NBA Trade and Free Agent Rumours 2014 - Bitte nur mit Quellenangabe!


Evolution

Bankspieler
Beiträge
7.767
Punkte
113
Ort
BS/GÖ
Die Heat sind auch "nur" mit den Big 3 ein Überteam, das die nächsten Jahre die Finals vermutlich gebucht hat. Klar polarisieren sie und jeder schaltet ein, weil man den Riesen fallen sehen will. Vermutlich tut das der NBA auch gut, was TV-Gelder etc. betrifft. Alles gar keine Frage.

Aber gesetzt des Falles, die Top 15-20 Spieler der NBA teilen sich auf 4-6 Teams auf. Können die kleinen Franchises noch die Hallen füllen? Schaltet noch irgendwer ein, um diese letztendlich völlig bedeutungslosen Spiele zu schauen, wenn es doch richtige All-Star-Teams gibt? Werfen "Die Kleinen" also weiterhin Gewinne ab? Das sind die Fragen, die ich mir stelle.

Seit 2010 sind die Heat quasi das Ausängeschild der NBA. Zwei Megastars und mit Bosh die mit Abstand beste dritte Option der Liga. Dazu starke Rollenspieler wie Allen, Chalmers, Miller, Battier, Haslem und Lewis über die ganzen Jahre. Im ersten Jahr versagte man gegen die Mavs, danach der Titel gegen ein überfordertes Team aus OKC. 2013 besiegt man mit einer Menge Glück die Spurs, nur um ein Jahr später von diesen die wohl brutalste Klatsche der gesamten NBA-Finals-Geschichte abzuholen. Trifft Allen den Dreier in Spiel 6 nicht, müsste man sich ernsthaft fragen, ob die Heat nicht gescheitert sind. Trotz einer individuellen Klasse, mit der kein anderes Team der Liga mithalten konnte/kann. Das Aussteigen aus ihren Verträgen, nur um für noch weniger zu unterschreiben, ist quasi nichts anderes als ein Eingeständnis der Big 3, kein Vertrauen mehr in ihre Kräfte zu haben.
 

Giftpilz

Nachwuchsspieler
Beiträge
10.706
Punkte
0
in den 90ern gabs im Osten aber immerhin noch spannende Playoff Duelle. Die Heat sind dieses Jahre im Halbschlaf ins Final gekommen und jammern rum das sie zuwenig Hilfe haben. Falls sich Miami durch die Paycuts gut verstärkt und sich sonst nichts großartig ändert, flutschen sie auch die nächsten Jahre ohne ein richtiges Ostduell in die Finals. Das Credo its gonna be easy muss nun nicht jedem gefallen und der Osten ist extrem unspannend bzw. kann noch unspannender werden.
Da ist die Frage, ob man nicht heutzutage ähnlich über die mangelnde Konkurrenz der Lakers in den 80ern motzen würde. Rein zufällig auch ein Big Three-Team, während sich die Konkurrenz selbst zerlegte:
Die Rockets gleich 2x (Abwanderung von Moses, später verletzt sich Sampson (vergleiche: Bulls' Rose), und der Rest des Teams kokst), die Mavs zerlegt es nach einem Aufstieg (Tarpley...), und quasi jedes Jahr rutscht ein neuer Gegner in die Conference Finals, wobei es sogar mal kein weiteres Team in der Western Conference gab, das mehr als 48 Siege einfuhr (1983/84). Währenddessen kloppten sich die Celtics im Osten mit Superstar-Sixers (auch ein starkes Team, das sich noch zusätzlich Moses holte, auch wenn das nicht für lange gereicht hat), den beständigen Bucks und dann den Pistons. Und in der Conference spielte auch Jordan seine ersten Jahre - entsprechend ohne große Erfolge, bis man endlich mit einem sich entwickelnden Team an alternden Pistons vorbeiziehen konnte.

Dieses Ungleichgewicht gab es leider häufiger in den letzten 30 Jahren als dass die beiden Conferences mal gleichwertig gewesen wären.

Ein guter Rollenspieler wie Battier gibt womöglich sein Karriereende bekannt.
Das hat er praktisch schon.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

gee43

Nachwuchsspieler
Beiträge
105
Punkte
0
in den 90ern gabs im Osten aber immerhin noch spannende Playoff Duelle. Die Heat sind dieses Jahre im Halbschlaf ins Final gekommen und jammern rum das sie zuwenig Hilfe haben. Falls sich Miami durch die Paycuts gut verstärkt und sich sonst nichts großartig ändert, flutschen sie auch die nächsten Jahre ohne ein richtiges Ostduell in die Finals. Das Credo its gonna be easy muss nun nicht jedem gefallen und der Osten ist extrem unspannend bzw. kann noch unspannender werden.

Auch in den letzten Jahren gab es doch im Osten noch spannende Duelle. Dieses Jahr war es vielleicht mal vergleichweise langweilig, aber 2013 gingen die Conference-Finals gegen die Pacers über 7 Spiele genau so wie 2012 gegen die Celtics. Da hatten ja eher die jeweiligen Finals-Gegner aus dem Westen keine spannende Serie. Auch dieses Jahr war es im Westen für die Spurs nun nicht so schwer. Dass die erste Runde so spannend war, kam wohl für alle überraschend, danach sind sie aber auch durchspaziert. Klar ist der Osten schwächer, aber ich sehe jetzt nicht, dass die Heat im Gegensatz zu dem Finals-Gegner so viel unspannendere Serien hatte, eher das Gegenteil war der Fall.
 

JazzKing

Nachwuchsspieler
Beiträge
1.618
Punkte
0
Von welchen Ausnahmen sprichst du genau?

Zunächst mal danke für Deine Einschätzung und Erläuterungen.

Ich spreche z.B. davon, dass eben diese Room MLE, die Du ansprichst, den Heat die Möglichkeit gibt die Starting5 zu komplettieren. Bitte korrigiere mich, wenn ich falsch liege.

Meine Version des Salary Caps wäre ganz einfach. Keine Exceptions, lediglich ganz normale Signings bis zum Cap, Luxury Tax dann mindestens 50% höher.

In dieser Version müssten die Heat Stars auf noch mehr Geld verzichten, um nicht Unsummen an Tax zu bezahlen.

Die CBA Regeln sind stellenweise ähnlich kompliziert wie das deutsche Steuersystem, in dem sich nur Experten zurechtfinden. Und wie auch im Falle der Steuern, schlüpfen eben einige durch, weil sie "clever" (egoistisch), aber nicht sozial sind.
 

Grimon

Bankspieler
Beiträge
1.252
Punkte
113
Aber gesetzt des Falles, die Top 15-20 Spieler der NBA teilen sich auf 4-6 Teams auf. Können die kleinen Franchises noch die Hallen füllen? Schaltet noch irgendwer ein, um diese letztendlich völlig bedeutungslosen Spiele zu schauen, wenn es doch richtige All-Star-Teams gibt?

Diese Frage impliziert, dass das vorher/bis jetzt anders gewesen sei.
Schaut euch in der Regular Season doch mal die Hallen an. Es gibt genug Franchises, die ihre Hütten eben nicht voll bekommen und es gibt eben jetzt schon extrem viele bedeutungslose Spiele.
Völlig unabhängig von den Heat, wäre es - nur unter dem Aspekt der Qualität des Gesamtprodukts NBA - sicherlich sinnvoll über eine Reduzierung der RS-Spiele nachzudenken und auf keinen Fall an Expansion zu denken, sondern - ich weiß nicht in wie weit das rechtlich möglich ist - eher an "reduction". Allein seit 1988 sind 7 Teams dazugekommen (Heat, Magic, Rapors, T-Wolves, Grizzlies, Hornets, Pelicans). Hat das die Qualität der NBA erhöht? Ist mehr immer gleich besser?
 

Evolution

Bankspieler
Beiträge
7.767
Punkte
113
Ort
BS/GÖ
Mit den beiden + Lowry würde das Roster so aussehen:

PG - Kyle Lowry, Norris Cole
SG - Dwyane Wade, Ray Allen
SF -
PF - LeBron James, Udonis Haslem
C - Chris Bosh, Chris Andersen

Cole kann man sicher für einen 2nd-Rounder verschiffen um noch ein wenig Platz zu schaffen. Mit Lowry und Napier ist man auf PG auch ausreichend besetzt, da kann man Chalmers ziehen lassen und noch einen alten Hasen mit Wurf verpflichten. Allen und Andersen werden auch nächstes Jahr wieder für kleines Geld in South Beach spielen, das dürfte sicher sein. Ich kann mir vorstellen, dass man trotz Lowry (8-10 Mio) noch einen Freiraum für 5-6 Millionen haben wird. Einen herausragenden Fit sehe ich z.B. in Channing Frye, der in dieses Budget passen sollte und perfekt zu den Heat passt. Auch Rashard Lewis wird vermutlich wieder für das Minimum unterschreiben. Für die Room-MLE könnte man sicher einen Spieler wie C.J. Miles an Bord holen.

Lowry/Napier/X
Wade/Allen/X
Bron/Lewis/Miles
Frye/Haslem/X
Bosh/Anderson/X

Mit diesem Team wäre man kaum zu schlagen und haushoher Favorit auf den Titel. Das war man zwar in den vier Jahren vorher auch, aber das wäre nochmal eine ganz andere Hausnummer.
 

Irenicus

Nachwuchsspieler
Beiträge
7.164
Punkte
0
Zunächst mal danke für Deine Einschätzung und Erläuterungen.

Ich spreche z.B. davon, dass eben diese Room MLE, die Du ansprichst, den Heat die Möglichkeit gibt die Starting5 zu komplettieren. Bitte korrigiere mich, wenn ich falsch liege.

Ja, diese Möglichkeit haben sie, aber wie gut ist ein 2.7-2.8 Mio Vertrag wirklich? Ein Veteranspieler, der mindestens 10 Jahre in der NBA ist, bekommt durch den Minimum-Vertrag bereits ca. 1.5 Mio, was ja nicht soooo weit davon entfernt ist. Das Upgrade eines 2.7-2.8 Mio Spielers im Vergleich zu einem Veteranspieler mit Minimum-Gehalt ist wie groß? Wie stark werden dadurch die Championship Chancen erhöht? Also ich finde, dass sich der Vorteil der Heat mit dieser Room-MLE ziemlich in Grenzen hält.

Meine Version des Salary Caps wäre ganz einfach. Keine Exceptions, lediglich ganz normale Signings bis zum Cap, Luxury Tax dann mindestens 50% höher.

Auch keine Minimum-Exceptions? Dann könnte ein Team oberhalb des Caps gar keine Spieler via Free Agency verpflichten. Im letzten Jahr wären das 24 von 30 Franchises gewesen. Ist das wirklich zweckmäßig?

Die CBA Regeln sind stellenweise ähnlich kompliziert wie das deutsche Steuersystem, in dem sich nur Experten zurechtfinden. Und wie auch im Falle der Steuern, schlüpfen eben einige durch, weil sie "clever" (egoistisch), aber nicht sozial sind.

Nur damit ich dich richtig verstehe: Sozial ist für dich in dieser Sache, mehr Geld als andere Spieler zu erhalten?
 

Irenicus

Nachwuchsspieler
Beiträge
7.164
Punkte
0
Cole kann man sicher für einen 2nd-Rounder verschiffen um noch ein wenig Platz zu schaffen. Mit Lowry und Napier ist man auf PG auch ausreichend besetzt, da kann man Chalmers ziehen lassen und noch einen alten Hasen mit Wurf verpflichten. Allen und Andersen werden auch nächstes Jahr wieder für kleines Geld in South Beach spielen, das dürfte sicher sein. Ich kann mir vorstellen, dass man trotz Lowry (8-10 Mio) noch einen Freiraum für 5-6 Millionen haben wird. Einen herausragenden Fit sehe ich z.B. in Channing Frye, der in dieses Budget passen sollte und perfekt zu den Heat passt. Auch Rashard Lewis wird vermutlich wieder für das Minimum unterschreiben. Für die Room-MLE könnte man sicher einen Spieler wie C.J. Miles an Bord holen.

Lowry/Napier/X
Wade/Allen/X
Bron/Lewis/Miles
Frye/Haslem/X
Bosh/Anderson/X

Mit diesem Team wäre man kaum zu schlagen und haushoher Favorit auf den Titel. Das war man zwar in den vier Jahren vorher auch, aber das wäre nochmal eine ganz andere Hausnummer.

Bezüglich Cole hast du Recht. Denkbar ist das sicherlich. Dein sonstiges Szenario würde aber voraussetzen, dass Frye und Lowry beide auf Geld verzichten. Da beide bislang aber noch nicht dermaßen viel Geld verdient haben (bislang nur Rollenspieler-Verträge) halte ich einen Zahltag im Sommer für deutlich wahrscheinlicher. In Bezug auf Lowry also 10 Mio Region. Und Frye mindestens 7-8 Mio. Ich möchte natürlich nicht ausschließen, was du hier als Szenario ins Spiel bringst, aber es ist schon relativ unwahrscheinlich. Dazu CJ Miles, der mit 2.7 Mio klar unterbezahlt ist und der bislang nur wenig Geld in seiner Karriere erhalten hat. Miles wäre hier mMn sogar der beste Bankspieler bis auf Anderson. und eben aufgrund seiner Klasse halte ich es für wahrscheinlicher, dass er 4-5 Mio verdienen wird.
 

Giftpilz

Nachwuchsspieler
Beiträge
10.706
Punkte
0
Frye wird vielleicht nicht zwangsläufig 7-8 Mio verlangen, aber im Gegenzug für weniger Gehalt eine längere Vertragsdauer fordern (er ist jetzt 31, und das könnte sein letzter Vertrag sein). Unter 20 Mio für 4 Jahre geht da ziemlich sicher nichts. Ansonsten hätte er nicht aussteigen müssen, sondern die knapp 7 Mio von den Suns einkassieren können, um danach nochmal irgendwo etwa 8/3 oder ähnlich zu kriegen.

Für die Heat wäre es also diese Wahl: Entweder ihm viel Geld für wenige Jahre geben (was andere Verpflichtungen erschwert, aber angesichts seiner Herzerkrankung das geringere Risiko wäre), oder eben einen längeren Vertrag, womit man sich langfristig die Möglichkeiten beschneidet.
 

Evolution

Bankspieler
Beiträge
7.767
Punkte
113
Ort
BS/GÖ
Bezüglich Cole hast du Recht. Denkbar ist das sicherlich. Dein sonstiges Szenario würde aber voraussetzen, dass Frye und Lowry beide auf Geld verzichten. Da beide bislang aber noch nicht dermaßen viel Geld verdient haben (bislang nur Rollenspieler-Verträge) halte ich einen Zahltag im Sommer für deutlich wahrscheinlicher. In Bezug auf Lowry also 10 Mio Region. Und Frye mindestens 7-8 Mio. Ich möchte natürlich nicht ausschließen, was du hier als Szenario ins Spiel bringst, aber es ist schon relativ unwahrscheinlich. Dazu CJ Miles, der mit 2.7 Mio klar unterbezahlt ist und der bislang nur wenig Geld in seiner Karriere erhalten hat. Miles wäre hier mMn sogar der beste Bankspieler bis auf Anderson. und eben aufgrund seiner Klasse halte ich es für wahrscheinlicher, dass er 4-5 Mio verdienen wird.

Es ist ja nun nicht so, dass Lowry und Frye die letzten Jahre schlecht verdient hätten. Klar ist das alles Spekulation, aber bei Frye kann ich mir schon vorstellen, dass er für 20/4 (siehe Giftpilz) unterschreibt, solang jeder Dollar garantiert ist. Dafür bekommt er halt auch immerhin noch die Chance, einen Ring abzugreifen. Glaubst du,ein Team bietet ihm 7-8 Mio. über mehrere Jahre? Kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, aber in der NBA weiß man nie...

Bei Lowry wird es darauf ankommen, was andere Teams bieten. Wenn Miami ihn auf 8 Mio drücken will und er woanders 12-13 geboten bekommt, wird er schon ins grübeln kommen. Vieles hängt davon ab, für wie wenig Wade unterschreibt.

Mal schauen, so lange lassen uns die drei Superfriends hoffentlich nicht warten. ;)
 

JazzKing

Nachwuchsspieler
Beiträge
1.618
Punkte
0
Wie stark werden dadurch die Championship Chancen erhöht? Also ich finde, dass sich der Vorteil der Heat mit dieser Room-MLE ziemlich in Grenzen hält.

Auch wenn die Qualitätserhöhung nur marginal wäre, könnte diese Kleinigkeit vielleicht das Zünglein an der Waage sein. Hier bekommt man einen, der normal vielleicht 4 erhalten würde, aber mit der Ring Aussicht auf eine gute Million verzichtet. Allerdings ist das eventuell etwas weit hergeholt.

Auch keine Minimum-Exceptions? Dann könnte ein Team oberhalb des Caps gar keine Spieler via Free Agency verpflichten. Im letzten Jahr wären das 24 von 30 Franchises gewesen. Ist das wirklich zweckmäßig?

Das ist sicherlich nicht auf die aktuelle Politik der Franchises anzuwenden. Diese würde sich allerdiings durch einen einfachen Cap verändern, so dass der Großteil eben NICHT über dem Cap sind. Das kann ja auch nicht der Sinn eines Caps sein, dass dann alle drüber liegen. So gesehen wäre das bestimmt zweckmäßig.

Nur damit ich dich richtig verstehe: Sozial ist für dich in dieser Sache, mehr Geld als andere Spieler zu erhalten?

Das sozial habe ich eher rein auf das Steuersystem, da es im Profisport nicht ganz passt.
 

Irenicus

Nachwuchsspieler
Beiträge
7.164
Punkte
0
Auch wenn die Qualitätserhöhung nur marginal wäre, könnte diese Kleinigkeit vielleicht das Zünglein an der Waage sein. Hier bekommt man einen, der normal vielleicht 4 erhalten würde, aber mit der Ring Aussicht auf eine gute Million verzichtet. Allerdings ist das eventuell etwas weit hergeholt.

