschlossener daher kommen die neuen Brooklyn Nets. Das fehlende Scoring von Deron Williams federte man gemeinsam als Team ab. Etwas Sam Young lieferte in Game 2 eindrucksvolle 13 Punkte, über die Serie traf er 5 von 10 Würfe von Downtown. Auch Sanders, Harrington und Rip Hamilton machten immer wieder Plays um die Starting Five zu entlasten. "Ich denke unsere Tiefe kann ein Vorteil gegen Miami werden", so Coach Avery Johnson zuversichtlich. Gut möglich, denn während James und Wade im Alleingang die Toronto Raptors besiegten, war vom zweiten Anzug der Heat nicht viel zu sehen. Ankommen wird es dann vor allem darauf, ob die Nets ihre neu gewonnen defensive Stabilität auch gegen die Heat halten können. Auf jeden Fall verspricht die Serie viel Freude für Basketball-Fanatiker, denn man darf ein hitziges Aufeinandertreffen erwarten. "Wir haben sie schon vor zwei Jahren gesweept, die wissen also was sie erwartet", war Dwyane Wade den ersten Giftpfeil in Richtung Brooklyn - wir sind gespannt.
Und während weitere Favoriten wie Philadelphia, Oklahoma und Dallas ihre Matchups gewinnen konnten, gab es doch auch Überraschungen. Die größte sicherlich im Westen - die an eins gesetzten Minnesota Timberwolves konnten sich nicht gegen die Phoenix Suns durchsetzen. Smallball mit Shootern wie Beasley und Galinari setzt sich gegen die BigThree um Rubio, Anthony und Kevin Love durch? Wer hätte das für möglich gehalten. Dagegen war das Ausscheiden des amtierenden Champs schon eher verständlich. Denn mit den Detroit Pistons traf man auf eine der aufsteigendsten Franchises der Liga. Somit bleiben für den Expertenkreis nur noch 4 mögliche Titel-Aspiranten. Natürlich das Über-Team der Regular Season, die Philadelphia 76ers - natürlich die Miami Heat um den besten Spieler der Liga - und das junge Team der Thunder um Durant und Westbrook, was eigentlich schon überfällig ist für einen Titel. Und als Geheimfavorit wären dann eben immer noch jene Pistons, die eindrucksvolle ihre Klasse bewiesen haben. Von den Nets spricht hier keiner - das ist auch gut so!
Game 2: Brooklyn Nets 93 - 88 Charlotte Bobcats
Game 3: Charlotte Bobcats
77 - 83 Brooklyn Nets
Game 4: Charlotte Bobcats
88 - 96 Brooklyn Nets
NBA Semi-Finals:
(2) Oklahoma Thunder - (3) Dallas Mavericks
(4) Sacramento Kings - (8) Phoenix Suns
(1) Philadelphia 76ers - (5) Detroit Pistons
(2) Miami Heat -
(3) Brooklyn Nets