Neue Idee der FIS: Hautenge Anzüge für die Springer?


danii85

linker Spinner
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Ich kanns immer nur nochmal sagen, dass Janne (und auch einige andere) schon im Sommer Probleme mit den Anzuegen hatte. Er hatt das auch damals schon in einem Interview gesagt. Die Spruenge seien durch die höhere Geschwindigkeit viel schwerer zu stehen, gerade im hohen Weitenbereich. Und wer Janne kennt, der weis das er die Schuld zuletzt bei anderen Dingen sucht. Wenn er das mehrmals betont ist da definitiv was dran. Er weis nun wirklich wovon er spricht.

Und zu Swani: So viel ich weis, hat Janne nen privaten Physio. Aber es ist vollkommen richtig, fuer das A-Team gibt es keinen Physio der mit tourt. Bei Ville hatte sich damals Nakkari (hiess der so? Der wurde vorher nen Jahr von nem Sponsor bezahlt) bereit erklärt ihn privat zu betreuen. Das is auch so als wuerde nen Fallschirmspringer ohne Reissleine springen.
 

Hakuba

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... Durch das neue Material steigt also hoffentlich das Sicherheitsdenken der Jury bei der Anlauflänge. Andernfalls hätte man tatsächlich ein Sicherheitsproblem ...

Da sagst Du was, das mir heute durch den Kopf gegangen ist.
Man hat ja heute im Training Watase die Gateverschiebung von 6 auf 5 verweigert, aber ein paar Springer später diese zugelassen.
Ich frage mich also,
1. nach welchem Kriterium die Jury einem solchen Antrag nachkommt oder ihn ablehnt.
2. wenn die Bitte abgelehnt ist, darf ein Springer trotzdem (wenn er die eigene Sicherheit gefährdet sieht) von einer niedrigeren Luke starten?
3. Wenn ja, bekommt er doch aber sicher den Punktezuschlag nicht, oder?
 

EyTschej

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Ja, also die Jury war heute sicherlich etwas sonderbar in der Quali, weil man nach Hvalas Sprung eigentlich hätte verkürzen müssen. Aber man hat ja glaub erst vor Ammann von 6 auf 5 verkürzt. Schlierenzauers Schanzenrekord wurde damals übrigens aus Gate 4 erzielt. Die Geschwindigkeiten werden durch die neuen Anzüge also sicherlich erhöht, aber nur in geringem Maße. Wer wegen dieser eher geringen Geschwindigkeitserhöhung nicht mehr unverletzt landen kann, der hätte mal Anfang der 90er oder gar vor dem V-Stil springen sollen. Denn die Geschwindigkeiten sind auch jetzt mit den neuen Anzügen immer noch ein ganzes Stück niedriger als damals.
 

Priska01

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Wenn die Landegeschwindigkeit höher ist wird die Landung auch härter und Gelenke und Wirbelsäule werden sehr viel mehr belastet und dadurch auch geschädigt. Das dies der Sicherheit der Springer dienen soll halte ich für Blösinn. Das Verletzungsrisiko und auch die Spätfolgen sind sehr viel größer.
 

EyTschej

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Der Aufsprungwinkel macht aber mehr aus, behaupte ich. Wenn die Jury die Anlauflänge also jetzt so auswählen muss, dass man nicht mehr so weit in den Radius fliegt, dann ist das für die Athleten unterm Strich trotz der um pi mal Daumen 2 km/h höheren Landegeschwindigkeiten trotzdem besser. Man muss z.B. mal zurückdenken, wo die Springer damals im Parallelstil mit den DEUTLICH (!) höheren Geschwindigkeiten gelandet sind. Ihr seht die da nicht ständig in den Radius reinhüpfen, sondern häufig bereits vor dem K-Punkt (!) auf dem "Hauptteil" des Aufsprunghügels landen. Dorthin muss man wieder zurück, dann gehen bei der Landung auch keine Knie durch den Landedruck allein kaputt ...
 

Priska01

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Und wieviele Zuschauer wird es dann noch geben? Die Zuschauerzahlen gehen doch heute schon zurück. Wenn die Weiten fehlen wird es für sehr viele uninterresant und das könnte fürs Skispringen auch das aus bedeuten.
 

Kirsten

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So viel kürzer springen sie nun auch nicht =S
Also die Springen in Lillehammer waren allesamt Werbung für den Sport und auch gestern in der Quali haben ja einige sehr schöne Sprünge gezeigt. Ich glaube, die Anzüge werden im Moment viel zu drastisch gesehen (keine weiten Sprünge, viiieeel zu schnell, schuld an allen Stürzen)... Hvala hat doch gestern einen richtig weiten Sprung problemlos gestanden... Und mit 2-3km/h mehr bei der Landung sind sie immer noch deutlich langsamer als auf einer Flugschanze. Und da konnten sie bisher trotz der hohen geschwindigkeiten auch landen...
Im Sommer gabs ja nun jetzt auch nicht so die landeprobleme und da waren die Anzüge noch enger als jetzt im Winter... Also einfach mal abwarten, anstatt von vorne herein alles zu verteufeln
 

Frasch1

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Stefan Bier wars glaub ich, der diese Vermutung einer eventuellen Gefahr geäußert hat, eben besonders auf Flugschanzen. Da es da noch keine Empirie gibt, ergibt sich folgende Betrachtungssituation: Verteufeln natürlich sowieso niemals. Aber genauso wenig pauschales Ablehnen des in Erwägung Ziehens dieser Eventualität. Da ja inzwischen alles so hart mathematisch angegangen wird, müsste es zumindest möglich sein, die Gefahr im Voraus zu berechnen, wie gesagt, besonders, was das Skifliegen angeht. Luftpolster-Faktor, Plumps-Höhen-Kalkulation, etc:D:

Dann wird sich rausstellen, ob es sich nur um eine mentale Bier-Laune gehandelt hat, oder ob Herr Bier sich im Nachhinein als prophetoider Experte bewährt, was den dann Nunt-Geplumpsten nicht zu wünschen wäre, zweifelsohne.:ueberleg:
 

EyTschej

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PriskaNullEins: Du musst dich schon entscheiden, was du nun willst: Mehr Sicherheit für die Springer oder geilere Weiten. Du hast dir mit deinen letzten zwei Beiträgen nämlich komplett selbst widersprochen.
 

Benjamin

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"Herunterplumpsen" ist eigentlich auch der falsche Begriff - man sollte eher davon sprechen, dass die Flugbahn gegen Ende etwas steiler wird. Aber wie schon geschrieben wurde: Der Landedruck hängt nicht davon ab, wie steil die Flugkurve ist - sondern von dem Aufsprungwinkel. Wenn man die Springer nicht ganz so weit springen lässt, dann sollte die Kraft bei der Landung nicht größer sein als bisher. Inwiefern das Springen dadurch an Attraktivität einbüßt, ist fraglich - aber in Lillehammer sind doch eigentlich sehr schöne Sprünge gezeigt worden.

Was speziell Janne Happonen betrifft: Ich will ihn sicher nicht als Lügner darstellen - aus seiner Sicht hat er möglicherweise recht. Aber ich denke auch, dass seine Knie mittlerweile nicht mehr so belastbar sind wie die anderer Springer. Denn auch, wenn seine Flugbahn vielleicht mittlerweile etwas höher ist als früher, so springt er doch immer noch deutlich flacher als andere. Man denke nur an http://www.youtube.com/watch?v=Ln06GiEa9vU&feature=relmfu .

Immerhin bietet die neue Regel ja die Möglichkeit, dass jeder Springer individuell entscheiden kann, ob er lieber einen etwas kürzeren Anlauf haben möchte (auch wenn ich hoffe, dass dieses Angebot nicht all zu oft wahrgenommen wird...) .
 

Priska01

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Dein Wort in Gottes Ohr. Hoffentlich hast Du recht. Ich glaube es noch nicht, denn wenn man logisch denkt ist es so alls ob man den Vögel auch ganz leicht die Flügen stutzen würde.
 

Benjamin

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Du lässt nur immer wieder unter den Tisch fallen, dass die Springer seit den Olympischen Spielen in Vancouver ein paar Zusatzflügel durch den gekrümmten Bindungsstab bekommen haben - und im Prinzip hat man ihnen nur die auf eine andere Art und Weise wieder genommen. Ich möchte mal die Anlaufgeschwindigkeiten der letzten Jahre beim Teamspringen von Kuusamo miteinander vergleichen:

2007 (Sieger Norwegen): Durchschnittsgeschwindigkeiten in den einzelnen Gruppen: 89,6 - 90,4 km/h bei durchschnittlich 0,9 m/s (1. DG) bis 1,4 m/s (2. DG) Aufwind.

2008 (Sieger Finnland): Durchschnittsgeschwindigkeiten in den einzelnen Gruppen: 91,8 - 92,9 km/h bei durchschnittlich 1,8 m/s (1. DG) Aufwind.

2009 (Sieger Österreich): Durchschnittsgeschwindigkeiten in den einzelnen Gruppen: 92,1 - 93,2 km/h bei durchschnittlich 0,26 m/s (1. DG) bis 0,30 m/s (2. DG) Rückenwind.

Einführung der gekrümmten Stabbindung:

2010 (Sieger Österreich): Durchschnittsgeschwindigkeiten in den einzelnen Gruppen: 88,9 - 91,8 km/h bei durchschnittlich 0,54 m/s (1. DG) bis 0,57 m/s (2. DG) Rückenwind.

2011 (Sieger Österreich): Durchschnittsgeschwindigkeiten in den einzelnen Gruppen: 86,4 - 88,7 km/h bei durchschnittlich 1,58 m/s (1. DG) Aufwind.

Einführung der engeren Anzüge:

2012 (Sieger Deutschland): Durchschnittsgeschwindigkeiten in den einzelnen Gruppen: 89,8 - 90,4 km/h bei durchschnittlich 0,13 m/s (1. + 2. DG) Aufwind.


Insgesamt schwanken die durchschnittlichen Anfahrtsgeschwindigkeiten recht stark, was natürlich an den unterschiedlichen Windbedingungen liegt. Dennoch: 2007 waren die Anlaufgeschwindigkeiten ähnlich wie jetzt - trotz mehr Aufwind. 2008 und 2009 waren die Anlaufgeschwindigkeiten sogar höher als jetzt. 2010 waren sie vergleichbar - nur 2011 waren sie ein Stück niedriger, damals herrschte aber auch kräftiger Aufwind. Insbesondere im Vergleich zu der Zeit vor der Einführung der gekrümmten Stabbindung lässt sich keine Zunahme der Anlaufgeschwindigkeit feststellen.
 

Priska01

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Ich meine nicht die Anlaufsgeschwindigkeit sondern den Landedruck der durch die Geschwindigkeit sehr viel härter sein muß.
 

Benjamin

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Der Landedruck würde größer werden, wenn die Geschwindigkeit größer wäre. Aber das ist ja gerade, wie ich eben gezeigt habe, nicht der Fall.
 

Hakuba

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Toll, Benjamin, dass Du wieder mal die passenden Zahlen zur Verfügung stellst. Die belegen wirklich gut, dass die Geschwindigkeitsdiskussion wohl überzogen ist. (Jedenfalls mit dem jetzigen Stand.)

Übrigens kann sich auch Janne Ahonen "mit den Regeländerungen anfreunden", und hat dies, wie ich es verstehe, nach Janne Happonens Sturz geäußert.

http://www.sportsplanet.at/de/578/26-11-2012--Ahonen-sieht-in-Asikainen-Potential/
 

Priska01

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Das sagt Du. Wir haben mit einigen Gegenständen Experimente gemacht und sind leider zu anderen Ergebnissen gekommen. Dabei wurde klar das 6 bzw. heute 4 cm recht viel ausmachen.
 

Kirsten

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Die haben auch Skier, die sie tragen. Ein Mensch ist kein gegenstand... Und vor allem, habt ihr große gegenstände genommen, die eine Fläche haben, wie ein Mensch?

Wie man sieht an benjamins zahlen, sie fahren nicht schneller an als vorher, also werden sie auch nicht viel schneller landen
 

Priska01

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Es waren Gegenstände die gleiten konnten. Leider gibt es noch keine Dummies mit denen man es probieren kann. Aber ich glaube nicht das die Ergebnisse so viel anders wären.
 

Benjamin

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Dass die Geschwindigkeit im Vergleich zu 2010 und 2011 höher sein dürfte, weil die Springer im Vergleich zu 2010 und 2011 weniger Tragfläche haben, bestreiten ja auch die wenigsten.

Aber in diesen Jahren ist die Tragfläche im Vergleich zu 2009, 2008, 2007 usw. aufgrund der gekrümmten Stabbindung größer gewesen und die Geschwindigkeit deshalb niedriger als zuvor.

Die interessante Frage ist deshalb: Wie hoch ist die Geschwindigkeit heutzutage im Vergleich zu der Zeit vor 2010?
 
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