Ich denke das ist nur eine Kleinigkeit einer größeren Problematik dahinter. Ich denke man müsste an entscheidenderen Stellen Ansätzen, um das System zu verbessern. Grundsätzlich finde das Softcap-System ganz gut und im letzten CBA wurden Dinge schon verbessert.

Das ist sicherlich nicht auf die aktuelle Politik der Franchises anzuwenden. Diese würde sich allerdiings durch einen einfachen Cap verändern, so dass der Großteil eben NICHT über dem Cap sind. Das kann ja auch nicht der Sinn eines Caps sein, dass dann alle drüber liegen. So gesehen wäre das bestimmt zweckmäßig.

Doch es ist der Sinn eines Soft (!) Caps wie es die NBA eingeführt hat. Das was du vorschlägst, geht eher in Richtung Hard Cap, also einer festen Grenze, über die man niemals gehen darf. Für dieses System habe ich durchaus Sympathien und hätte nichts dagegen wenn es in der NBA eingeführt wird. Ich meine im Eishockey wurde es meines Wissens nach ab der Saison 2006 (Lockout 2005) sehr erfolgreich umgesetzt und es gibt seitdem 7 verschiedene Meister in 9 Jahren (und 13 verschiedene Teams in den Finals seit 2006).
 

Lost

Bankspieler
Beiträge
1.707
Punkte
113
Das sind sehr viele Vergleiche von Äpfel und Birnen. Bisher gibt es im Fußball nunmal noch keinen Salary Cap, und solange die Teams es sich wirtschaftlich leisten, einzelnen Spielern Unsummen zu bezahlen, ist es dort ohne weiteres zu verbinden, als Sportler sowohl die aktive Zeit finanziell so gut wie möglich zu nutzen als auch sportliche Ziele (Titel) zu verfolgen. Mit dem Nebeneffekt, dass wir im Fußball in den meisten Ligen eine Dominanz der finanzstarken Teams haben.
In den Major Leagues soll bekanntlich der Salary Cap (oder in der MLB wenigstens die Luxury Tax) genau das vermeiden, damit Franchises in schwächeren Märkten überleben können, was bei der amerikanischen Fankultur ohne Erfolg teils schwer wird (angeblich - jedenfalls sprudeln die Einnahmen weniger bei den schlechten und mittelmäßigen Teams. Diese Ausrichtung auf Gewinne an sich als Ziel gibt es im Fußball bisher weniger).
Entsprechend muss man sich als Sportler dann eben überlegen, was einem wichtig ist. Ist es alleine das sichere Einkommen, kann man versuchen, immer auf Maximalverträge zu gehen. Mit dem Nebeneffekt, dass man möglicherweise alleine schon ein Drittel des gesamten Caps auffrisst und es seinem Team erschwert, das notwendige Team um einen herum aufzustellen. Das sieht man möglicherweise in dieser und der nächsten Saison bei den Lakers, und ich habe ja schon mehrfach dazu gesagt, dass es Kobes gutes Recht ist, jeden Vertrag zu unterzeichnen, der ihm angeboten wird. Aber dass er dann gefälligst auch die Klappe halten soll, wenn er sich mal wieder beschweren will, dass sein Team zu schlecht sei und dass er mehr Hilfe brauche.
Im Gegenzug darf man dann natürlich auch nur bedingt die Superfriends kritisieren, wenn die eben genau diesen Gehaltsverzicht eingehen, damit ihr Team flexibel bleibt. Wie groß dieser Verzicht sein wird, wird spannend. Beim ersten Mal war der gar nicht so extrem (es waren unter 15% für die gesamte Vertragsdauer von 6 Jahren - aus der sie jetzt nach 4 Jahren ausgestiegen sind - bzw. pro Nase anfangs gut 2 Millionen pro Jahr), und dass sie jetzt tatsächlich einen so viel stärkeren Einschnitt hinnehmen, damit die Heat dann einen 4. Superstar (der ebenfalls auf einen gehörigen Teil seines möglichen Gehalts verzichten müsste) verpflichten können, ist eher unwahrscheinlich.
Wenn auch immer noch etwas wettbewerbsverzerrend, weil sie mit den guten Aussichten auf Titeln die nächstbesten Spieler besser locken können als zum Beispiel die Mavs, die vorerst maximal die Playoffs- und eine niedrige Außenseiterchance bieten.

