Ich hatte meine Meinung dazu ja im Houston-Rockets-Thread geschrieben.
Aber ich versuche es mal in ein paar Bullets runterzubrechen. Disclaimer: Ich bin bei Sozialen/Politischen Themen gerne sehr sachlich.. das mag manche stören.
- Die NBA ist ein Unternehmen
- Unternehmen haben Gewinn-Maximierung als Ziel. Hätten sie es nicht, würde unser System so nicht funktionieren und wäre halt irgendwie anders. Ob besser, sehe ich kritisch, aber andere sind anderer Meinung.
- Haltung wird zwar für westliche Unternehmen in der Zukunft immer wichtiger, aber das gilt nur in Fällen,
- wenn man Probleme hat, gute Mitarbeiter zu akquirieren. US-Profi-Ligen werden auf absehbare Zeit keine Probleme bei der Mitarbeiter-Akquise haben. Wir kommen später dazu.
- Fans die Haltung einfordern und sonst den Konsum verweigern. Wir kommen später dazu.
- Die NBA exportiert in sehr großem Stil nach China
- Politik ist sowohl kompliziert als auch komplex
- Anderen Ländern reinreden ist ziemlich uncool, wenn man schlecht informiert ist
- China hat ein anderes politisches System und es (leider) geschafft, den Kapitalismus ohne Liberalismus zu integrieren
- Fast allen Chinesen geht es heutzutage bedeutend besser, als noch vor 20 Jahren
- Jeder der meint, China zu irgendwas bewegen zu müssen (Revolution?), der sollte noch einmal nachdenken und überlegen, ob die Chinesen wirklich seiner Meinung wären
- Meine Vermutung: Chinesen legen keinen großen Wert auf unsere Meinung
- China hat jedes Recht, Einmischung von Außen mit eigenem PR-Gewitter zu bekämpfen
- Die NBA hat - ihrem Naturell als Unternehmen entsprechend - kein Interesse an negativen PR-Gewittern
- Würde die NBA aufhören nach China zu exportieren, verlieren die Franchises ca. 500 Mios pro Jahr. Das würde wohl Jobs kosten
- Der Hinweis auf freie Meinungsäußerung ist natürlich komplett verständlich, aber keiner sollte sich wundern, wenn ein Unternehmen wiederum kein Interesse daran hat, Umsätze in China zu verlieren und daher seine Mitarbeiter bittet, in diesen Fragen einfach die Klappe zu halten
- Es ist sehr viel von einem NBA-Star verlangt, sich pro-HK aufzustellen, denn er hat (a) wahrscheinlich keine Ahnung von China, (b) einen Auftrag die Gewinn-Maximierung seines Arbeitgebers zu unterstützen und (c) vergisst das Internet nicht, d.h. man kann echt manchmal einfach besser gar nichts sagen, als irgendwas, über das man keine Ahnung hat
Was bleibt also? Die NBA kann nur dazu bewegt werden, China auf den Tisch zu kacken, wenn sie SPÜRBAREN Druck durch Mitarbeiter und Käufer bekommt.
Was ist das für Druck?
Angestellte/Spieler: Kündigung
Fans: Konsumverweigerung
Was ist also das Fazit? Spieler sollten nach Europa o.ä. wechseln, wenn sie mit dem System nicht einverstanden sind. Fans sollten aufhören, die NBA zu verfolgen, wenn sie mit dem System nicht einverstanden sind.
Fans sollten also lieber ihren League Pass kündigen, als von LeBron James, oder anderen Angestellten der NBA, zu fordern, dass sie irgendwas von Haltung und Free Speech twittern. Das bringt alles nichts und dient nur dem
ruhigem Gewissen für unbescholtenen NBA-Konsum.
Und weil das alles unrealistisch ist, hätte ich gar nicht so viel schreiben müssen, denn es genügt zu sagen, dass China groß genug ist um selbst entscheiden zu können, was es tut und wenn man nach China exportieren möchte, dann sollte man die Interessen von China berücksichtigen. Sonst gibt's halt kein Revenue.
Bitte also die rosa Brillen abnehmen und unser System akzeptieren. Insbesondere als NBA-Fan.