was hat denn das mit wettbewerbsverzerrung zu tun?
Miami hat sich einfach die besten spieler gekauft und es ist deshalb das beste team. Lebron war ja FA und konnte hingehen wohin er wollte.
bayern kauft ja auch jeden spieler in deutschland und es ist auch keine wettbewerbsverzerrung. die yankees machen es genauso.
Die NBA hat durch das Salary-Cap sowie das Draft-System den Anspruch, Chancengleichheit für alle Teilnehmer zu erreichen, indem zum einen Stars durch die Gehaltsbeschränkungen gleichmäßig aufgeteilt werden und zum anderen schwache Teams die stärksten Jugendspieler bekommen.
Sowas findet man nicht im Fußball oder allgemein in Sportarten in Europa, dort wird nämlich die Elitenförderung durch Prämiengelder etc. verstärkt. Hier steht einfach der Klubidentifikationsfaktor im Vordergrund. Deswegen ist dein Bayern-Beispiel nicht passend. Wie das mit den Yankees aussieht kann ich nicht sagen, weil ich 0 Ahnung über Baseball habe. Aber selbst wenn das Beispiel passt heißt das ja nicht, dass es dort nicht auch falsch läuft.
Natürlich wird dieser Anspruch in der Praxis nicht zu 100% erreicht (wie immer), da es Ausnahmeregelungen (Bird, MLE, etc.) gibt, über die ein Team über die Jahre das Cap deutlich übersteigen kann und so vermutlich ein besseres Team hat - das ist halt der Nachteil des Softcaps. Außerdem haben es große Städte immer noch einfacher, kleinere müssen Spieler oft überbezahlen (Gay, Johnson), um sie zu halten.
Aber dass es Teams wie Cleveland, Orlando, Phoenix, etc. im letzten Jahrzehnt teilweise an die Spitze der NBA geschafft haben sowie z. B. die Knicks oder Bulls nach der Jordan-Ära jahrelang in der Versenkung verschwunden waren, zeigt doch, dass das System an sich trotzdem Erfolge bzgl. seines Anspruches vorzuweisen hat.
Was ich jetzt kritisiere und als "Wettbewerbsverzerrung" empfinde ist folgendes: Es schließen sich 3 Spieler über eine Absprache zusammen, indem sie die funktionierenden Mechanismen des Systems (Gehaltsbegrenzung) dadurch umgehen, dass sie deutlich unter Marktwert unterschreiben und so ein Team bilden gegen das andere nur Chancen haben, wenn sie gleichermaßen verfahren. Hierbei muss beachtet werden, dass die Heat dieses Jahr noch Konkurrenz haben, weil sie eben noch nicht lange genug in dieser Struktur bestehen, um die oben angesprochenen Ausnahmeregelungen auszunutzen. Ab nächster Saison sieht das ganz anders aus und danach wird's noch schlimmer.
Sie umgehen also ganz bewusst ungeschriebene Regeln der NBA, was für mich Wettbewerbsverzerrung ist.
Genauso ist es Wettbewerbsverzerrung, wenn starke Rollenspieler fürs Minimum bei Contendern unterschreiben (Barnes, Stojakovic, O'Neal, etc.) oder wenn Teams in einem Trade deutlich mehr abgeben als sie bekommen (Memphis-LA-Trade). Allerdings kann man hier ja Abstufungen treffen und bei den Heat ist imo das bislang größte Ausmaß aufgetreten.
Es ist doch so: Bei den Knicks wird ähnliches versucht wie bei den Heat. Auch bei LA könnte ich mir vorstellen, dass sie bei einem frühen Ausscheiden gegen die Mavs versuchen werden, Howard zu bekommen oder er geht zu den Nets. Dann haben wir außer Nowitzki, Rose und Durant alle Top10-Spieler aufgeteilt auf 3 von 30 Teams! Das soll die Zukunft sein?
Als Miami-Fan bzw. als Fan des Teams, das den jeweiligen Lieblingsspieler enthält (dass man Miami-Fan ist nur weil da James spielt, sehe ich überhaupt nicht kritisch), mag man sich aktuell darüber freuen. Aber wenn man ein wenig über den Tellerrand guckt, muss man doch auch die Auswirkungen sehen.
Im Übrigen gibt es natürlich auch in Europa Wettbewerbsverzerrung. Was z. B. die spanischen, englischen und italiänischen Top-Mannschaften machen fällt eindeutig darunter (Stichwort Schulden). Auch Bayern hat natürlich Schulden, aber dafür ein deutlich höreres Eigenkapital (und Festgeld), im Gegensatz zu den genannten Ländern wird in Deutschland sowas wie in den anderen nämlich nicht toleriert (glücklicherweise).
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