O-Scoring:Adamek vs. Chambers + Undercard


Harlekin

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Habe den Kampf heute als dvdrip gesehen, quali war recht gut.
Denke alle die gestern den Kampf über stream gesehen haben, haben Adamek 1-2 Runden mehr gegeben, weil man bei der schlechten Qualität einfach nicht sieht, dass Adamek gerade mal mit jedem 8-9 Schlag was trifft.
Hatte Chambers knapp vorne, unentschieden, knapp für Adamek wäre auch ok gewesen.
116 und 119 halte ich beides für ein Fehlurteil. Naja Chambers musste 7-8 Runden komplett einhändig boxen, aufgrund der Verletzung.
 
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Tobi.G

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Ich hatte den Kampf Unentschieden. Insgesamt aber recht endtäuschend.
 

bhops

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Adamek wird hier so dermaßen überschätzt...

Schade, dass Chambers diesem Missverständnis kein Ende bereiten konnte.

Oh er hat. Nur sind die Punktrichter auf Adameks nutzlose Schlagarien in die Luft und in die Handschuhe von Chambers reingefallen.
 

Tobi.G

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Oh er hat. Nur sind die Punktrichter auf Adameks nutzlose Schlagarien in die Luft und in die Handschuhe von Chambers reingefallen.

Einen Sieg hätte man Chambers hier wirklich nicht geben müssen. Er hat zwar mehr klare Treffer drinn gehabt, aber die meisten davon hätten nicht einmal ne Fliege zerquetscht.
 

bhops

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Einen Sieg hätte man Chambers hier wirklich nicht geben müssen.

Das sehe ich völlig anders. Ich habe Adamek 3 Runden gegeben, die er mutmaßlich gegen einen zweihändigen Chambers auch noch verloren hätte. Persönlich sehe ich nicht nach welchen Maßstäben man gehen kann, um Adamek den Sieg zuzugestehen, die so im Boxregelwerk stehen. Eine hohe Aktivität spielt keine Rolle, wenn ihr Ertrag derart erbärmlich ist. 15% gegen 33% connect percentage und dann auch noch im Rückstand beim absoluten Schlag percentage trotz mehr als doppelt so vieler Schläge sprechen eine sehr deutliche Sprache.
Die Punktrichter haben völlig verpasst, Chambers Verteidigung in die Wertung miteinzubeziehen. Wenn 85% (!!!) von Adameks Schlägen ihr Ziel verfehlen, dann ist das höher einzuschätzen als simple Wortrate. Schlägen auszuweichen ist die zu belohnende Leistung, nicht Schläge zu verfehlen. Chambers Verteidigung war ein Augenschmaus, seine Offensive sehr präzise.

Ich möchte nochmal zusammenfassen, dass ein einarmiger Cruisergewichtler auf meinem Punktzettel 9 von 12 Runden gegen Adamek gewonnen hat und technisch zwei Klassen über ihm schien trotz temporärer Behinderung. Chambers Offensive UND Defensive waren meilenweit besser. Ich betone nochmal, dass Workrate gestern keine Rollen beim Scoring hätte spielen dürfen, denn Adamek hat nichts daraus gemacht. Er sah trotz 1000 Schlägen nur leidlich wie der Aggressor aus und versuchte verzweifelt die Punktrichter mit schlappen Flurries für sich zu gewinnen aus Ermangelung an Talent.
 

The-Real-Deal

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Das sehe ich völlig anders. Ich habe Adamek 3 Runden gegeben, die er mutmaßlich gegen einen zweihändigen Chambers auch noch verloren hätte. Persönlich sehe ich nicht nach welchen Maßstäben man gehen kann, um Adamek den Sieg zuzugestehen, die so im Boxregelwerk stehen. Eine hohe Aktivität spielt keine Rolle, wenn ihr Ertrag derart erbärmlich ist. 15% gegen 33% connect percentage und dann auch noch im Rückstand beim absoluten Schlag percentage trotz mehr als doppelt so vieler Schläge sprechen eine sehr deutliche Sprache.
Die Punktrichter haben völlig verpasst, Chambers Verteidigung in die Wertung miteinzubeziehen. Wenn 85% (!!!) von Adameks Schlägen ihr Ziel verfehlen, dann ist das höher einzuschätzen als simple Wortrate. Schlägen auszuweichen ist die zu belohnende Leistung, nicht Schläge zu verfehlen. Chambers Verteidigung war ein Augenschmaus, seine Offensive sehr präzise.

Ich möchte nochmal zusammenfassen, dass ein einarmiger Cruisergewichtler auf meinem Punktzettel 9 von 12 Runden gegen Adamek gewonnen hat und technisch zwei Klassen über ihm schien trotz temporärer Behinderung. Chambers Offensive UND Defensive waren meilenweit besser. Ich betone nochmal, dass Workrate gestern keine Rollen beim Scoring hätte spielen dürfen, denn Adamek hat nichts daraus gemacht. Er sah trotz 1000 Schlägen nur leidlich wie der Aggressor aus und versuchte verzweifelt die Punktrichter mit schlappen Flurries für sich zu gewinnen aus Ermangelung an Talent.

Das darf keine Rolle spielen.
Man wertet den Kampf gleich egal ob sich ein Boxer verletzt hat oder nicht.

Ist auch richtig so.
Sonst wäre absofort jeder Boxer in jedem Kampf "verletzt" um einen Vorteil dadurch zu haben...

Im Fussball zb kannst du auch nicht sagen unser bester Spieler hat sich früh verletzt, wir bekommen zwei Tore gutgeschrieben...

Treffer ist Treffer, und daneben ist daneben egal ob mit oder ohne Verletzung..
 

The-Real-Deal

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Ich habe das nicht miteinberechnet. Es sollte nur klar werden, dass ich vermute, dass ein gesunder Chambers keine Runde abgegeben hätte. Keine.

Das kannst du ja glauben.
Ich meinte nur weil du es es eben ein paar mal in deinem Posting erwähnt hast.

Desweiteren betonst du ja der CW Chambers, das gleiche trifft doch auch auf Ademek zu der von "unten" kommt...

Nicht das ich deine Meinung zum Fight nicht (ein wenig) teilen könnte aber die Verletzung oder das jemand aus dem CW kommt sollten eben nicht der Maßstab für einen Sieg sein.
 

bhops

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Das kannst du ja glauben.
Ich meinte nur weil du es es eben ein paar mal in deinem Posting erwähnt hast.

Desweiteren betonst du ja der CW Chambers, das gleiche trifft doch auch auf Ademek zu der von "unten" kommt...

Ich weiß, Adamek war gestern aber 23lbs schwerer als Chambers.
 

Lord Krachah

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Als bekanntlich bester Scorer des Forums hatte ich es 115:113 für Adamek. Er hat Chambers in der Mehrzahl schlichtweg outworked. Tja, trotzdem war er gestern recht offensichtlich der schlechtere Boxer, aber danach wertet man halt nicht. Wenn ich die Punchstats nach dem Kampf richtig gesehen habe, hat er ca. doppelt so viel geschlagen und ein wenig weniger getroffen als Chambers. Da ist es schon schwer eine Punktwertung zu verlieren. Die 119:109 waren natürlich blind. Chambers war ab der 2. Runde einarmig (von den schlechten Kommentatoren ca. 3 Runden später bemerkt...) und hat trotzdem den Kampf eng gestaltet. Kein gutes Bild für Adamek. Auch lustig, dass Adamek weiterhin auf feints reingefallen ist, obwohl Chambers wenn ich das richtig gesehen habe genau einmal mit der Linken in 11 Runden geschlagen hat. Schon eine bittere Niederlage für Chambers aufgrund der Gesamtumstände.
 

The-Real-Deal

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Ich weiß, Adamek war gestern aber 23lbs schwerer als Chambers.

Ja schon richtig.
Nur ist es eben das HW und da hat eben keine "Obergrenze" mehr...

Holyfield zb war damals auch ~40kg leichter als Valuev, das ist eben im HW nunmal so.
Ausserdem zwingt Chambers der das CW Limit ja locker bringen könnte niemand das er im HW boxt.

Ich habe den Fight übrigens nur so nebenbei (bei einem etwas längeren Grillabend) verfolgt und hatte Adamek 1-2 Runden vorne...
 

Lord Krachah

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[...] Schlägen auszuweichen ist die zu belohnende Leistung, nicht Schläge zu verfehlen. Chambers Verteidigung war ein Augenschmaus, seine Offensive sehr präzise.

[...]

Ich möchte nochmal zusammenfassen, dass ein einarmiger Cruisergewichtler auf meinem Punktzettel 9 von 12 Runden gegen Adamek gewonnen hat und technisch zwei Klassen über ihm schien trotz temporärer Behinderung. Chambers Offensive UND Defensive waren meilenweit besser. Ich betone nochmal, dass Workrate gestern keine Rollen beim Scoring hätte spielen dürfen, denn Adamek hat nichts daraus gemacht. Er sah trotz 1000 Schlägen nur leidlich wie der Aggressor aus und versuchte verzweifelt die Punktrichter mit schlappen Flurries für sich zu gewinnen aus Ermangelung an Talent.

Ach komm, selbst zu treffen, ist die zu belohnende Leistung und nicht Schlägen auszuweichen. Seine Offensive bestand (wahrscheinlich verletzungsbedingt) fast ausschließlich aus Einzelhänden, die hin und wieder (33% ist ja nun auch nicht exorbitant hoch) getroffen haben. Adamek hat in der Mehrzahl der Runden den Kampf aus der Mitte bestimmt. Getroffen hat er zwar kaum, aber bei mir gewinnt in der Konstellation "einer trifft nichts der andere schlägt nichts" immer noch der, der das Risiko geht und selbst offensiv boxt. Und das ist meines Erachtens auch die richtige Interpretation der scoring Kriterien. Wenn Chambers jetzt mit seinen Schlägen Wirkung hinterlassen hätte, könnte man das sicherlich ander sehen, aber das war halt auch zu keinem Zeitpunkt der Fall. 115:113 Adamek ist meines Erachtens schon das richtige Ergebnis. Ein knapper Sieg Chamber wäre wohl noch leidlich vertretbar, 9:3 Runden meines Erachtens eher nicht.
 

nobbylenz

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Täusche ich mich da, oder sind heute gefühlt bei jedem 2.Boxkampf Verletzungen (angeblich) kampfentscheidend?
Solis' Knie, Hucks Rippe, Hehenius' Arm, Vitalis' Arm, Hayes' kleiner Zeh...zuletzt war Bradley auch während des Kampfes am Fuß verletzt und jetzt wieder Chambers. Der hat unter anderem aufgrund von Verletzungen in den letzten 3 Jahren gerade mal 3 Kämpfe bestritten...
Solche Verletzungen dienen dann im Nachhinein gerne mal zur Relativierung des Kampfgeschehens und der Verlierer wird zum "moralischen" Sieger erklärt.

Was ist denn da bloß los? Sind die heutigen Profi-Boxer anfälliger für Verletzungen geworden, evtl. durch zu große Trainingsbelastung? Oder wird heute einfach zu viel Getöse darum gemacht?

Außerdem - das klingt jetzt vielleicht etwas hart - darf es für die Bewertung eines Kampfes auch keine Rolle spielen. Vitalis einzige zwei Niederlagen resultierten daraus...das gehört eben zum "Berufsrisiko" eines Profiboxers bzw. jedes anderen Profisportlers.
 

bhops

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Ja schon richtig.
Nur ist es eben das HW und da hat eben keine "Obergrenze" mehr...

Holyfield zb war damals auch ~40kg leichter als Valuev, das ist eben im HW nunmal so.
Ausserdem zwingt Chambers der das CW Limit ja locker bringen könnte niemand das er im HW boxt.

Ich habe den Fight übrigens nur so nebenbei (bei einem etwas längeren Grillabend) verfolgt und hatte Adamek 1-2 Runden vorne...

Es sollte nicht wie eine Entschuldigung für Chambers "Niederlage" klingen. Adamek war auch mit 225lbs relativ flott, es schien ihn ja nicht unbedingt zu hindern, aber die Tatsache, dass er mit 10Kg mehr keinerlei physischen Druck auf Chambers aufbaute, ist merkwürdig.

Ich würde an Chambers Stelle nicht runter ins CW. HBO hat seit Äonen (Toney v Jirov?) kein CW mehr übertragen, es interessiert die Leute schlicht nicht. Den Geschwindigkeitsvorteil, den er im HW hat, hätte er im CW wohl eher nicht mehr. Außerdem hat er gestern aufs Neue bewiesen, dass er Top 10-Material ist. Ich mag den Jungen sehr und habe mit ihm gelitten, als er völlig niedergeschlagen beim Post Fight Interview jammerte.
Leistungen wie die von Adamek dürfen nicht honoriert werden. Das war überhaupt nichts. Und an alle, die Adameks Wortrate als ausschlaggebenden Faktor heranziehen: eine hervorragende Verteidigung ist höher einzuschätzen als eine ausschließlich quantitativ herausstechende Offensive. Jeder Schlag, den Chambers abgeblockt hat, muss auf sein Konto gerechnet werden.
 

The-Real-Deal

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Außerdem - das klingt jetzt vielleicht etwas hart - darf es für die Bewertung eines Kampfes auch keine Rolle spielen. Vitalis einzige zwei Niederlagen resultierten daraus...das gehört eben zum "Berufsrisiko" eines Profiboxers bzw. jedes anderen Profisportlers.

This!

Kling vlt. hart aber mein Körper ist als Boxer nunmal mein "Werkzeug" und wenn das nicht (mehr) in der Lage ist richtig zu "arbeiten" verliere ich eben einen Kampf den ich ansonsten vielleicht gewonnen hätte.

Ein F1 Fahrer scheidet auch mal aus in einem Rennen das er gewinnen könnte, so ist nunmal der Sport.

Ich würde an Chambers Stelle nicht runter ins CW. HBO hat seit Äonen (Toney v Jirov?) kein CW mehr übertragen, es interessiert die Leute schlicht nicht. Den Geschwindigkeitsvorteil, den er im HW hat, hätte er im CW wohl eher nicht mehr. Außerdem hat er gestern aufs Neue bewiesen, dass er Top 10-Material ist. Ich mag den Jungen sehr und habe mit ihm gelitten, als er völlig niedergeschlagen beim Post Fight Interview jammerte.

Da sind wir der selben Meinung.

Nur Boxen ist immer noch ein "Angriffsport" und geblockte Schläge allein reichen eben auch nicht.
 

bhops

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Ach komm, selbst zu treffen, ist die zu belohnende Leistung und nicht Schlägen auszuweichen.

Beides ist zu belohnen (Treffer austeilen mehr als Treffern ausweichen, jedoch ist beides beim Scoring zu berücksichtigen), wobei ich nicht sehe, inwiefern sich unsere Ansichten unterscheiden. Chambers war in beiden Aspekten überlegen, nicht?

Adamek hat in der Mehrzahl der Runden den Kampf aus der Mitte bestimmt.
Chambers war gestern ausschließlich aufs Kontern aus. Kontern von der Mitte des Ringes aus ist weniger üblich. Und wie gesagt, die Aggressorrolle hat Adamek nur bedingt gut ausgefüllt.

Getroffen hat er zwar kaum, aber bei mir gewinnt in der Konstellation "einer trifft nichts der andere schlägt nichts" immer noch der, der das Risiko geht und selbst offensiv boxt.
Ich stimme diesem Satz überhaupt nicht zu. Chambers hat durchaus geschlagen und ein Drittel seiner Schläge haben das Ziel erreicht. Adamek hat sehr viel geschlagen und fast nichts getroffen. Für mich ist das ein sehr klarer Fall. Ob da jemand Courage oder Mut an den Tag legt, ist irrelevant.

Und das ist meines Erachtens auch die richtige Interpretation der scoring Kriterien. Wenn Chambers jetzt mit seinen Schlägen Wirkung hinterlassen hätte, könnte man das sicherlich ander sehen, aber das war halt auch zu keinem Zeitpunkt der Fall. 115:113 Adamek ist meines Erachtens schon das richtige Ergebnis. Ein knapper Sieg Chamber wäre wohl noch leidlich vertretbar, 9:3 Runden meines Erachtens eher nicht.

Felix Sturm gegen DLH und Alexander gegen Kotelnik haben dank deiner "richtigen Interpretationsweise" ebenfalls ihre Kämpfe verloren, weil der Gegner ins nichts boxte, aber davon 'ne ganze Menge.
 
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