@Lost
es geht nicht um cleverer oder nicht. Ich kann mich an ESPN Interview erinnern von Kobe wo er sagte, er spielt Basketball um Geld zu verdienen, weil es eben sein Job ist.
Wer von uns verzichtet auf Geld damit es der Firma besser geht? Welcher Fussballer verzichtet auf Geld? Es geht darum mit seinem Job soviel Geld wie möglich zu machen und dabei soviel Erfolg wie möglich zu haben.
Das Problem bei den Superfriends ist dass der sportliche Ehrgeiz fehlt - Punkt aus. Wade hatte seinen Titel, dem war es egal. LeBron und Bosh wussten vermutlich das es mit ihnen alleine als "Star" nicht reichen wird. Jordan hat 98 den teuersten Vertrag der Liga gehabt und trotzdem wurden die Bulls Meister.
Shaq & Kobe verdienten bei den Lakers auch den Großteil, oder Kobe und Pau danach aber trotzdem wurden Sie Meister, oder eben auch die Celtics mit den Big Three (die viel dafür hergeben mussten) - alle genannten Teams hatten allerdings eine andere Motivation - sie wollten zeigen das sie es schaffen ohne weiteren Superstar. Kobe & Shaq waren nie die Feinde wie dargestellt aber auch nie Friends aber Sie wussten nur gemeinsam schaffen wir es.
Würde LeBron oder Bosh einen richtigen Ehrgeiz haben in Sachen "Soloerfolg", dann würde die Liga profitieren bzw. auch die anderen Märkte.
Ich hoffe inständig, das die gehandelten Personen Lowry, Gortat, Ariza nicht dem "Erfolg" nachgeben, weil Ring Chasen kann man mit Mitte 30 immernoch.
Und ich hoffe ebenso das die Generation der letzten Jahre anfängt nicht mehr solche "Super Teams" zu erstellen, weil das einfach Wettbewerbsverzerrung ist, auch wenn nicht verboten - leider
Whizzy
Das sind sehr viele Vergleiche von Äpfel und Birnen. Bisher gibt es im Fußball nunmal noch keinen Salary Cap, und solange die Teams es sich wirtschaftlich leisten, einzelnen Spielern Unsummen zu bezahlen, ist es dort ohne weiteres zu verbinden, als Sportler sowohl die aktive Zeit finanziell so gut wie möglich zu nutzen
als auch sportliche Ziele (Titel) zu verfolgen. Mit dem Nebeneffekt, dass wir im Fußball in den meisten Ligen eine Dominanz der finanzstarken Teams haben.
In den Major Leagues soll bekanntlich der Salary Cap (oder in der MLB wenigstens die Luxury Tax) genau das vermeiden, damit Franchises in schwächeren Märkten überleben können, was bei der amerikanischen Fankultur ohne Erfolg teils schwer wird (angeblich - jedenfalls sprudeln die Einnahmen weniger bei den schlechten und mittelmäßigen Teams. Diese Ausrichtung auf Gewinne an sich als Ziel gibt es im Fußball bisher weniger).
Entsprechend muss man sich als Sportler dann eben überlegen, was einem wichtig ist. Ist es alleine das sichere Einkommen, kann man versuchen, immer auf Maximalverträge zu gehen. Mit dem Nebeneffekt, dass man möglicherweise alleine schon ein Drittel des gesamten Caps auffrisst und es seinem Team erschwert, das notwendige Team um einen herum aufzustellen. Das sieht man möglicherweise in dieser und der nächsten Saison bei den Lakers, und ich habe ja schon mehrfach dazu gesagt, dass es Kobes gutes Recht ist, jeden Vertrag zu unterzeichnen, der ihm angeboten wird. Aber dass er dann gefälligst auch die Klappe halten soll, wenn er sich mal wieder beschweren will, dass sein Team zu schlecht sei und dass er mehr Hilfe brauche.
Im Gegenzug darf man dann natürlich auch nur bedingt die Superfriends kritisieren, wenn die eben genau diesen Gehaltsverzicht eingehen, damit ihr Team flexibel bleibt. Wie groß dieser Verzicht sein wird, wird spannend. Beim ersten Mal war der gar nicht so extrem (es waren unter 15% für die gesamte Vertragsdauer von 6 Jahren - aus der sie jetzt nach 4 Jahren ausgestiegen sind - bzw. pro Nase anfangs gut 2 Millionen pro Jahr), und dass sie jetzt tatsächlich einen so viel stärkeren Einschnitt hinnehmen, damit die Heat dann einen 4. Superstar (der ebenfalls auf einen gehörigen Teil seines möglichen Gehalts verzichten müsste) verpflichten können, ist eher unwahrscheinlich.
Wenn auch immer noch etwas wettbewerbsverzerrend, weil sie mit den guten Aussichten auf Titeln die nächstbesten Spieler besser locken können als zum Beispiel die Mavs, die vorerst maximal die Playoffs- und eine niedrige Außenseiterchance bieten.
Was den sportlichen Ehrgeiz betrifft, ist es schwer, hier Vergleiche anzustellen. Shaq und Kobe waren nicht in der "KG-Situation", jahrelang für eine Franchise zu spielen, das offensichtlich nicht in der Lage war, ein wirkliches Championshipteam auf die Beine zu stellen. Shaq hätte allenfalls in Orlando bleiben und dort vielleicht früher einen Titel gewinnen können, aber er war beleidigt, dass diese ihm nicht sofort den Maximalvertrag geboten haben, den er wollte (und weil die Presse und die Fans darüber diskutieren, ob er diesen wert sei). Kobe dürfte so ziemlich einer der glücklichsten Spieler der Geschichte sein: Als Rookie zu einem Team mit dem MDE zu kommen, dann weiter als ultimativer Franchisespieler hofiert zu werden und auch noch bei der Franchise zu sein, die mit guten Trades ein erneutes Titelteam auf die Beine stellen konnte. Wäre das nicht so gewesen, hätten wir noch viel mehr Heulerei von ihm gehört. Sportlicher Ehrgeiz? Wie weit wäre es um den wirklich gestellt gewesen, wenn der Pau-Trade nicht geklappt hätte und/oder Phil Jackson nicht zurückgekehrt wäre? Gut möglich, dass er genau den gleichen Schritt wie LeBron/Wade/Bosh gemacht hätte, weil man annehmen kann, dass Kobe eben auch nicht jahrelang um die goldene Ananas spielen wollte.
Zum Bulls-Vergleich: Ja, man kann darüber streiten. Jordan war jahrelang von Chicago relativ mäßig bezahlt worden, wie übrigens quasi alle Superstars der 80er und sehr frühen 90er. Angeblich wollten ihn die Knicks 1996 nach Ablauf dieses Vertrags verpflichten, und sie lockten ihn mit 20+ Millionen pro Jahr (was dann eben plötzlich möglich war. Nur mal als Vergleich: Es gab damals noch für Rookies die Möglichkeit, freie Verträge auszuhandeln, und Glenn Robinson verlangte ursprünglich angeblich einen 100 Millionen-Vertrag über 13 Jahre. Es wurden dann am Ende 68 Mio in 10 Jahren. Für einen Collegestar, der in der NBA noch kein Spiel bestritten hatte. Gleichzeitig verdiente Scottie Pippen zu der Zeit keine 2,5 Mio pro Jahr...). Die Bulls wollten natürlich ihr finanzielles Zugpferd nicht verlieren, und wenn irgendwer diese Riesensummen wirtschaftlich je wert war, dann Jordan als das Aushängeschild der Liga und der Bulls. Deswegen bekam er die 30 bzw. im zweiten Jahr gar 33 Millionen nachgeworfen. Dem Team an sich hat er damit nicht geschadet, denn die waren alle schon vor Ort. Und sie verdienten alle zusammen weniger als er alleine. Das wäre nicht lange so weitergelaufen, wenn die Vertragsverlängerungen der Teamkollegen angestanden hätten.
Und wirf Jordan in eine Situation wie Garnett bei den Wolves oder James bei den Cavs, und es ist nicht gesagt, dass es wieder genau so laufen würde, dass er bei seinem Team bleibt und auch die gleichen Erfolge einfährt.
Man kann viel darüber sinnieren, dass es das A&O sei, Titel als "The Man" und ohne irgendwelche Gehaltsspielchen zu gewinnen, aber das können nur einige sehr glückliche Spieler. Kobe hatte das Glück (und drohte trotzdem schon mal mit dem Abwandern, falls das Team nicht ordentlich gestärkt wird), Duncan sowieso mit den Spurs (und diese natürlich auch mit ihm, wobei man hier beachten muss, dass auch er einen kleinen Paycut hinnahm und jetzt im Alter einen deutlichen), Dirk (auch der verzichtete schon mal auf ein paar Millionen) im Jahr 2011 auch, als es bei den Mavs endlich klappte. Ansonsten bleibt nur das Hoffen auf den passenden Trade (siehe Boston Big Three) oder eben das Glück selbst in die Hand zu nehmen. Ja, das verzerrt den Wettbewerb etwas, aber kann man es den Spielern wirklich vorwerfen? Nimm nur mal Kevin Love, der auch keine Lust mehr aufs Hoffen auf die Zukunft mehr hat. Noch ein paar Jahre weiter, und er verzichtet wahrscheinlich auch auf einen Teil des Gehalts, wenn genug Schäfchen schon mal im Trockenen sind. Solange das Salary Cap-System so ist (es sind die Eigentümer, die herumjammern, dass sie sonst angeblich Verluste machen. Tatsache ist wohl eher, dass ihre Gewinne ihnen nicht hoch genug sind, die sie trotz mäßigem sportlichen Erfolg natürlich Jahr für Jahr einfahren wollen) und man weiterhin auf Mitspieler angewiesen ist, um sportlichen Erfolg zu erreichen, wird das eher häufiger als seltener werden.