Dennoch haben einfach Leute aus welchem Grund auch immer Tage, an denen sie besonders gut oder schlecht treffen.
Das haben sie, mit Sicherheit. Ich argumentiere gar nicht gegen das Vorhandensein von guten oder schlechten Tagen, so etwas wie "runs" existiert nun mal. Nur statistisch betrachtet ist es so, dass diese "runs" als Prognose ungeeignet sind.
Für den Einzelspieler? Sicherlich nicht, da kann es immer psychologische oder physische Faktoren geben. Aber aufsummiert über alle Spieler für beide Teams ist es schon zufällig.
Dass sich das langfristig ausgleicht, ist glaube ich jedem klar.
Bei solchen Aussagen muss man aufpassen, dass man eben nicht in den Gambler's fallacy verfällt. Der Erwartungswert wird eben durch den Durchschnitt bestimmt, und nicht dadurch, dass es vorher einen positiven oder negativen "run" gab. Das ist ebenso wie ein Münzwurf, bei dem die Wahrscheinlichkeit für Kopf oder Zahl eben nicht davon abhängt, welches Ergebnis beim Wurf zuvor erreicht wurde. Das Gesetz der großen Zahlen wird aber häufig falsch interpretiert. Hierbei wird nicht beachtet, dass über einen langen Zeitraum die relative Häufigkeit sich dem Erwartungswert annähernd, nicht dass es dem exakt entsprechen muss.
Wenn ein Spieler 50% trifft, dann ist der Erwartungswert eben immer noch 50% für die nächsten Würfe, auch wenn er zuvor 0 von 10 oder gar 10 von 10 getroffen hat. Bei den nächsten 20 Würfen ist also von 10 Treffern auszugehen, nicht von 15 im ersten oder 5 im zweiten Fall, damit dann exakt 15 von 30 getroffen wurden.
Jedoch hört es sich bei Mystic fast so an, als ob der Wurferfolg von einem Spieler auf Zufall im Rahmen des Erwartungswertes basiert.
Auf ein gesamtes Spiel für alle Spieler betrachtet ist das auch so. Das lässt sich dann leicht auch anhand der Vorhersagekraft ermitteln. Es ist nämlich mitnichten so, dass eine verstärkende Wirkung in die eine oder andere Richtung durch einen "run" zu einer besseren Prognose führt.
Ginobili spielt zum Beispiel eine grottige Serie und wird dann in die Starting Five berufen und liefert plötzlich ab. Ist das reiner Zufall oder hat das doch mitunter psychologische Gründe etc.
Gute Frage. Über seine gesamte Karriere zeigt Ginobili da keinen eindeutigen Trend, er hat 19.7/5.0/5.1 mit 59 TS% als Starter per 36 min und 19.2/5.2/5.3 mit 58.8 TS% als Bankspieler. Bei anderen Spielern sieht man aber mitunter einen Trend, der sie entweder besser oder schlechter als Starter aussehen lässt. Generell gilt aber, dass die Bankspieler im Schnitt ebenso gut verteidigen, daher sind Änderungen bei den offensive Zahlen auch eher nicht zu erwarten.
Ein anderer Faktor sind natürlich spezielle Matchups und/oder Lineups, die dann dazu führen, dass ein Spieler seine Stärken besser ausspielen kann. Und natürlich kann Ginobili hier auch einfach nur einen "guten" Tag gehabt haben.
Ansonsten stimme ich mystic zu, dass man oftmals fälschlicherweise einzelne Ereignisse überhöht und daraus allgemein gültige Schlüsse zu ziehen. Z.B.: Es schadet, wenn man zwei Wochen Spielpause hat, da dann der Rhytmus fehlt. Wenn dann ein solches Team in Spiel 1 versagt, wird dann dies als Grund aufgeführt etc.
Wie C-Quense andeutete, ist es im Schnitt so, dass das Team mit mehr Pause im Schnitt besser spielt als in anderen Spielen mit weniger Pause zuvor.
Generell bewertet man gute oder schlechte Sachen, welche einem widerfahren oder man mitbekommt, über.
In der Tat.
Noch schlimmer war ein Kumpel von mir beim CL-Finale 2012. Beim Elfmeterschiessen hat er bei 80% der Schüsse einen Fehlschuss prognostiziert und als er dann endlich mal richtig lag, hat er sich als Nostradamus gefeiert. :laugh2: Bin abgeschweift...egal.
So funktioniert das doch auch bei NBA-Journalisten. Da wird einfach so viel "vorhergesagt", dass man einfach statistisch betrachtet quasi auch irgendwann mal richtig liegen muss.