bender
Bankspieler
Das weiß ich doch. Ich wollte nur anmerken, dass Euroleague-Clubs aus eigener Kraft niemals die Summen stämmen könnten, die derzeit gezahlt werden. Euroleague-Basketball ist ein defizitärer Sport.das ist richtig, aber was soll man auch sonst machen? Der Wettbewerb in der Euroleague ist nicht groß genug, demnach hat man gerade in der Vorrunde nicht gerade hohe Resonanz. Entsprechend gering sind die TV-Einnahmen. Panathinaikos bekommt beispielsweise lächerliche 400000 € pro Euroleague-Saison von der Uleb an TV-Einnahmen. Wie soll man denn sonst ein 25-Millionen-Budget stemmen? Ich schätze mal ohne die Giannakopoulos-Brüder würde PAO bei den jetzigen Ausgaben ein Minus von bis zu 7 Millionen im Jahr erwirtschaften.
PS: Ich glaube nicht einmal, dass die Clubeigner aus reinem Sportsgeist oder Gönnertum Millionen verschenken: Imagegründe sind ein Aspekt, Steuervorteile (man denke hierbei an Bayer, das seine finanzielle Hilfen an den Verein, absetzen kann), eventuell Geldwäsche (das ist natürlich spekulativ, aber ich kann mir niemanden vorstellen, der aus Hobbygründen Millionen im Jahr verpulvert)
Ja eben. Deswegen hätte man das aus PAO-Sicht sicherlich gerne so. Da man aber schlecht eine ganze Saison mit Spielen gegen 6-7 Topclubs aus Europa füllen kann, wäre es doch nur wünschenswert (aus Sicht von PAO), wenn dazu auch noch regelmäßig NBA-Clubs kämen. Von daher hätte gerade PAO Interesse, einer NBA-Europe beizutreten.Das hat doch niemand bestritten: Wenn PAO beispielsweise jeden Spieltag gegen CSKA, Barca, Real, OSFP, Efes und NBA-Clubs spielen würde, hätte man die Halle regelmäßig voll.
Das sind allerdings marginale Effekte. Ein Dirk Nowitzki ist hier wie dort erfolgreich, und auch ein "typisch amerikanischer" Maceo Baston, Marcus Goree oder Marcus Haislip wäre wohl kaum in der Euroleague so erfolgreich, wenn die Regeln so völlig anders wären.Nochmals: Es ist der gleiche Sport, allerdings mit modifizierten Regeln, wobei es primär egal ist, ob zu erst die Henne oder das Ei da war: Die Regelunterschiede bewirken andere Taktiken, bevorzugen unterschiedliche Spielertypen, haben unterschiedliche Anforderungen an die Spieler.
Die angewandten Taktiken sind derzeit unterschiedlich, aber nicht nur zwischen NBA und Euroleague, sondern auch zwischen EL-Team A und EL-Team B. Ein Ettore Messina coacht seine Teams ganz anders als Pini Gershon. Und zudem gibt es keinen Grund, warum Coaches ihre Taktiken nicht an ein neues Regelwerk anpassen könnten. Heute wird in Europa vornehmlich gegen die Zone geballert, aber auch vor der Einführung der Dreierlinie hat man in Europa Basketball gespielt - nur eben mit anderen Taktiken. Du verstehst?
Da mag man sich gleich fragen, wieviel Bezug Efes-Fans zu ihrer Mannschaft haben, wenn dort fünf Amerikaner 63 von 81 Punkten machen. Oder PAO-Fans, wenn ihre Mannschaft nicht nur von Spanoulis und Diamantidis, sondern auch von Jasikevicius, Batiste und Tomasevic getragen wird. Oder wieviel Ferrari-Fans Bezug zu ihrem Rennstall haben, wenn ein Finne und ein Brasilianer fahren.Das mit dem territorial pick ist nicht die letzte Weisheit: Angenommen es gäbe ein griechisches NBA-Team, so müsste dieses mit Papaloukas, Diamantidis, Spanoulis, Sofo, Koufos, Fotsis auflaufen, damit wenigstens die Hälfte der Spieler Griechen sind. Die Folge wäre die Plünderung aller anderen Teams. Das gibt massiven Widerstand. Andererseits müssten diesen Spielern Traderestriktionen auferlegt werden, dagegen würden sich die NBA-Teams sperren. Was den eigentlichen Draft angeht: Ich glaube kaum, dass irgend ein Land in Europa in der Lage ist ein 1st-round pick zu "produzieren". In sofern werden europäische Teams gezwungen sein Amerikaner zu draften undd ie Teams werden sich mit Amis füllen. In wie weit dann noch ein Bezug mit den Fans besteht, wage ich zu bezweifeln.
Ich denke nicht, dass die Fankultur in Europa so nationalistisch geprägt ist. Ich erinnere mich dran, wie die Alba Berlin Fans einen Wendell Alexis ebenso verehrten wie einen Henrik Rödl.
Im übrigen denke ich schon, dass es in Zukunft weiter europäische #1-Picks geben wird. Bargnani war der erste, Rubio könnte der zweite sein, und wenn man will kann man den Greco-Amerikaner Koufos dazuzählen.
Bei London stimme ich dir zu. Ich könnte mir gut vorstellen, dass die NBA dort anfängt. Nach einigen Jahren der Testspiele von NBA Teams in London (wie gestern) könnte irgendwann eine Londoner Franchise probeweise der NBA beitreten. Entweder so, oder man macht gleich eine NBA Europe.Ich kann mir gut vorstellen, dass für lange Zeit London das einzige Team aus Europa bleiben wird. Die Bedingungen wären ideal: Keine eigenen Basketballtraditionen, zahlreiche wohlhabende potentielle Kunden, die selbe Sprache, eine ähnliche Kultur und man lässt London einfach am amerikanischen Draft teilnehmen. Real Madrid aufzunehmen ist da nnicht so trivial...
Ich denke schon, dass das Interesse der Europäischen Clubs an einer geschlossen europäischen Spitzenliga sehr groß ist. Ich kann mir nicht denken, dass sie an den "einfachen Spielen" in ihren nationalen Ligen so sehr hängen. Sicher, dort gibt es einige traditionsreiche Rivalitäten, aber im wesentlich will man als Verein doch (a) Geld machen, (b) gegen die Besten spielen, (c) Geld machen. Eine geschlossene europäische Spitzenliga, aus 10-12 Vereinen, die regelmäßig gegen NBA-Teams spielen, die alle finanziell gesichert sind, die alle ihre Stars halten können - welcher Verein würde das nicht wollen? Und welcher Fan?