Habe jetzt nicht alles gelesen, und weiß daher nicht, ob die Frage schon beantwortet ist, aber grundsätzlich muss jeder Spieler, der entlassen wird, auf den Waiver gesetzt werden. Jedes Team, mit nötigem Capspace oder einer genügend großen TE/DPE (oder der Spieler ist Minimum-Spieler), hat dann die Möglichkeit, den Spieler vom Waiver zu nehmen (claim, dabei gilt, wer zuerst kommt, mahlt zuerst). Wenn der Spieler nicht innerhalb von 48 Stunden vom Waiver "geclaimed" wurde, dann wird der Vertrag beendet und der Spieler wird FA. Grundsätzlich steht dem Spieler jetzt eigentlich das volle garantierte Gehalt zu, was in dem beendeten Vertrag für ihn vorgesehen war. Wenn ein Spieler jetzt einen neuen Vertrag unterzeichnet, dann kann dieser Betrag um einen kleinen Betrag reduziert werden (set-off right, gibt dafür eine mehr oder weniger komplizierte Rechnung). Sinnvoller ist es aber für das Team und den Spieler, einen Buyout auszuhandeln. Der tritt dann ein, wenn der Spieler den Waiver "cleared" und dann FA wird. In dem Fall können das Team und der Spieler den Vertrag nach ihren Vorstellungen ändern. Üblicherweise wird dabei der Auszahlungsmodus (üblich sind bei Gehaltszahlung, dass die Spieler alle 2 Wochen innerhalb der RS einen Scheck/Überweisung erhalten, bei einigen Starspielern wird aber ein größerer Teilbetrag gleich am Anfang der Saison ausbezahlt) verändert und der garantierte Betrag verringert. Im Falle von Williams waren das dann die kolportierten $27.5m, die er wahrscheinlich sofort erhalten hat (das wäre der übliche Weg).
Für die Nets ergibt sich jetzt die Möglichkeit, dieses neue Gehalt zu stretchen. In dem Fall berechnet sich die Länge des Stretch über Vertragslänge*2 + 1; also Williams hatte noch 2 Jahre, das mit 2 multipliziert ergibt 4, dann noch ein Jahr dazu, das macht dann 5. Die Nets können also den Betrag gleichmäßig über 5 Jahre verteilen. Dann steht Deron Williams mit $5.5m in den nächsten 5 Jahren bei den Nets auf der Liste, die gegen den Cap zählt. Der Betrag ist dann so gering, dass die Nets nicht nur die $15.5m über die nächsten 2 Jahre sparen, sondern auch den Teil, den sein Vertrag zur Luxury Tax beigetragen hätte. Für den letzten Punkt gibt es allerlei komische Rechnungen im Internet zu finden, die so tun, als ob allein durch Williams die Luxury Tax verursacht wäre; in der Tat hätten die Nets sich aber auch von anderen Spielern trennen können, um unterhalb der Luxury Tax zu landen. Nichtsdestotrotz ist der Betrag dann wesentlich für die Nets, und gibt ihnen weiterhin die Flexibilität beispielsweise andere Exceptions zu verwenden, um neue Spieler zu verpflichten.
Im Falle einer Einigung über einen Buyout wird üblicherweise das set-off Recht eliminiert; das Team verzichtet also auf dieses Recht und der Spieler erhält das Geld von ihnen vollständig ebenso wie das neue Gehalt des neuen Vertrages (falls er dann einen unterzeichnet). Im Falle von Deron Williams bekommt er also die vollen $27.5m plus die $10m, die jetzt der Vertrag mit den Mavericks ihm angeblich einbringen soll.
Das Stichwort für Williams heisst da: Opportunitätskosten. Williams bekommt das Geld jetzt sofort, was bedeutet, er kann es jetzt schon investieren und entsprechend Zinsen dafür kassieren. Vorher ging das in der Form nicht. Daher ist das hier: