"10. Juli 2006 13:50 Uhr
Der Anfang und das Ende großer Hoffnung: Peter Luttenberger!
Peter Luttenberger mit dem späteren Tour-Sieger Bjärne Riis (li.) und der Legende Miguel Indurain (r.)
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Wien - Luttenberger "hat große Möglichkeiten". Mit 23 sei er noch jung und mit den Jahren werde er sich weiter verbessern.
"Für die Zukunft stehen ihm alle Türen offen", jubelte einst Carrera-Teamchef Davide Boifava (ITA). "Er ist kein Fahrer wie die anderen", urteilte Jacques Marget, Mechaniker des italienischen Rennstalls, "Peter ist der Mann der Zukunft".
Ein Steirer in der Welt der Superstars
Für Peter Luttenberger, der Boifava schon als Amateur bei seinem Sieg bei der Lombardei-Rundfahrt 1993 ins Auge gestochen war, erschloss sich eine glitzernde Welt.
Der Steirer hatte die 83. Auflage der Tour de France im Jahr 1996 soeben auf dem fünften Gesamtrang beendet. Nur zwei Wochen nach seinem Triumph bei der Tour de Suisse, deren Königsetappe nach Grindelwald er für sich entschieden, damit den Grundstein für den späteren Gesamtsieg gelegt hatte.
Mit 23 am Höhepunkt der Karriere
Carrera-Topstar Claudio Chiappucci schaute dumm aus der Wäsche, der Betreuerstab der Italiener war dagegen hellauf begeistert.
Die österreichischen Medien übten sich in Superlativen. Peter Luttenberger stand im Alter von nur 23 Jahren am Höhepunkt seiner vielversprechenden Laufbahn.
Kaum im Sattel sitzend, trommelte er in einem wahren Staccato die steilsten Berge empor. Er erinnerte dabei an Marco Pantani, einen der Superstars seiner Zeit.
"Er ist in der Tat wie Marco in seinen besten Tagen geklettert", meinte dessen Landsmann Gianni Faresin, bei der Tour de Suisse hinter Luttenberger auf Rang zwei. Doch der 174 Zentimeter große und 62 Kilogramm leichte Steirer hatte keine Vorbilder.
Viel mehr hatte er seinen eigenen Stil, seinen eigenen Weg gefunden, den er beharrlich verfolgte und damit in Rekordzeit und entgegen allen Erwartungen den Sprung aus dem Schatten seiner prominenteren Teamkollegen geschafft.
Luttenberger hatte großes Potenzial
Der fünfte Rang in Frankreich, die zweitbeste Platzierung eines Österreichers bei der schwierigsten
Rundfahrt der Welt nach Adolf Christian im Jahr 1957 (3.), weckte Hoffnungen.
Luttenberger hatte das Potenzial ein ganz Großer zu werden. Das hatte er in seiner erst zweiten Profisaison eindrucksvoll unter Beweis gestellt.
Sein Marktwert stieg rasant. "Alle Teams mit denen ich in Kontakt bin, wollen mich speziell für die Tour verpflichten", sagte er, der die Tour de France zu seinem Lebensziel gemacht hatte und von Liebe auf den ersten Blick sprach.
Der Südsteirer wollte sich nur mehr auf die Rennen konzentrieren, die er gewinnen könne. Und die Tour de France zählte er selbstbewusst dazu.
Das Ende seiner großen Hoffnungen
1996 - bei seiner ersten großen Rundfahrt, die er beendete (im Jahr davor hatte er bei der Vuelta aufgegeben) - war er nur einmal in echte Schwierigkeiten geraten. Bei der ersten Pyrenäen-Etappe, als er wegen eines Sonnenstichs den Kontakt zu den Besten verloren hatte.
"Das war nur die Unerfahrenheit bei Hitze, ohne diese Krise wäre sogar der dritte Platz möglich gewesen", behauptete Luttenberger, der damals noch in einem schmucken Domizil am Gardasee wohnte.
Kurz darauf unterschrieb er bei Rabobank. Ein Jahr später übersiedelte er nach Monte Carlo. "Dieser fünfte Platz war nur ein Zwischenschritt zu Höherem", meinte Luttenberger. Und das Ende großer Hoffnungen, wie sich später herausstellte.
Michael Fruhmann (
www.sport1.at)
:cry: :cry: :cry:
Wie die Zeit vergeht, ist schon 10 Jahre, der Jahrestag halt, her auch ich glaubte, dass der Kapitän in den nächsten Jahren die Tour beherrschen wird.
Nagut war nicht so aber er war dafür immer Kapitän, war immer sauber, hat sich nie untegeordnet und hat einen Haufen Geld verdient. :thumb: