Neuerscheinungen: Warnungen und Kaufempfehlungen

[theGegen]

Dog Eat Dog - New Radicals

Diese ungewöhnliche Empfehlung eines Express-Redakteurs hatte mich neugierig gemacht.
Ich wusste gar nicht, dass es diese Band noch gibt. War da nicht einer der Gründer gestorben?
Vor ca. 30 Jahren fand ich diese Band ganz gut aus dem Sektor Crossover. Auch live war das ein sehr amtliches Gebratze.

Meine Favoriten unterscheiden sich etwas vom Express-Redakteur. Einige Filler mit uninspirierten 08/15 Heavy Riffs reißen mich nicht vom Hocker.

Davon abgesehen dennoch für mich ein gutes Album mit einigen Highlights.

Dog Eat Dog - Lit it up
Dog Eat Dog - Man's best Friend
Dog Eat Dog - Looking back

8/10

 

[torben74]

Sufjan Stevens - Javelin

Ich glaube, ich brauche niemandem mehr zu erklären, dass Herr Stevens einer der bemerkenswertesten Musiker unserer Zeit ist.
In den letzten Jahren hat er mit schöner Regelmäßigkeit Alben veröffentlicht, die gut bis sehr gut waren und sich vor allem durch viele verschiedene Stile ausgezeichnet haben.

Nun setzt er aus meiner Sicht aber mit "Javelin" einen vorläufigen Höhepunkt.
Man dieses Album ist einfach Wahnsinn!
Ein anderes Urteil fällt mir dazu nicht ein.
Hier vereint er eigentlich alles Gute, was er bisher so gemacht hat.
Klar hörbar seine Singer/Songwriting Wurzeln, dazu ein bisschen Elektro-Beats und üppige Arrangements.
Das alles so perfekt kombiniert, dass es mich schon beim ersten Durchlauf umgehauen hat.
Ähnlich wie beim ebenfalls genialen "Carrie & Lowell" verarbeitet er hier sehr persönliche Erlebnisse und Gedanken und das spürt man in jeder Note, in jeder Textzeile.
Das Bemerkenswerte zudem, dass Sufjans das Ganze selbst auf Platte gebracht hat, also geschrieben, gespielt und produziert.
Nur ein paar Gastmusiker sind dabei, meist Backgroundsängerinnen bzw. auch ein Bryce Dessner unterstützt bei einem Song.

Ich will es nicht übertreiben, aber das ist wirklich eine so schöne Platte, dass ich aus dem Schwärmen gar nicht mehr herauskomme.
Schwer vorzustellen, wie er das irgendwann noch mal besser hinbekommen will.

Sufjan Stevens - "Will Anybody Ever Love Me?" (Official Music Video)

Sufjan Stevens - Genuflecting Ghost (Official Lyric Video)

...

 

[torben74]

Husten - Aus einem nachtlangen Jahr

Mal wieder ein Tip aus unserem Lande.
Husten sind ein Projekt von Gisbert zu Knyphausen, Moses Schneider und Tobias Friedrich alias "Der dünne Mann".
Im letzten Jahr kam ihr erstes Album " Aus allen Nähten" heraus, was ich persönlich ziemlich gut fand.
Nun kommt schon der Nachfolger, wobei, bei knapp 30 Minuten kann man ja eigentlich nicht von einem richtigen Album sprechen.
Gefallen tut mir die Sache aber trotzdem wieder.
Ich hatte eigentlich eher ruhigere, dunklere Sachen erwartet.
Die gibt es auch, aber an sich ist die runde halbe Stunde doch recht abwechslungsreich.
Natürlich prägt das ganze Gisbert zu Knyphausen, aber man merkt, dass auch die anderen Musiker hier ihren Anteil an einer guten Platte haben.

Wird spannend sein, wie die ganze Sache hier weiter geht

Husten - Bis morgen dann

Husten - Nüchtern im Club (Nihilistendisko)

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[le freaque]

Dog Eat Dog - New Radicals

Diese ungewöhnliche Empfehlung eines Express-Redakteurs hatte mich neugierig gemacht.
Ich wusste gar nicht, dass es diese Band noch gibt. War da nicht einer der Gründer gestorben?
Vor ca. 30 Jahren fand ich diese Band ganz gut aus dem Sektor Crossover. Auch live war das ein sehr amtliches Gebratze.

Meine Favoriten unterscheiden sich etwas vom Express-Redakteur. Einige Filler mit uninspirierten 08/15 Heavy Riffs reißen mich nicht vom Hocker.

Davon abgesehen dennoch für mich ein gutes Album mit einigen Highlights.

Dog Eat Dog - Lit it up
Dog Eat Dog - Man's best Friend
Dog Eat Dog - Looking back

8/10

Ich mag Dog eat dog und das Album klingt nach der langen Pause fresh und nach Spielfreude. Ich finde immer nur, dass der Sänger eher mittel bis ok ist. Da hatten und haben andere Crossover Bands wie Faith no more, RATM oder Living Colour mehr zu bieten. Und es stimmt: der Gründungsgitarrist ist schon verstorben.

 

[le freaque]

Blueburst - Significance

Ende der 90er gab es eine US-band namens "The Reach". Die wurden ganz gut reviewed, klangen aber schon seeehr nach REM und gingen nach einem ganz ok-Album (Lift) dann unter. Bandchef Craig Douglas Miller verfiel für fast 20 Jahre in eine klinische Depression (sicher nicht nur deshalb) und Alkoholismus, fand dann aber den Weg zurück ins Leben und wurde eingermaßen erfolgreicher Werbemensch und Comedy-Autor.

"Blueburst" ist sein zweiter Versuch als Musiker und er hat prominente Unterstützung: Gitarrist ist Marty Wilson-Piper, 30 Jahre bei The Church, Drummer ist Michael Jerome (Better than Ezra). Blueburst klingen auch nach REM, weil Miller einfach wie Michael Stipe klingt. ABer sie klingen auch viel nach The Church, Ezra und Sugar. Klarer 90s Alternative-Gitarrenrock, aber sehr gut gemacht. Emotional intensive Texte, klasse gespielt, gute Songs.


Vanish

(das ist wirklich Church mit Michael Stipe als Sänger. Wäre vor 25 Jahren ein absoluter Indiehit gewesen)

Supernova
(schon ziemlich späte REM, aber in ihre besseren Momenten)

Amplify me
(hätte super auf die ersten beiden Sugar-Alben gepasst)

Executioner's Song

(total REM, aber gut)


Finito

(hat eher so einen "Peter Gabriel singt späte Eurythmics" Vibe)


Wie gesagt. Sehr old school, eine Menge der Songs sind sicher schon vor vielen Jahren geschrieben worden. Aber mir gefällt's, weil die Songs zünden, die Produktion passt, Craig Douglas Miller gibt den Stipe extrem gut und Marty Wilson-Piper ist einfach auch ein geiler Gitarrist.

8/10

 

[theGegen]

@le freaque
Gefällt mir ziemlich gut. Tolle Gitarren. Danke für den Tipp.

 

[theGegen]

Durry - Suburban Legend

Debütalbum der Geschwister Austin und Taryn Durry aus Burnsville, Minnesota.
Ratzfatz Indie Collegerock. Sie erfinden das Genre nicht neu und besonders abwechlungsreich ist das Album ebenfalls nicht.
(Im obigen Link in kompletter Länge.)
Aber sie machen gute Laune und die Videos sind auch ganz witzig. Und Taryn Durry ist süß. Beispiele:

Durry - Losers Club

Durry - Worse for wear

9/10

 

[theGegen]

Ich werde derzeit mit Empfehlungen bombardiert. Diese EP ist mir heute reingeschwappt.

Wishy - Mana

Zeitloses Indie-Shoegaze-Dreampop-Gitarrenlärm-Gefriemel. Album kommt nächstes Jahr. Für diesen Vorgeschmack gibt es von mir allemal korrekte

8/10

Abzug gibt es für den ziemlich ausdrucklosen Gesang. Die Vorabsingle zum kommenden Album finde ich noch griffiger (und lärmiger ).

