Pillendreher
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James sollte mal aufhören ständig den Jumper zu nehmen wenn schon der Wurf die letzten 2 Monate über nicht fällt. Mehr PnR, weniger Fadeaways.
Aktuell sollte eigentlich Iguodala den Finals-MVP bekommen, denn er spielte bisher besonders in der Defensive die wichtigste Rolle und hatte den höchsten Impact. Auch in der Offensive konnte er sehr gute Akzente setzen. Einfach dem besten Scorer des Siegerteams da die MVP-Trophäe in die Hand zu drücken, ist reichlich oberflächlich aber entspricht letztendlich der Tradition.
Hierbei unterschätzt Du aber grandios, dass die Mitspieler auch sich entsprechend bewegen müssen, um Curry die Anspielstation zu bieten. Zudem produziert Curry dabei so viele TO, dass ich mich gerade frage, warum Du das ignorierst. Mit Sicherheit ist die Defensive der Cavs auf Curry konzentriert, aber für den Großteil der Serie funktionierte die Cavs-Defense eben auch so gut, weil Curry nicht besonders viel unter defensiven Druck hinbekommen hat.
In dieser Serie sind die Warriors bei -6.5 per 100 poss mit Curry und ohne Iguodala auf dem Feld, dagegen sind sie bei +5.4 mit Iguodala und ohne Curry. Sicherlich ist die Stichprobe dabei nicht genügend groß, aber grundsätzlich passen diese Zahlen mit dem zusammen, was ich bisher wahrgenommen habe.
Deshalb sollte James auch ein legitimer Kandidat unabhängig vom Ausgang der Serie sein.
Und deswegen bekommt das Siegerteam auch am Ende die Larry O'Brien Trophy. Der Finals-MVP ist aber ein individueller Award, der prinzipiell den wichtigsten Spieler der Serie auszeichnen sollte, und theoretisch kann der wichtigste Spieler auch im Verliererteam stehen, weil die Qualität der Mitspieler nicht ausreicht, um das Teamspiel zu gewinnen.
Na ja, die Warriors verteidigen aber genau auf eine Art und Weise, sodass der Wurf die beste Option ist. Das liegt auch daran, dass die restlichen Cavs es den Warriors in P&R mit James als ball handler, sehr einfach machen, zu switchen. Prinzipiell ist die Warriors-Defense so ausgelegt, dass James gerade den Sprungwurf nehmen soll. Hier müsste ein anderer Spieler als James das P&R als Decoy spielen, sodass James abseits des Balles in eine bessere Position kommt. Meinetwegen kann dann auch ein P&R von James gespielt werden, aber zumeist gelingt es einfach keinem anderen Cavs-Spieler die Offensive zu initiieren, und James gehen dann auch irgendwie die Ideen aus.
Dass sein Jumper nicht fällt ist dann auch offensichtlich sehr ärgerlich, wobei die Cavs da eine Art "Kobe-Assists"-Game spielen, bei der der FC sich schon für den Offensivrebound positioniert, den sie dann auch mit extrem hoher Wahrscheinlichkeit abgreifen (zumindest mal im Schnitt), sodass selbst bei den relativ schlechten Trefferquoten, die James so an den Tag legt, die jeweilige Possession für die Cavs eigentlich noch genügend effizient ist.
Natürlich geht es darum, am Ende den Sieger zu ermitteln, aber wie Du richtigerweise einbrachtest, ist das ein TEAMspiel, bei dem am Ende das bessere Team gewinnt und zwar unabhängig davon, ob jetzt der wichtigste (wertvollste oder beste) Spieler auch in diesem Team stand. Und da der Finals-MVP eben ein individueller Award ist, sollte eben nicht per se derjenige den Award erhalten, der nun das Glück hatte, im bessere Team zu stehen (selbst wenn er großen Anteil an der Stärke des Teams hatte).
Vielleicht unterscheiden sich unsere Ansichten hier nur um Nuancen ...
Und das liest sich für mich nicht unbedingt danach, dass Du James bei einer Cavs-Niederlage (die sehr wahrscheinlich ist) als legitimen Kandidaten betrachtest.
Das habe ich vielleicht auch einfach schlecht formuliert, denn in der Tat wollte ich nicht sagen, dass man einfach einen durchschnittlichen Spieler nehmen könnten, sondern einen PG, der bezüglich des Scorings nur durchschnittlich ist. Durch die geforderte Qualität als Spielmacher wäre er dann insgesamt als Spieler selbstverständlich überdurchschnittlich.
Es geht ja nicht darum, den Award unabhängig von der Leistung des Teams zu vergeben, sondern dabei zu beachten, auf welchem Niveau ein Team aufgrund eines einzelnen Spielers agiert. Für mich persönlich wird die Güte eines Spielers darüber bestimmt, wie gut er darin ist, ein Team auf ein höheres Level zu bringen, um die Siegwahrscheinlichkeit zu erhöhen. Für mich ist da gerade der Unterschied, der zwischen der Leistung der Cavs mit und ohne James besteht, ein wesentliches Kriterium.
Wenn ich darüber nachdenke, dann ist meine Aussage so auch nicht korrekt. Sein Ballhandling, wenn es darum geht, eine entsprechende Separation für den Wurf zu kreieren, gehört sicherlich zur Ligaspitze, was ich aber vermisse, ist ein Einsetzen des Ballhandling um den Korb zu attackieren und dabei entsprechende Passwege zu schaffen, um es dann den Mitspielern in der Tat einfacher zu machen. Für mch ergibt sich der Eindruck, dass Curry hierbei stärker von der korrekten Ausführung der Plays durch die Mitspieler abhängig ist, als diese dann abhängig von ihm sind. Es ergibt sich im Halbfeld aus meiner Sicht bei Curry einfach nicht die Sicherheit und Spielübersicht, die man beispielsweise bei Chris Paul sieht. Ebenso würde ich behaupten, dass Ty Lawson die Mitspieler besser via Dribble Penetration einsetzen kann. So etwas fehlt bei Curry und erklärt aus meiner Sicht die Vielzahl an TO in der Serie. Mitunter ist es auch einfach ein Mischung aus schlechterem Timing, ein paar Mängeln bei der Spielübersicht in Kombination mit schlechterem Passspiel.