Grossman wird der Starter sein, zumindest solange die Offense nicht komplett neben den Schuhen steht. Falls doch, dann steht Griese bereit, und wie sagt man so schön in Chicago: The most popular guy on the team is the backup Quarterback!
Insgesamt muss man auch mal festhalten, daß verschiedenste Gründe in den letzten Jahren dafür gesorgt haben, daß der Angriff nicht gut lief: Verletzungen auf wichtigen Positionen, wodurch keinerlei Teamchemie in der Offense entsteht. Ob es nun der Quarterback war, wo ständig jemand verletzt war (Jim Miller, Rex Grossman, Chris Chandler, Shane Matthews, Kordell Stewart usw.), in der O-Line, wo man teilweise 4 Starter ersetzen musste usw. Da helfen dann natürlich auch nicht ständige Systemwechsel, also 4 Offense Coordinators in 4 Jahren. Da fängt man eben in jeder Offseason wieder komplett bei 0 an, und bekanntermaßen macht man große Systemsprünge im Teamcamp vor der zweiten Spielzeit, wo man, was Blocking Schemes, Passrouten, Spielzugbezeichnungen usw. nicht mehr groß "nachdenken" muss, was nun eigentlich anliegt, sondern wo durch eine gewisse Vertrautheit zu der Terminologie im Playbook eine Automatisierung stattgefunden hat. Eine NFL-Offense ist ein so hochkomplexes Thema, wenn da nicht jedes Rad 100%ig ins andere greift, dann kann das Kartenhaus komplett in sich zusammenfallen, auch oder gerade in der hochprofesionellen Liga der NFL, wo die Dinge unglaublich komplex und umfangreich sind. Wenn dann auch noch Systeme installiert werden, wo das Spielermaterial nicht für vorhanden ist (Terry Shea, der mit uns die Rams/Chiefs-Offense spielen wollte, wo in der Offense damals kein explosiver Receiver oder Tight End im Kader stand), dazu mit einer demolierter Offense-Line (4 Starter verletzt) hauptsächlich mit 7-Step-Drops operiert, dann kann man nur auf die Schnauze fallen, da muss man kein "Rocket Scientist" für sein um das festzustellen. Da ist man gehörig Baden gegangen.
Zuletzt muss man natürlich auch noch sagen, daß Passspiel in Chicago schwerer funktioniert als in vielen anderen Städten, weil die Wetter und Windverhältnisse dort am Wiedrigsten und Unkonstantesten sind. Da im Dezember ein dezentes Passspiel aufzuziehen ist schon enorm schwer, Spiele gewinnen tut man damit auf hartgefrohrenen Böden und hohen Windstärken kaum. Wäre in Indianapolis oder Minnesota nicht anders, aber die Spielen ja lieber Arena-Football, wo alles schön warm, trocken und gemütlich ist....