Was den sportlichen Ehrgeiz betrifft, ist es schwer, hier Vergleiche anzustellen. Shaq und Kobe waren nicht in der "KG-Situation", jahrelang für eine Franchise zu spielen, das offensichtlich nicht in der Lage war, ein wirkliches Championshipteam auf die Beine zu stellen. Shaq hätte allenfalls in Orlando bleiben und dort vielleicht früher einen Titel gewinnen können, aber er war beleidigt, dass diese ihm nicht sofort den Maximalvertrag geboten haben, den er wollte (und weil die Presse und die Fans darüber diskutieren, ob er diesen wert sei). Kobe dürfte so ziemlich einer der glücklichsten Spieler der Geschichte sein: Als Rookie zu einem Team mit dem MDE zu kommen, dann weiter als ultimativer Franchisespieler hofiert zu werden und auch noch bei der Franchise zu sein, die mit guten Trades ein erneutes Titelteam auf die Beine stellen konnte. Wäre das nicht so gewesen, hätten wir noch viel mehr Heulerei von ihm gehört. Sportlicher Ehrgeiz? Wie weit wäre es um den wirklich gestellt gewesen, wenn der Pau-Trade nicht geklappt hätte und/oder Phil Jackson nicht zurückgekehrt wäre? Gut möglich, dass er genau den gleichen Schritt wie LeBron/Wade/Bosh gemacht hätte, weil man annehmen kann, dass Kobe eben auch nicht jahrelang um die goldene Ananas spielen wollte.

Zum Bulls-Vergleich: Ja, man kann darüber streiten. Jordan war jahrelang von Chicago relativ mäßig bezahlt worden, wie übrigens quasi alle Superstars der 80er und sehr frühen 90er. Angeblich wollten ihn die Knicks 1996 nach Ablauf dieses Vertrags verpflichten, und sie lockten ihn mit 20+ Millionen pro Jahr (was dann eben plötzlich möglich war. Nur mal als Vergleich: Es gab damals noch für Rookies die Möglichkeit, freie Verträge auszuhandeln, und Glenn Robinson verlangte ursprünglich angeblich einen 100 Millionen-Vertrag über 13 Jahre. Es wurden dann am Ende 68 Mio in 10 Jahren. Für einen Collegestar, der in der NBA noch kein Spiel bestritten hatte. Gleichzeitig verdiente Scottie Pippen zu der Zeit keine 2,5 Mio pro Jahr...). Die Bulls wollten natürlich ihr finanzielles Zugpferd nicht verlieren, und wenn irgendwer diese Riesensummen wirtschaftlich je wert war, dann Jordan als das Aushängeschild der Liga und der Bulls. Deswegen bekam er die 30 bzw. im zweiten Jahr gar 33 Millionen nachgeworfen. Dem Team an sich hat er damit nicht geschadet, denn die waren alle schon vor Ort. Und sie verdienten alle zusammen weniger als er alleine. Das wäre nicht lange so weitergelaufen, wenn die Vertragsverlängerungen der Teamkollegen angestanden hätten.
Und wirf Jordan in eine Situation wie Garnett bei den Wolves oder James bei den Cavs, und es ist nicht gesagt, dass es wieder genau so laufen würde, dass er bei seinem Team bleibt und auch die gleichen Erfolge einfährt.

Man kann viel darüber sinnieren, dass es das A&O sei, Titel als "The Man" und ohne irgendwelche Gehaltsspielchen zu gewinnen, aber das können nur einige sehr glückliche Spieler. Kobe hatte das Glück (und drohte trotzdem schon mal mit dem Abwandern, falls das Team nicht ordentlich gestärkt wird), Duncan sowieso mit den Spurs (und diese natürlich auch mit ihm, wobei man hier beachten muss, dass auch er einen kleinen Paycut hinnahm und jetzt im Alter einen deutlichen), Dirk (auch der verzichtete schon mal auf ein paar Millionen) im Jahr 2011 auch, als es bei den Mavs endlich klappte. Ansonsten bleibt nur das Hoffen auf den passenden Trade (siehe Boston Big Three) oder eben das Glück selbst in die Hand zu nehmen. Ja, das verzerrt den Wettbewerb etwas, aber kann man es den Spielern wirklich vorwerfen? Nimm nur mal Kevin Love, der auch keine Lust mehr aufs Hoffen auf die Zukunft mehr hat. Noch ein paar Jahre weiter, und er verzichtet wahrscheinlich auch auf einen Teil des Gehalts, wenn genug Schäfchen schon mal im Trockenen sind. Solange das Salary Cap-System so ist (es sind die Eigentümer, die herumjammern, dass sie sonst angeblich Verluste machen. Tatsache ist wohl eher, dass ihre Gewinne ihnen nicht hoch genug sind, die sie trotz mäßigem sportlichen Erfolg natürlich Jahr für Jahr einfahren wollen) und man weiterhin auf Mitspieler angewiesen ist, um sportlichen Erfolg zu erreichen, wird das eher häufiger als seltener werden.

