Schwer zu sagen, Embiid ist aber eh bekannt für schwankende Leistungen. Einmal zerstört er einen Gegner und an einem anderen Tag ist er mies, das kommt ja in dieser Serie nicht zum ersten mal bei ihm vor.
Embiid hat mindestens mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen, anders ist die Leistungsschwankung in dieser Serie schlicht nicht zu erklären. Wüsste nicht, was Philly davon hätte, zusätzlich zu seinen Gebrechlichkeiten jetzt auch noch eine Schwäche für Viren und Infekte herbeizureden.
Ich war sehr skeptisch vor dem Spiel und die schlimmsten Befürchtungen wurden übertroffen. Das Problem für Philly für die restliche Serie, ob nun ein oder zwei Spiele, die Rollenspieler der Raptors sind endlich aus ihrem Loch herausgekommen und machen das, was sie die gesamte bisherige Saison auch schon gemacht haben. Philly stellt das mMn vor größere Probleme, als eine unfassbare one-man-show von Leonnard.
Über Simmons wurde ja bisher schon einiges gesagt, aber es ist aus meiner Sicht immer noch nicht genug. Seine Zaghaftigkeit in der Offensive in den ersten drei Spielen ist ja vor allem deswegen kaum ins Gewicht gefallen, weil seine Defense gegen Leonnard abartig gut war und zumindest sein Spielaufbau solide war. Jetzt sieht seine Defensive höchstens noch durchschnittlich aus und vor allem schenkt er den Raptors ein ums andere Mal Bälle, bei denen man sich wirklich fragt, ob er noch richtig bei der Sache ist. Völlig unbedrängt und absolut durchsichtig werden da Pässe gespielt, das ist für mich absolut unerklärlich. Sein fehlender Wurf ist für diese Mannschaft mit den derzeitigen Formproblemen schon schwerwiegend genug, aber diese generelle Ineffizienz in der Offensive kombiniert mit seiner verschwindenden Defensive ist höchst besorgniserregend.
Wenn Embiid bis Donnerstag wieder fit ist, mache ich mir bei ihm wenig Sorgen. Wenn er fit ist, hat er sehr selten schwache Spiele gezeigt.
Brown darf aus meiner Sicht auch wieder die Zügel straffen. Man ist viel zu unflexibel sobald das erste Play von den Raptors gelesen und gestoppt wird. Dann ist das bei Philly in der Regel nur noch 1v1 und aufs Beste hoffen. Exemplarisch hierfür ist der Monroe Dreier mit noch über 10 Sekunden auf der Uhr. Schon witzig, dass so einer eine größere Bereitschaft zeigt, den Dreier zu nehmen, als dies ein Simmons jemals getan hat.
Das darf es einfach nicht sein.
Ich stimme ja mit Greg Anthony wirklich nur äußerst ungerne überein, aber Redick ist tatsächlich ein guter Indikator, ob die Offensive von Philly läuft oder nicht. Wenn man ihn zum Laufen bringt strahlt er eine unfassbare Gefahr aus und das verdient einfach eine höhere Priorität als bspw. ein bisher enttäuschender Harris.
Nichtsdestotrotz, ich bleibe Optimist. Ich erwarte eine massive Reaktion in Spiel 6 vor heimischen Publikum und glaube an einen Sieg. Wie einer meiner Vorredner schon gesagt hat, ein Spiel 7 ist dann immer eine Wundertüte für beide Teams, da kann dann alles passieren.