Wishy - Donut

 

[theGegen]

The Beaches - Blame my Ex

The Beaches ist eine reine Frauenband aus Toronto, Canada. In der klassischen Besetzung Drums, Bass, 2 Gitarren. Keine Neulinge, sondern seit 10 Jahren musikalisch aktiv.
Das Debütalbum 2017 wurde von Emily Haines und James Shaw (Metric) produziert, sie gewannen in diesem Jahr den kanadischen JUNO-Preis als beste Newcomer. Das 2. Album war eine Compliation von 2 vorher veröffentlichten EPs und dies ist also quasi Album Nr. 3.

Auf dem Plattencover ist rechts unten eine "Parental Advisory" eingeklinkt, wegen "Explicit Content". Warum das?
Lead-Sängerin Jordan Miller verarbeitet auf diesem Album die Trennung von ihrem Partner in unverblümt trotzigem Klartext.

Trauermusik Fehlanzeige , sondern der gewohnte melodische flotte Gitarrenpop.
Ein Vergleich mit den Bangles drängt sich (musikalisch und optisch) irgendwie auf.
(Die Rollen sind nur anders verteilt, denn die Favoritin von @Savi spielt hier "nur" die Leadgitarre.)
Zwei Songs der 10 potentiellen Hits ziehe ich als Filler ab (Kismet & Cigarettes).
Und den ständigen Effekt "Plate" für den Gesang (@le freaque weiß, was ich meine ) hätte man als Produzent vielleicht auch mal etwas abwechslungsreicher gestalten können.
Das war es dann schon mit meinem Gemecker, der Rest ist ein 2-4 Minuten - Hit nach dem anderen.
Anspieltipps:

The Beaches - What doesn't kill you makes you paranoid

The Beaches - Shower Beer

8/10

(für das Album, sowie etliche Einzelhits für die Jahres-Playlist)

 

[le freaque]

The Beaches - Blame my Ex

Und den ständigen Effekt "Plate" für den Gesang (@le freaque weiß, was ich meine ) hätte man als Produzent vielleicht auch mal etwas abwechslungsreicher gestalten können.
Das war es dann schon mit meinem Gemecker, der Rest ist ein 2-4 Minuten - Hit nach dem anderen.

Das stimmt. Ordentlich Gate ist auch dabei, das macht die ganzen Hallsachen besonders bei den Backings künstlich - soll wohl ne 80er Reminiszenz sein und sowas ist ja angesagt. Ich fände es ein bisschen erdiger auch besser, das klingt in der Menge einfach zu "gewollt" und einen Tick zu sehr auf Zeitgeist getrimmt (die Gitarren könnten auch ruhig noch ein bisschen mehr vorne sein). Hat die Band nicht nötig, hört sich so ein wenig nach "Businessentscheidung" an.
Aber Punkt 2 stimmt eben auch: das ist alles schon ziemlich catchy und gefällt. Habe mal das Album durchgesteppt und da ist fast jeder Song Single-tauglich. Möchte ich als Album vielleicht so nicht durchhören (eben weil die Produktion etwas eindimensional ist - aber die jungen Menschen hören ja auch keine Alben mehr....denkt die Industrie zumindest), aber so 2-3 Songs am Stück sehr gerne. Kannte die Band null, danke für den Tip.

 

[theGegen]

Das stimmt. Ordentlich Gate ist auch dabei, das macht die ganzen Hallsachen besonders bei den Backings künstlich - soll wohl ne 80er Reminiszenz sein und sowas ist ja angesagt. Ich fände es ein bisschen erdiger auch besser, das klingt in der Menge einfach zu "gewollt" und einen Tick zu sehr auf Zeitgeist getrimmt (die Gitarren könnten auch ruhig noch ein bisschen mehr vorne sein). Hat die Band nicht nötig, hört sich so ein wenig nach "Businessentscheidung" an.
Aber Punkt 2 stimmt eben auch: das ist alles schon ziemlich catchy und gefällt. Habe mal das Album durchgesteppt und da ist fast jeder Song Single-tauglich. Möchte ich als Album vielleicht so nicht durchhören (eben weil die Produktion etwas eindimensional ist - aber die jungen Menschen hören ja auch keine Alben mehr....denkt die Industrie zumindest), aber so 2-3 Songs am Stück sehr gerne. Kannte die Band null, danke für den Tip.

Auf dem 1. Album ist die Produktion (durch Metric) abwechslungsreicher und die Gitarren krachiger nach vorne gemischt. Diese Ladies können rocken.

The Beaches - Money

The Beaches - T-Shirt

The Beaches - Late Show

Die neueren Popsongs sind schöne flotte Hits. Vom letzten Jahr:

The Beaches - Grow up Tomorrow

 

[torben74]

Bombay Bicycle Club - My big day

Bombay Bicycle Club sind eine sehr lustige Band aus London, nicht nur vom Namen her.
In den letzten Jahren sorgen sie immer wieder für gute Platten.
Dabei kennen sie kaum musikalische Grenzen, loten viel aus und machen dabei jede Menge Spaß.
Auch jetzt auf dem neuen Album ist das so.
Es wird mal flott, mal eher ruhig, manchmal sehr beschwingt und dann doch wieder fast melancholisch.
Das ganze ist somit auch sehr abwechslungsreich und spannend. Ok, nicht alles passt und ein unumstößliches Meisterwerk ist "My big day" nicht.
Aber hier hat man wieder eine runde dreiviertel Stunde sehr gute Musik von den 4 Londonern die dazu sogar eine Chaka Khan als Gast vorweisen können.
Außerdem, den Preis für das lustigste Plattencover in 2023 haben sie schon in der Tasche

Bombay Bicycle Club - Meditate (Live Performance) | Vevo Studio Performance

Onward (Live) - Bombay Bicycle Club | Coal Drops Sessions

Bombay Bicycle Club - live at Lowlands 2023

...

 

[torben74]

Somebody's Child - Somebody's Child

Ein Nachtrag aus dem Frühjahr, worauf ich aber erst jetzt gestossen bin.
Somebody's Child ist eine Band um den sehr begabten Sänger und Gitarristen Cian Godfrey aus Dublin.
Was man hier geboten bekommt ist feinster Indie-Rock, der sehr eingängig und teilweise sehr mitreissend ist.
Von der Sache her erinnert mich das ziemlich an Sam Fender, ist also nicht das Schlechteste.
Manchmal wird es mir aber fast zu perfekt und zu modern.
Da hört man zu sehr, dass sich hier bemüht wird, ganz "in" zu klingen.
Aber trotzdem ist die Platte durchaus gelungen und bietet schöne Melodien.
Man darf gespannt sein, wie sich die Nummer weiter entwickelt.

Somebody's Child - Jungle (Live Performance Video)

Somebody's Child - I Need Ya (Official Video)

 

[torben74]

All Diese Gewalt - Alles ist nur Übergang

Ich bin ehrlich, bisher habe ich das Schaffen von Max Rieger nur so nebenbei verfolgt.
Sei es mit seiner Hausband "Die Nerven" oder sein Soloprojekt "All diese Gewalt".
Es hat mir teilweise nicht so zugesagt bzw. ist einfach nicht das gewesen, was ich mir intensiver anhören wollte.

Aber diese neue Sache hier ist doch sehr gelungen und teilweise sehr eindrucksvoll.
Rieger hat hier echt einen sehr guten Job gemacht.
Die Platte erzeugt eine sehr intensive dunklere Stimmung, teilweise richtig beklemmend, aber nie vollends depri.
Sehr spartanisch "instrumentiert" und vollauf konzentriert auf Rieger's eindrucksvolle Stimme.
Bemerkenswert auch, dass Rieger die Sache nahezu im Alleingang eingespielt hat.
Mal schauen, was dann als nächstes von diesem sehr begabten Sänger/Musiker/Produzenten kommt, der ja nahezu rastlos ist.

etwas fehlt

so leicht

 

[torben74]

Beirut - Hadsel

Beirut, die "Band" um den hervorragenden und extrem sympathischen Zach Condon, ist in den letzten Jahren zu eine meiner absoluten Favoriten geworden.
Sie kreisen bei mir irgendwo in einer Umlaufbahn mit The National, War on Drugs oder D.C.F.C.
Deswegen war ich natürlich mehr als nur hocherfreut, als es hies, es kommt endlich wieder ein neues Album.
Herr Condon lässt sich nämlich gern Zeit in den letzten Jahren.

Das es dieses Album jetzt gibt, ist allerdings ein kleines Wunder.
2019 nämlich hatte Cordon einen ziemlichen Zusammenbruch, körperlich wie auch psychisch wohl, just als er damals nach der Veröffentlichung von "Gallipoli" auf größere Tour gehen wollte.
Danach folgte eine längere Erholungspause, ehe er sich nach Norwegen zurückzog, wo er dann Lust und Laune wiederfand und den Grundstein für "Hadsel" legte.

Und, was ist nun rausgekommen dabei?
Man merkt, dass dieses Album etwas anders ist als die bisherigen.
Es wirkt doch sehr schnörkellos und weniger verspielt als man das von Beirut gewohnt ist.
Das mag an der Vorgeschichte der Entstehung an sich liegen, aber auch daran, dass Zach Condon diesmal alles selbst eingespielt und produziert hat.
Diesmal kein dutzend Leute mit im Studio, er hat alle Instrumente selbst eingespielt, darunter auch eine Kirchenorgel in besagter norwegischer Provinz.
Trotzdem hört man hier natürlich wieder jede Menge gute Musik und es ist bemerkenswert, was Condon hier abliefert.
Das ganze ist aber wie gesagt diesmal sehr ruhig und fühlt sich wie so eine wärmende Decke an, die sich um einen legt, wenn Condon wieder von den großen und kleinen Sehnsüchten dieser Welt singt.

Wieder ein sehr gutes, wenn auch diesmal etwas anderes Beirut Album und hoffentlich lässt er uns nicht wieder 4 oder mehr Jahre warten.

Beirut - Arctic Forest

Beirut - Süddeutsches Ton-Bild-Studio

...

 

[torben74]

Andrew Bird - Outside Problems

Shame on me
Ich habe erst jetzt mitbekommen, dass Herr Bird dieses Album im Frühsommer veröffentlicht hat.
Manchmal gehen halt Dinge einfach unter in unserer schnelllebigen Zeit.
Es kam auch relativ überraschend, denn seit Vorgänger "Inside Problems" ist kaum ein Jahr vergangen.

Wieder einmal beweist hier Bird, dass er einer der begabtesten und kunstvollsten Musiker unserer Zeit ist.
"Outside Problems" besteht aus "neun flüchtigen, ausgedehnten Momenten instrumentaler Improvisation und melodischer Erkundung".
Das hier sind instrumentale Stücke, die Andrew Bird irgendwo unter freiem Himmel in Kalifornien aufgenommen hat, genauer gesagt inmitten der Berge und Orangenhaine von Ojai.
Eine Sache, die nur Bird so meisterhaft hinbekommt.
Allerdings sollte man sich Zeit lassen und sich darauf einlassen.
Auch bei mir hats erst so richtig beim 2. Durchlauf klick gemacht.
Manchmal ist es schwere Kost, manchmal ganz leicht beschwingt was der Meister da bietet.
Lasst auch Zeit und Ruhe, wenn ihr das zum ersten mal hört.
Mit der Zeit kommt dann eine ganz eigene Faszination bei dieser Platte.

Andrew Bird - Epilogue (Official Audio)

Andrew Bird - What We Saw (Official Audio)
...

 

[jkd]

mein erster provider damals (56k), AOL, bot so eine buddlyliste mit chaträumen und möglichkeiten zu privatem chat (völlig neue welt damals)
ich glaube sie war nicht mein allererster chat aber eine der ersten. super nettes mädel, tolle unterhaltung, gar aus meiner gegend.
sie wäre brasilianerin und würde schon morgen nach brasilien ziehen. ob ich denn Laura Pausini kennen würde, die italienerin, die in latainamerika, vor allem in brasilien ganz groß sein soll und mit leidenschaftlich, romantischer stimme, super gefühlvolle songs singt. musst du dir unbedingt geben sagte sie und dann war sie auch schon weg.

Vielen Dank für diesen tollen tipp, du hast damit genau den richtigen getroffen. ich weiß nicht wieviele stunden mir Laura seitdem versüßt hat aber es waren etliche. das konzert San Siro 2007 ist absolut herausragend IMHO

vor drei wochen genau kam nun 5 jahre nach dem letzten album mit "Anime Parallele" ihr neues.

