Das ganze Team ist festgefahren. Die Gefahr ist groß, dass man das schlimmste Schicksal in der NBA erfahren wird, nämlich die bedeutungslose Mittelmäßigkeit für die nächsten Jahre. 41-41 und ein 2-4 in der ersten Runde. Ist doch was Tolles.
Der Verstand sagt: konsequenter, cleverer Rebuild. Die Angst sagt: Weiterhin auf Erfolg setzen, immerhin hat man mit Chris Paul den besten Aufbauspieler der Welt und stand mit einem ähnlichen Team einen freien Pargo-Dreier und etwas Glück vor dem West-Finale. Der Denker schließt daraus: Dilemma.
Paul glücklich machen und das Team mit Kurzschluss-Trades verstärken? Oder Einsicht zeigen und Paul + Posey für Cap und zwei, drei Talente traden. Nächstes Jahr ist man die Verträge von Stojakovic, Songaila und Wright los. Eventuell auch West, wenn er die (realistische) Möglichkeit sieht, mehr als 7 Mio. im Jahr zu verdienen. Mit Collison, Thornton und den beiden jetzigen Rookies hat man doch schon den ersten, richtigen Schritt gemacht. Junge, hungrige, billige Rollenspieler auf allen Positionen. Auch Okafor empfinde ich nicht als die Last, zu der er gerne gemacht wird. Finanziell ist er keine Offenbarung (wobei das durch den Peterson-Trade wieder relativiert wird), aber sportlich sehe ich in ihm immer noch einen 12/12-Mann mit guter Defense, der einfach das Problem hat, dass unser Backcourt einfach alles und jeden durchlässt. Prinzipiell würde ich ihn weiterhin lieber als Stütze behalten als David West.
Gut ist, dass man dank der, zusammen 90-jährigen, P's (Peja, Posey, Peterson) gelernt hat, nicht mehr ziellos mit der MLE oder gar größeren Verträgen um sich zu schmeißen. Deswegen erwarte ich eigentlich auch gar keine bedeutenden Signings mehr diesen Sommer. Eventuell noch einen BigMan, dann ist Schluss.
Da nun aber Bower entlass ... Entschuldigung, einvernehmlich die Hornets verlassen hat, wird man wohl mit ansehen müssen, was Paul + dieses Team im Stande ist, zu leisten. Im besten Falle gewinnt man überraschenderweise doch 45 Spiele, im schlimmsten plagen Paul desöfteren kleinere "Verletzungen" und sein Trade-Wert sinkt unaufhörlich. Aber hey, im Notfall bekommt man für ihn ja Chandler, einen weiteren zu kleinen PG/SG und Müll.
Wenn man das Team wirklich verstärken möchte, dann geht das nur über einen prominenten Flügelspieler oder einen dominanten BigMan. Namen, die einem hier in den Sinn kommen? Carmelo Anthony - guter Kumpel von Paul, sprachen angeblich schon davon, zusammenspielen zu wollen. Nur wenn das passiert, dann eher in Babyblau statt in maskulinem Blau.
Ein anderes Beispiel wäre Andrew Bynum - Collison + Okafor ist ja nun länger durch die Foren gegeistert, weil Bynum mit seiner Rolle unzufrieden war und die Lakers eine Verjüngerung auf der Eins vornehmen wollten - nach dem Titelgewinn, Bynums Verletzungsgeschichte und dem Blake-Signing allerdings doch weiterhin unwahrscheinlich und riskant.
Hm. Es wird eine Saison, in der man nur abwarten und abschätzen kann, was passieren wird. Zumindest eines sollte es somit nicht werden - langweilig.