:thumb:
Viel mehr muss man dazu eigentlich nicht sagen.

Von welchen Ausnahmen sprichst du genau? Das Salary Cap System ist doch so konzipiert, um den Wettwerb im Unterschied zum Fußball ausgeglichener zu gestalten. Ich finde, dass sich die Ergebnisse der NBA im Großen und Ganzen durchaus sehen lassen können. Früher gab es für die großen Franchises noch mehr Möglichkeiten Rollenspieler via Free Agency an sich zu binden, da die MLE deutlich höher war und es keine/kaum Beschränkungen für Tax-Teams gab. Das ist durch das letzte CBA schon verbessert worden. Schauen wir auf die Nets, Knicks und Lakers, sieht man, dass Geld zwar immer noch eine Rolle spielt, es jedoch nicht so einseitig aussieht wie früher. Ohne Beschränkungen wäre es doch noch leichter Superteams zu bilden, da die Stars - um sich zusammen zu schließen - gerade nicht auf Geld verzichten müssten. Außerdem würde dann der Standortvorteil einzelner Franchises - wie den Lakers, Knicks & Co - gegenüber "kleineren Franchises" wie den Spurs, Thunder & Co noch schwerer ins Gewicht fallen als eh schon.

Ich finde die Panik, die offenbar bei manchen hier aufkommt, sehr unangebracht. Warum? Deswegen:

Die Heat versuchen nun ihren Capspace zu nutzen, um ihre Stars etwas günstiger zu verlängern und danach noch einen erstklassigen Free Agent unter Vertrag zu nehmen. Damit gehen gewisse Beschränkungen einher, weil sie mit dieser Strategie ein Team unterhalb des Caps sind. Beispielsweise stehen den Heat nun gerade NICHT die ganzen Ausnahmeregelungen der CBA zur Verfügung. Sie haben "nur" ihren Capspace, die sogenannte Room-MLE und die Minimum-Verträge. Und die Room-MLE ist im Vergleich zur Non-Tax-MLE deutlich niedriger, nämlich $2.732 Mio für 2014/2015 sowie $2.814 million für 2015/2016. Zum Vergleich: die non-tax-player-MLE fängt bei ca. dem Doppelten (!) an und selbst die Taxplayer-MLE startet bereits bei mehr als 3 Mio p.a..

Das war's. Auch Traded Player Exceptions, falls sie welche haben, entfallen durch das Nutzen von Capspace (man darf nicht beides haben!).

Schauen wir uns mal das Roster der Heat an; unter der Annahme, dass die Topstars der Heat für insgesamt 45 Mio unterschreiben:

ed3r86lk.png


Wie wahrscheinlich es ist ist, dass die drei Topstars für insgesamt 45 Mio unterschreiben, vermag ich nicht einzuschätzen. Gestern wurde berichtet, dass Chris Bosh einen 15 Mio Vertrag anpeilt. Dann würde die Schätung ganz gut passen, aber es ist auch möglich, dass es insgesamt vielleicht nur 40 Mio sind.

Unter der Annahme, dass der Salary Cap wirklich auf 63.2 Mio gesetzt wird, würde das einen Capspace ca. 10-11 Mio $ ergeben. Wenn Andersens Vertrag erst irgendwann danach zum Minimum verlängert wird, könnten sie noch 1.5 Mio mehr schaffen, was aber nicht die Welt ist. Nehmen wir einfach mal an, dass ein Lowry für diese Summe unterschreibt, wäre kein Capspace vorhanden und die Heat hätten "nur" 6 Spieler unter Vertrag. Das heißt sie müssten mindestens 6 weitere Plätze besetzen. Was haben sie dafür zur Verfügung? Einmal die Room-MLE, die bei gerade mal 2.7-2.8 Mio p.a. dotiert ist und Minimum Verträge. Ray Allen und Udonis Haslem (und Andersen, falls er die Option nicht nutzt) unterschreiben am Ende der Offseason bestimmt Minimum-Verträge, aber sonst?

Mit den beiden + Lowry würde das Roster so aussehen:

PG - Kyle Lowry, Norris Cole, Shabazz Napier
SG - Dwyane Wade, Ray Allen
SF -
PF - LeBron James, Udonis Haslem
C - Chris Bosh, Chris Andersen

Wie gesagt: die Heat müssen in diesem Szenario den Rest mit 1x Room-MLE und sonst Minimum-Verträgen ausfüllen. Wade ist wieder ein Jahr älter; noch mehr gilt es für Ray Allen und Haslem. Ein guter Rollenspieler wie Battier gibt womöglich sein Karriereende bekannt. Der Vertrag von Chalmers könnte in diesem Szenario kaum verlängert werden. Diese Abgänge/Ausfälle müssten erstmal aufgefangen werden. Ist das wirklich so beängstigend? Ich glaube zwar auch, dass das Roster der Heat in der kommenden Saison besser aussehen wird als in dieser Saison, aber in Grund und Boden werden sie den Rest der NBA nicht spielen.