Tutte le volte
Dimora naturale

 

[torben74]

The Rolling Stones - Hackney diamonds

Ok, was soll man hier eine ausufernde Kritik verfassen.
Ich bin zwar nie ein ganz großer Stones Fan gewesen und werde es wohl auch nicht mehr werden, aber ich habe natürlich einen riesen Respekt vor Mick und Co.
Ihre Großtaten und ihre Schandtaten braucht man denke ich nicht nochmal auf zählen.
Sie sind und bleiben ein Monument unserer Zeit

Aber natürlich war auch ich gespannt, wie sie sich im Jahre 2023 anhören.
Und ich kann mit gutem gewissen sagen, es funktioniert immer noch.
Wo Rolling Stones drauf steht, sind auch Rolling Stones drinne.
Das was man hier hört kennt man seit 60 Jahren nun und man mag es halt, oder man mag es halt nicht.
Keine Revolution im Rock n Roll werden sie damit mehr starten, aber es ist auch weit weg von Peinlichkeit.

Ein Alterswerk, dass aus meiner Sicht erstaunlich gut hinhaut und wieder einmal beweist:
"It’s Only Rock ’n’ Roll (but I Like It)"

The Rolling Stones & Lady Gaga – Sweet Sounds Of Heaven (Live from Racket NYC)

 

[torben74]

There Will Be Fireworks - Summer moon

Kinder wie die Zeit vergeht!
Unglaubliche 10 Jahre sind vergangen seit der Großtat der Schotten namens "The dark, dark bright".
Ich frag mich dann immer, was haben die eigentlich die ganze Zeit gemacht?
Ok, der Sänger und wohl auch Chef der Truppe hat noch 1-2 andere Projekte.
Aber, kann man davon leben, füllt das einen aus?

Sei es wie es sei.
Nun gibt es also nach epischer Wartezeit ein neues Album von There Will Be Fireworks und es ist ein gutes geworden.
Es beinhaltet alles, was von den Schotten kennt und an ihnen mag.
Ein sehr gelungener Mix aus Krawall und zarten Klängen.
Mal sehr üppig vorgetragen, mal sehr reduziert und fast besinnlich.
Allerdings muss ich auch sagen, ein übergroßes Meisterwerk ala "The dark, dark bright" isses nicht.
Dazu fehlt mir im Endeffekt das ganz gewisse Etwas.

Trotzdem, natürlich ein wunderschönes Album mit vielen Facetten und auch mit ganz viel Liebe zur Musik gemacht.

Something Borrowed

Dream Song

 

[le freaque]

Cupid's Carnival - Rainbow child

Meine Lieblings-60s-Retroband aus England mit ihrem 3 1/2 ten Album (eine EP). Eigentlich Nummer 4,5 (die Vorgängerband "Cherry Stone" hat genau das gleiche gemacht).
Es gibt klaren Pop der Jahre 65-69, mittlerweile leicht erweitert bis 1972. Dazu mit Working Class Gesang im Sinne von Liam Gallagher und viel Lennon, was das Ganze seit jeher ein bisschen vom Wust der Retro-60s-Bands abhebt, die in den letzten paar Jahren (erfreulicherweise) vor allem aus Kalifornien den Indiemarkt fluten.
Während das aktuelle 60s Movement aber vor allem auf Psych-Sounds setzt, setzten Cupid's Carnival auf echte 60s Pop-Rock Singles im Sinne von Kinks, Small Faces, etc. Das machen so und in dieser Qualität eigentlich nur noch die tollen Electric looking glass: erstklassiges 60s Songwriting und echte Hooks, die nicht geklaut sind.

Das Album zündet in der ersten Hälfte komplett, jeder Somg wäre von 65-68 ein britischer Hit gewesen. Danach flaut es ein wenig ab, bleibt aber handwerklich überzeugend.

Rainbow child

Flower power revolution

You're so cool

Thinking about you girl

Allemal eine 8, für mich als 60s-Head eine klare 9/10. Roland Skilton ist ein toller Songwriter und für mich einer der besten 60s/Britpop Sänger überhaupt.