Was soll eigentlich diese "Allan Houston-Geisterdiskussion"?
Als Spieler ist er doch mal ganz aussen vor zu lassen, eben weil er nicht spielen
kann.
Ihn kann man allerhöchstens als Beispiel angeben, wenn es darum geht, die Schwierigkeit eines radikalen rebuilds zu erklären.
Er hat nunmal den Riesenvertrag, den er sich in früheren Tagen erspielt hat, als er ein wichtiger Baustein der Knicks-Offense war (und ja auch schon in Detroit Allstarqualitäten bewiesen hat).
Weil dauerverletzt, wird man ihn nicht los, so daß die 17 Millionen (und mehr in den nächsten Jahren) schlecht von der Gehaltsliste gestrichen werden können.
Aber das sind doch "nur" 17 Millionen von über 100! Und weder hängt es an diesem Umstand, daß ein Teil der Unsummen an Houston gebunden sind, noch daran, daß sein Fehlen überraschend ist oder Erfolg/Misserfolg nur daran festgemacht werden kann.
Als verantwortlicher GM der Knicks muß man mit diesem Umstand leben und vor Allem rechnen können.
Was Zeke die ganze Zeit gemacht hat, entsprang oft reinstem Aktionismus und vielleicht auch Profilierungssucht.
Die Houston-Lücke wurde mit Crawford gestopft, einem (schlecht) schießenden PG, der den Ball in Händen braucht, so wie natürlich Marbury auch, der im Prinzip zunächst ja auch die Sache alleine regeln will.
Daß KvH gehen mußte, war sowieso abzusehen - manche Trades von Isiah Thomas schienen dem Grundsatz zu folgen, daß erst mal alles weg muß, was Layden verpflichtet hat.
Van Horns Tage waren spätestens dann gezählt, als Marbury geholt wurde, denn die konnten seit Nets-Tagen überhaupt nicht miteinander.
Dann wurden Altslasten dahin verschifft und irgendwer von sonstwo geholt. Ja - der Thomas räumt auf! Die ganzen Spieler mit den überzogenen Verträgen! Wer hätte je gedacht, daß die Knicks diesen Schrott nochmal wegbekommen! Jubel, jubel!
In dieser euphorischen Stimmung wurde vielleicht aber übersehen, daß sich Thomas im Gegenzug auch Schrott hat andrehen lassen. Der cap um keinen Cent entlastet, sondern unnütz weiter aufgebläht.
Und - vielleicht das Wichtigste - es wurde über der ganzen Handelei versäumt, den Kader so zusammenzustellen, daß die Spieler sich ergänzen oder eine funktionierende Rotation entstehen kann.
Es kann mir kein Mensch erzählen, daß mit 104,6 Millionen Dollar Jahresgage (minus 17,5 [Houston] = 87 Millionen) kein ordentliches Team zusammenzustellen ist. Die Memphis Grizzlies, auch nicht als knauserig bekannt, kommen mit "nur" 74 Mios aus, die Pistons mit 52, die Spurs mit 47.
Die haben aber im Gegensatz zu den Knicks je einen Kader, wo jede Position adäquat doppelt abgedeckt ist (und nicht vierfach bzw. einmal), bei der funktionierende Rotationen möglich sind und wo klare Hierarchien herrschen.
Mit 104 (87) Millionen Dollar zur Verfügung hätte jeder basketballinteressierte Sportforen-User sich auch einen Kader zusammenbasteln können, der locker die Hawks, die Bucks, die Bobcats und die Hornets hinter sich läßt.
Vielleicht hätte mancher sogar ein Team beisammen, das in den playoffs steht, mit der Chance, die 1. Runde zu überstehen. Oder ein Team, welches wenig kostet aber Perspektive hat, so daß man in 3-4 Jahren wieder um den Titel mitspielen kann.
Ein GM, der über 100 Millionen aus dem Fenster wirft, um eine Bilanz von 30 Siegen zu erzwingen, hat m.E. schlichtweg versagt. Das kann man auch einfach nicht jedesmal mit der "Erblast Layden" schönreden.