Falls die drei Topstars der Heat weniger verdienen, vielleicht insgesamt "nur" 40 Mio, wäre für 5 Mio noch ein Free Agent möglich, doch selbst dann sehe ich noch kein ATG-Team, höchstens einen "Topfavoriten", der aber durchaus schlagbar ist über eine Serie von 7 Spielen. Kein Grund sich in die Hose zu machen wie es hier manche scheinbar tun. :belehr:

Falls ich bezüglich der Einordnung des CBA Fehler eingebaut habe, bitte ich um einen Hinweis. ;)

EDIT:

Habe in der Tabelle mal Shabazz Napier nachgereicht.

Ebenfalls :thumb:

Ich weiß nicht was die Leute für ein Problem haben, dieses "Überteam" wird es auch 2015 nicht geben, genauso wenig wie in den letzten vier Jahren, denn wie der User gee43 schon feststellte waren die Titel der Heat alles andere als ein Freifahrtscheine.

Ansonsten ist zu dem Thema eigentlich alles gesagt.
Das ist doch wieder nur eine Anti-James/Heat-Einstellung die viele haben, anders kann ich mir das einfach nicht erklären.
(in in ein paar Jahren werden wir dann diese Diskussion haben weil Durant wahrscheinlich dasselbe machen wird :rolleyes:)
 

Mr Big Shot

Nachwuchsspieler
Beiträge
2.108
Punkte
83
Man kann davon ausgehen dass die Heat zusammenbleiben, allerdings unter der Prämisse dass Anthony nach Chicago geht und Rose fit bleibt wäre das doch ne spannende Finalserie im Osten.
 

Irenicus

Nachwuchsspieler
Beiträge
7.164
Punkte
0
Was den Heat in den Finals fehlte war Offense (vor allem von der Bank), nicht Defense.

Das folgende ist sachlich und nicht böse gemeint: ist das Ironie von dir? meinst du das ernst?

Die Heat haben in den Finals fast 121 Punkte pro 100 Ballbesitze kassiert. Das sind 7-10 Punkte mehr als die schlechtesten NBA-Teams in den letzten 20 Jahren (nur so weit habe ich nachgeschaut) durchschnittlich kassiert haben. Die eigene Offensivleistung war demgegenüber gar nicht so weit von ihrer "normalen" Leistungsfähigkeit entfernt.
 

Mr Big Shot

Nachwuchsspieler
Beiträge
2.108
Punkte
83
Das folgende ist sachlich und nicht böse gemeint: ist das Ironie von dir? meinst du das ernst?

Die Heat haben in den Finals fast 121 Punkte pro 100 Ballbesitze kassiert. Das sind 7-10 Punkte mehr als die schlechtesten NBA-Teams in den letzten 20 Jahren (nur so weit habe ich nachgeschaut) durchschnittlich kassiert haben. Die eigene Offensivleistung war demgegenüber gar nicht so weit von ihrer "normalen" Leistungsfähigkeit entfernt.

Danke. Und die Abweichung in der Offense lag ja zum teil auch an der fehlenden transition offense durch wenige Rebounds auf Grund der hohen Trefferquoten.
 

bender

Bankspieler
Beiträge
11.269
Punkte
113
Ort
Deer District, WI
Das folgende ist sachlich und nicht böse gemeint: ist das Ironie von dir? meinst du das ernst?

Die Heat haben in den Finals fast 121 Punkte pro 100 Ballbesitze kassiert. Das sind 7-10 Punkte mehr als die schlechtesten NBA-Teams in den letzten 20 Jahren (nur so weit habe ich nachgeschaut) durchschnittlich kassiert haben. Die eigene Offensivleistung war demgegenüber gar nicht so weit von ihrer "normalen" Leistungsfähigkeit entfernt.
Die Finals 2014 waren Run-and-Gun im Dauerdurchlauf. Die Spurs hatten dafür alle Waffen vorhanden, insbesondere von der Bank. Die Heat nicht. Das war gemeint.

Mehr "shotblocking und rimprotection" ist für die Heat in ihrem System nicht zu machen, es sei denn Chris Bosh wird mit Dwight Howard gekreuzt.
 
Oben