Womit man wieder am Punkt ist, dass die Heat-Superfriends einfach nicht optimal zusammenpassen. Es ist eine irre Ansammlung an Talent, aber sehr viel davon kann einfach nicht zusammen verwirklicht werden. Wade mag sowieso abgebaut haben, aber mich erschreckt am meisten, wie sehr Bosh oft marginalisiert wird durch die Anforderungen der Rolle, wie er sie bei den Heat zu spielen hat, damit vor allem LeBron seine Stärken ausspielen kann. Das ist der Punkt, an dem er für mich im ewigen unsäglichen Vergleich mit Jordan einfach zurückbleibt. Individuell stehen sie ohne Zweifel auf einer Stufe, aber ich denke, dass Jordan in den 90ern von der Spielanlage der bessere Spieler war, um den herum die Mitspieler besser zur Geltung kommen konnten. Und das liegt schlichtweg daran, dass er ein echter Meister abseits des Balls war: Viel mehr Bewegung und schnelle Entscheidungen, wenn er dann den Ball zugepasst bekam (etwas, in dem auch Kobe deutlich abfällt: Der bekommt den Ball und sortiert dann oft erst einmal die Spielsituation komplett neu, wie er scoren könnte). Passiv wirkte er dabei weniger, sondern immer noch brandgefährlich. Das sehe ich bei LeBron nicht so, und es hat eben auch Auswirkungen aufs Team.
Dazu kommt natürlich dann auch nochmal schwächeres Coaching, was sich darin manifestiert, dass die Heatspieler ihr Talent weniger gut ausspielen als die Spurs, die in dieser Saison und diesen Playoffs zu einem unglaublich gut passendem Puzzle wurden.