BriscoCountyJr
Nachwuchsspieler
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Der "russian factor" war doch mehr so ein Panikbegriff aus der Gründungszeit der KHL. Die Liga hat sich seitdem nicht zu einer ernsthaften NHL-Alternative entwickelt, Toptalente kommen irgendwann sowieso rüber. Momentan spielt das nur noch eine Rolle bei RFAs, aber so viele steinreiche KHL-Clubs gibt es dann auch nicht. Ansonsten ist das IMO nicht zu verallgemeinern. Einmal kommt es sehr auf den individuellen Spieler an. Ein extrovertierter Power Forward wie Ovechkin hätte auch die CHL locker überstanden. Introvertierte Typen wie Malkin oder Datsyuk dagegen hätte das vielleicht böse ausgebremst. Ein Grigorenko wurde nicht optimal aufgebaut, aber Girgensons ging denselben Weg und hat sich trotzdem etabliert (natürlich hat der generell weniger Upside). Schlechtes Skating ist dann auch mit Grigorenkos Schuld. NHL-Prospects bekommen doch bei jedem Camp Powerskating-Lektionen und dann detaillierte Pläne, woran sie die nächste Saison arbeiten sollen. Radulov und Filatov bekamen jede Chance, haben aber einfach nicht den Ehrgeiz und die Selbstdisziplin. Ein Kucherov ist eigentlich genau der Typ wo man denkt, der packt es nicht über die nordamerikanische Route, hat er aber trotzdem. Dagegen scheiterte der körperlich überragende Artyukhin, weil er nicht für 5 Cent hockey sense hat. IMO ist das bei anderen Nationen ganz ähnlich, die sind nur nicht ständig so unterm Mikroskop. Da gibts keine zwei Seiten, die der jeweils anderen die Schuld zuschieben wollen.
Es kommt IMO eher drauf an, wo in der CHL ein prospect spielt. Ob bei einem ultraprofessionellen Topteam wie London, Portland oder Edmonton, oder bei einer verrufenen Provinzklitsche wie Swift Current oder Kingston. Als junger russischer Verteidiger ist London z.B. die beste Wahl, da die ne gute Abwehrschmiede sind während in Russland kaum Topverteidiger entwickelt werden. Da hat Zadorov alles richtig gemacht. Grade bei technisch versierten Stürmern ist das sicher was anderes, obwohl es auch da klappen kann. Dann gibts da sicher noch persönliche Faktoren. Wer nicht grade in Moskau oder St. Petersburg ist, will sicher raus aus den grauen Plattenbausiedlungen, grade als Teenager. Und wenn die Familie nicht grade wohlhabend ist, dürfte selbst das Taschengeld in der CHL ein Anreiz sein. Und man weiß ja auch, dass die großen Standorte da bis zu sechsstellige Summen unter der Hand abdrücken, um einen Top-Prospect zu bekommen. Auf der anderen Seite hast du in Russland vielleicht irgendwelche Korruptniks, wo der Trainer noch Bestechungsgeld will, damit der Junge gute Eiszeit bekommt. Bei absoluten Spitzentalenten in guten KHL-Clubs ist das bestimmt nicht der Fall, aber in der Masse vielleicht schon. Oder man soll Knebelverträge unterzeichnen und hat Schiss, seine Chance zu verpassen. Die nordamerikanischen Agenten werden die Kids in der Hinsicht auch noch bearbeiten. Bei Schweden oder Finnen dürften Geld, Lebensstandard und professionelles Umfeld kaum ein Faktor sein, wahrscheinlich gehen die deswegen seltener rüber.
Es kommt IMO eher drauf an, wo in der CHL ein prospect spielt. Ob bei einem ultraprofessionellen Topteam wie London, Portland oder Edmonton, oder bei einer verrufenen Provinzklitsche wie Swift Current oder Kingston. Als junger russischer Verteidiger ist London z.B. die beste Wahl, da die ne gute Abwehrschmiede sind während in Russland kaum Topverteidiger entwickelt werden. Da hat Zadorov alles richtig gemacht. Grade bei technisch versierten Stürmern ist das sicher was anderes, obwohl es auch da klappen kann. Dann gibts da sicher noch persönliche Faktoren. Wer nicht grade in Moskau oder St. Petersburg ist, will sicher raus aus den grauen Plattenbausiedlungen, grade als Teenager. Und wenn die Familie nicht grade wohlhabend ist, dürfte selbst das Taschengeld in der CHL ein Anreiz sein. Und man weiß ja auch, dass die großen Standorte da bis zu sechsstellige Summen unter der Hand abdrücken, um einen Top-Prospect zu bekommen. Auf der anderen Seite hast du in Russland vielleicht irgendwelche Korruptniks, wo der Trainer noch Bestechungsgeld will, damit der Junge gute Eiszeit bekommt. Bei absoluten Spitzentalenten in guten KHL-Clubs ist das bestimmt nicht der Fall, aber in der Masse vielleicht schon. Oder man soll Knebelverträge unterzeichnen und hat Schiss, seine Chance zu verpassen. Die nordamerikanischen Agenten werden die Kids in der Hinsicht auch noch bearbeiten. Bei Schweden oder Finnen dürften Geld, Lebensstandard und professionelles Umfeld kaum ein Faktor sein, wahrscheinlich gehen die deswegen seltener rüber.