Nein, die NBA hatte ihren größten Popularitätsschub 1992 und zwar deshalb weil das unbesiegbare Dream Team zu sehen war. Die NBA war auch 91 attraktiv und unterhaltsam und sie ist es sicherlich auch heute. Aber das Image einer "magischen" Liga, die einen Basketball spielt, der mehrere Levels über dem heimischen liegt, geht mit solchen Niederlagen flöten und reduziert das Interesse an die NBA.
Nein, kein bisschen. Ich wüsste nicht, dass das Interesse an der NBA abgenommen hätte, seitdem die Raptors vor zwei Jahren gegen Maccabi verloren hatten. Es interessiert einfach keinen NBA-Fan. Denn wenn jemand (in Deutschland) Mavericks-Fan wegen Nowitzki ist, und regelmäßig die NBA verfolgt, was interessiert ihn dann ob die Raptors gegen irgendeinen Hinterwelt-Verein verlieren? Von der Niederlage verliert weder die NBA ihren Glanz, noch verlassen die Stars wie eben Nowitzki plötzlich die Liga.
Du kannst dir gerne einreden, dass diese Siege der EL-Teams irgendetwas zur Popularität der EL beitrügen. Aber die traurige Wahrheit ist, dass sich nachwievor kaum ein Schwein für die EL interessiert. Auch bleiben die Topstars nicht da, nur weil einige Teams jetzt mal ein Testspiel gegen NBA-Teams gewonnen haben. Was interessiert es einen Luis Scola oder Juan Carlos Navarro, ob Maccabi gegen die Raptors gewinnt? Augenscheinlich einen feuchten Dreck.
Vielleicht könntest du diesen angeblichen Effekt dieser Spiele etwas genauer beschreiben?
Wenn es überhaupt einen (für die Euroleague positiven) Effekt etwa der NBA Live Tour 2006 gibt, dann den, dass reine NBA-Fans, die nur wegen den Sixers und Suns nach Köln gekommen sind, nebenbei auch ZSKA und Maccabi gezeigt bekamen, und somit (viele vielleicht erstmals) Notiz von diesen Teams nahmen.
Denn wenn es nur um Show geht, kann man gleich auf die Harlem Globe Trotters umsteigen.
Nein, kann man nicht. Du verwechselst da Zirkusartistik mit Unterhaltung.
Der Unterhaltungswert der NBA wird durch die Klasse der Spieler bestimmt, durch das Niveau der Spiele. Das ist in der NBA zweifellos höher, und selbst jeder Die-Hard-Euro-Fan wird eingestehen müssen, dass trotz der Niederlage der Grizz jeder ihrer Spieler, inklusive Gasol und Navarro, besser ist als jene von Malaga.
Man schaut sich als Basketball-Fan die NBA an, weil dort die besten Spieler der Welt versammelt sind. Euroleague ist nur zweite Wahl. Genauso wie man eher die Champions League als die Regionalliga im Fußball sehen will, oder lieber die Formel 1 als die DTM. Wenn man Sportfan ist, egal von welchem Sport, will man am liebsten die besten sehen.
die Spurs spielen in wenigen Tagen gegen PAO.
Oh, das war mir entgangen. Findet ja auch nicht im Rahmen der NBA Europe Live statt, sondern ist mehr von PAO als von der NBA gewollt.
Mal sehen was das wird. Aber ich weiß jetzt schon, dass hier einige selbst nach einer 50-Punkte-Niederlage von PAO immer noch schreiben würden "lange Zeit haben sie mitgehalten", oder ähnlichen Stuss.
Der Unterschied ist jedoch, dass Europa eine eigene Variante des Basketballs entwickelt hat, die sich vom NBA-Spiel unterscheidet. Insofern glaube ich wäre der Widerstand riesig, sich einfach das NBA-Kostüm überstülpen zu lassen.
Das ist völliger Quatsch. Basketball ist Basketball. Und nur weil man in der Euroleague mit Little-Girls-League-Dreierlinie spielt und die Zone erlaubt, heißt das nicht, dass wir es hier mit einer völlig anderen Sportart zu tun haben.
Es ist schon mal grundsätzlich naiv, von einer "eigenen Entwicklung" des europäischen Basketballs zu sprechen. Alles, was die FIBA seit Jahre macht, ist NBA Regeln ins eigene Regelwerk zu übernehmen. Dreierlinie, 24-Sekunden-Regel, Vierteleinteilung sind nur ein paar der Dinge, die die FIBA (und damit die Euroleague) aus der NBA übernommen haben. Die FIBA hat einige wenige Dinge, die auch die NBA interessieren könnten, und die sie in ihr Regelwerk aufnehmen könnte, etwa die trapezförmige Zone (das Konzept der Zone als solche hat die FIBA vorher natürlich aus der NBA geklaut). Aber das generelle Gerüst der NBA-Regeln, mit breiterem Dreierbereich, hat sich als das erfolgreichere weil unterhaltsamere Konzept erwiesen, das dem Angriff mehr Möglichkeiten gibt und der Verteidigung taktisch wie körperlich mehr abverlangt. Deshalb wird es auch die FIBA auf kurz oder lang übernehmen. Schritt für Schritt natürlich, wie bisher, damit es nicht so auffällt, und sich manche Leute immer noch eine "eigene Entwicklung" des Euro-Basketballs erträumen können.
Und wieso sollte der NBA Meister so etwas tun ?
1/ Wenn sie gewinnen ist es normal, ist ein NBA Team, sie sind stärker, nichts besonderes
2/ Wenn sie verlieren sind sie loser, haben gegen ein europaisches Team versagt, werden von vielen ausgelacht
Exakt. Das wäre wie ein Spiel zwischen der Deutschen Fußballnationalmannschaft der Männer und der Frauen. Gewännen die Männer, wäre es nichts besonderes. Aber gewännen die Frauen, hätte sich die Männer-NM völlig lächerlich gemacht. Genau das gleiche gilt für eine "Meisterschaft" (also ein Spiel/Turnier, an dessen Ende ein Titel steht) zwischen NBA- und EL-Teams.
Ein NBA-Team hat bei solchen Spielen rein gar nichts zu gewinnen. Man erwartet einfach einen Sieg. Wen interessiert schon, dass die Timberwolves, die wohl mit Abstand schwächste Franchise derzeit, gegen Efes gewannen? Wen interessiert, dass Efes letztes Jahr gegen Denver verlor, und gegen Golden State mit 60 Punkten? Kein Schwein. Aber beim Sieg von Malaga werden alle hellhörig. Da wurde scheinbar schon die NBA gestürzt.