Danke für die Antwort.
Aber gerne doch.
a) Ein potentiell starker Drive mit der Fähigkeit ein solides Drive and Dish zu entwickeln. Er kann also im Vergleich zu Granger besser kreieren (natürlich im Rahmen mit nicht zu vielen Touches), was einem offensiv manchmal etwas zu langsamen System durchaus gut tun kann. Besonders in einer 2nd Unit. Ein guter Rebounder ist er zudem.
Magst du genauer erklären, was ein "potenziell" starker Drive sein soll? Dass er ihn jetzt noch nicht hat und ihn entwickeln kann? Dann sind das aber keine Qualitäten die er jetzt hat (so war meine Frage gemeint), sondern Qualitäten die er
vielleicht entwickelt. Ist das nicht pure Spekulation? Diese Saison trifft Turner direkt am Ring 51.6%, was dort keine gute Quote ist. Hinzu kommt, dass die Pacers gerne mit Bigs spielen, die die Zone gerne besetzen (Hibbert, Scola im Ansatz, bald womöglich noch Bynum), was das Spiel für Turner sicherlich nicht einfacher machen wird. Viele Schützen von Außen besitzen die Pacers auch nicht.
Inwieweit er diesen Drive - falls er so etwas überhaupt gut kann (die Daten geben eine positive Bescheinigung nicht her) - bei den Pacers gewinnbringend einsetzen kann, sei auch mal dahingestellt.
Die Fakten der ersten vier Spiele sehen jedenfalls so aus, dass er nur 40% seiner Würfe trifft, bei 45 Wurfversuchen. In der Zone trifft Turner nicht die Hälfte seiner Würfe, was keine gute Quote ist. Ebenfalls nicht gut ist, dass er 2/3 seiner Würfe außerhalbd er Zone nimmt, was nicht seinen Stärken entspricht, denn sein Wurf ist wacklig. Warum er so viele Mitteldistanz-Würfe nimmt weiß ich nicht, gute Entscheidungen sind es jedenfalls nicht.
Im übrigen: So gut kann der Drive ja nicht sein, wenn er es nicht schafft ihn gewinnbringend einzusetzen. Die Folge davon ist, dass sich Drive & Dish leichter anhört als es in Wirklichkeit in die Tat umzusetzen ist, wenn eben sein Drive nicht toll ist und er auch nicht viele Mitspieler um sich herum hat, die den 3er sehr gut treffen. Hill und George sind gefährlich, aber sonst? Weiterhin stellt sich die Frage, ob der Ball in den Händen von Turner besser aufgehoben ist als in Hill/George/Stephenson. Ich halte alle (gerade George/Stephenson) für teilweise deutlich bessere Ballhandler. Inwieweit ist Turner hier geeignet dies besser zu machen? Der einzige Grund, der mir einfällt ist der, dass es das kleinere Übel ist, wenn Turner auf dem Feld ist, denn abseits des Balls hatte Turner schon immer große Probleme gehabt, was insbesondere an seinen schlechten Wurf liegt. Meiner Ansicht nach ist aber gerade für Rollenspieler das Spiel abseits des Balls von entscheidender Bedeutung. Hier hat Granger klare Pluspunkte.
b) Weil das System seine Schwächen auffangen sollte, indem er (im Vergleich zu Philly) einfach nicht mehr ganz so viele Touches hat und Indiana grundsätzlich ein starkes Defensivteam ist. Ergänzt sich in meinen Augen ganz ordentlich. Ich kann mich erinnern, dass er im College mit low volume gute 3er Quoten hatte. Das sollte wieder möglich sein.
Interessanterweise nimmt Turner bei den Pacers bislang sogar
mehr Abschlüsse als bei den Sixers, obwohl er dort schon alle Freiheiten hatte. Hier darf man auch die Frage aufwerfen, ob sein Decisionmaking wirklich so gut ist, wie du behauptest, wenn seine Wurfauswahl bei den Pacers so schlecht ist. Harte Gegner hatte er bislang jedenfalls nicht (Lakers, Bucks, Jazz, Celtics),
Übersetzt heißt das, was du sagst, aber auch: er bringt durch seinen fehlenden Wurf wenig Spacing. Was bringt eine 35+%ige Quote, wenn er allenfalls 1-2 mal pro Spiel von dort auf dem Korb wirft. Diese Quoten würde er dann außerdem ja auch nur werfen, weil die gegnerischen Verteidigungen ihren Schwerpunkt woanders legen. Viel Impact kommt da meiner Ansicht nach nicht rum. Turner ist hierbei auch das beste Beispiel, um dies zu illustieren: letzte Saison traf er beispielsweise 36% von Downtown; dies hatte sich aber kaum positiv in seiner Effizienz niedergeschlagen, weil das in Anbetracht seiner vielen langen 2er, die er genommen hat, und die fehlenden Freiwürfe nur ein Tropfen auf einen heißen Stein war. Diese Saison holte er bei den Sixers mehr Freiwürfe raus, was seine Wurfeffizienz verbesserte, die sich aber aufgrund der sonstigen schlechten Wurfauswahl immernoch auf keinem guten Niveau befindet. Wie oben bereits beschrieben ist die Wurfauswahl bei den Pacers bislang nicht gut. Ich gebe aber zu, dass es noch früh ist und er sich womöglich erst auf seine Mitspieler und der neuen Taktik einstellen muss und dies Zeit benötigt. Mag sein, dass er sich hier noch verbessert. Er müsste sich aber deutlich steigern, damit er ein Upgrade zu Granger ist, der diese Saison effizienter bei den Pacers agiert hat als Turner, trotz seiner miesen Saison.
EDIT:
Musste gerade ein paar Stats korrigieren, da es da gewisse Widersprüche in den Datenbanken gab. Habe sie jetzt selbst abgezählt via Boxscore/Shortsharts in den vier Spielen der Pacers.