Zwei der ehemals größten Talente des deutschen Radsports - Gerald Ciolek und Linus Gerdemann - haben ihre Karriere beendet. Beide galten am Anfang ihrer Karriere als die Nachfolger für Ulle und Zabel, wurden von den Öffentlich-Rechtlichen Qualitätsmedien, als man noch stundenlang übertrug, in den Himmel gepusht und gefeiert. Ciolek hat immerhin Mailand-San Remo auf dem Zettel stehen, ein völlig unerwarteter Triumph, aber ein absolutes Monument im Radsport. Gerdemann galt damals 2007 nach seinem fantastischen Solotriumph in Le Grand Bornand als der große Hoffnungsträger, konnte das aber nicht bestätigen, was man von ihm erhoffte.
Gerdemann ist inzwischen 34, Ciolek gerade mal 30. Schon komisch, dass beide keine neuen Arbeitgeber gefunden haben, nachdem Stölting aufhörte. Viel gerissen hatten sie 2016 aber auch nicht mehr. Ciolek wurde 5. der Meisterschaften und 6. bei Rund um Köln, Gerdemann war 10. der Kastilien-Leon-Rundfahrt. Zusammen mit Fabian Wegmann, der ja ebenfalls aufgehört hat, ist da schon ein Stück deutsche Radsport-Geschichte aus dem Peloton verschwunden.