- Beiträge
- 9.907
- Punkte
- 113
Ich finde Beschiss und Fehlurteil sind Wörter die hier relativ schnell fallen und Definitions-, und Geschmackssache.
Jein. Richtig ist, dass nicht jeder knappe Kampf gleich ein Beschiss ist, nur weil der Heimboxer das Urteil bekommt. Richtig ist auch, dass die Perspektive der Punktrichter nicht die der Fernsehzuschauer ist, was auch Beachtung finden sollte. Wenn ein Boxer einen anderen überwiegend beherrscht und trotzdem nicht das Urteil bekommt und die Gründe dafür klar auf der Hand liegen, dann sollte man das als das benennen dürfen, was es letztlich ist.
In einem Ganzjahresranking haben sich die meisten Dinge eh wieder beruhigt, da behütete Boxer schnell fallen (Helenius), klar verlieren (Pacquiao) oder die Scharte auswetzen (Sturm-Griffin, Huck-Afolabi).
Achja? Sagt das mal dem besch... Boxer, dem jede Menge Geld und Prestige durch die Lappen gegangen sind. Vor diesem Hintergrund wirken solche Aussagen zynisch.
...und die Farbe der Seidenstrümpfe der Oma von Huck, die Fingernagellänge der dümmsten C-Prominenten am Ring, die Kragengröße des Security-Mitarbeiters am Ausgang C3 etc. - Da geht es doch schon los - Heimbonus? Es gibt keinen Heimbonus. Diese billige Rechtfertigungsmasche hat irgendein windiger Promoter/Manager mal aus der Tasche gezogen und seit diesem Zeitpunkt gilt der "Heimbonus" als gern genommenes Rechtfertigungsmittel, damit passend gemacht wird, was keinesfalls zu rechtfertigen ist. Was ist eine Workrate? Wildes Fuchteln mit den Pfoten? Gilt am Ende gar die Wegner-Anweisung ""Tu doch nur so, als ob Du was machst!" schon als Workrate, wenn es dem Punkturteil dient? Wieviel mehr muss Lebedev den tun als Huck, um aus der Niederlagenzone in die Unentschiedenzone zu kommen und wieviel noch einmal mehr muss er tun, um einen knappen Punktsieg zu erhalten? Gilt am Ende die Formel "Wenn Lebedev Huck KO schlägt, darf er auf ein Unentschieden hoffen"?Wenn man den Heimbonus, sein individuelles Punktescoring (Workrate vs Treffer) hat und bedenkt dass Lebedev nicht alles getan hat um den Kampf deutlich zu gestalten...
kann man in dem Fall eher auf einen schmeichelhaften Punktsieg seitens Huck werten als auf einen klaren Beschiss. Da gabs in der Vergangenheit schon schlimmeres.
Man kann immer einem unterlegenen Boxer einen Sieg zuschustern, wenn man es denn unbedingt möchte. Man wird - fast immer - einen Kampf finden, in denen ein Boxer noch mehr besch... wurde als Lebedev in diesem Kampf. Leider ist das eine Null-Aussage. Wenn ein Betrug erst ein bestimmten Schweregrad erreichen muss, damit er als solcher bezeichnet werden kann, dann hat Huck in der Tat einen Shoot-out-Sieg gelandet. Kein Zweifel daran...
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: