Dass sich das Verfahren so lange hin gezogen hat, lag vor allem daran, dass es bewusst verschleppt wurde – darin sind sich der Babelsberger Abteilungsleiter Ralph Mantau und die Velberter Verantwortlichen einig. Wochen lang musste Mantau auf Antworten auf seine Eingaben warten. Bekam er doch Post vom Sportgericht – dessen Vorsitzender pikanterweise zugleich der Präsident des Berliner Boxverbandes Hans-Peter Miesner ist – wurde den Babelsbergern beschieden, dass der Fall erst gar nicht verhandelt werde.
Mal sei der Einspruch zu spät eingegangen; mal sei er nicht gültig, weil Mantau nicht korrekt nachgewiesen habe, dass er als Abteilungsleiter vertretungsberechtigt für seinen Verein sei. Das alles darf inzwischen auch nach dem Urteil des Verbandssportgerichtes guten Gewissens als Unfug bezeichnet werden.
Peinlich war es spätestens nach dem letzten Kampftag Ende Mai geworden, als sich die Herthaner als Deutscher Meister feiern ließen, obwohl ihnen der Siegerpokal wegen des laufenden Verfahrens noch gar nicht überreicht wurde. Die Homepage des Berliner Boxverbandes titelte dennoch fröhlich „Hurra, Hertha Deutscher Meister.”