O-Scoring: David Haye vs. Audley Harrison


nobbylenz

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das sehe ich ähnlich. wie bei jedem Gegner den man im Vorfeld schon abschreibt bleibt dennoch die klitze kleine Hoffnung, dass dieser sich nochmal richtig vorbereitet hat und wirklich alles mögliche versucht. Harrison war wieder so ein gegner dem man von vornherein nur die LP Chance eingeräumt hat. Für mich hat er aber wirklich kampflos aufgegeben und das war selbst für Harrison eine schwache Vorstellung.

So isses. Es ist ja nicht so, dass man Harrison im Vorfeld grosse Chancen eingeräumt hätte, das nun nicht. Aber ich bin ja wohl nicht der einzige, der sich darüber aufregt, dass er ABSOLUT nix gemacht hat, um darzustellen, dass er auch wirklich WILL. Die 1,5 Millionen Pfund hätten wohl gereicht, um auf irgendeiner Südsee-Insel locker den Lebensabend zu geniessen...
Ich kann mich noch lebhaft daran erinnern, dass vor etwa 10 Jahren ein gewisser HW-Boxer namens Julius Francis vor dem Kampf gegen Mike Tyson seine Schuhsohlen mit dem Logo eines Sponsors tapeziert hatte. OK, damals war Francis ohnehin nur zum Verlieren "vorgesehen". Und es gab das Internet noch nicht - so wie heute.

Aber dieses Mal hatte - nicht nur ich - zumindest eine Art von "Kampf" erwartet. Dieses ganze "Matchup" Haye - Harrison war einfach eine einzige Farce! Als "Belohnung" sollte sich Harrison wohl seine Börse abholen und in der Versenkung verschwinden...it's a shame, shame shame. Für den Boxsport und seine Fans.
 

VR2

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Was passiert mit der Börse wenn sie Harrison nicht bekommt?
Bevor die Knete an Haye/Veranstalter zurück geht oder sie sich der Britische Verband einverleibt soll sie lieber Harrison bekommen. Vielleicht macht er damit was anständiges oder hört zumindest auf.
 

Emperor

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Harrison hat im Ring weder geboxt noch gekämpft. Das er in den vielen Runden seiner bisherigen Kämpfe kaum mehr gezeigt hat, entbindet ihn wohl nichtz davon, in einem Mindestmaß diesen Anforderungen nach zu kommen. Bei dieser Schau hat weder das Drehbuch noch die schauspielerische Leistung der beiden Teilnehmer gestimmt. Es mag gut sein, dass Haye dafür die Verantwortung trägt, es mag ebenso sein, dass der Verband diesen Quatsch niemals hätte sanktionieren dürfen. Das ändert aber nichts daran, dass Harrison nicht einmal die Mindestanforderung aus seinem Vertrag erfüllt hat. Ein Boxkampf hat nicht stattgefunden. Zwei Leute standen im Ring und haben über zwei Runden etwas Square-Dance betrieben, in der dritten Runde hat Einer der Beiden angefangen zu boxen, der Zweite hat weiterhin gar nichts gemacht. Wegen dieser Arbeitsverweigerung mindestens einen Teil des Lohns einzubehalten, erscheint da nicht ganz abwegig. Es dürfte das Recht Derjenigen sein, die dafür Geld bezahlt haben und die unter der Nichterfüllung des Vertrags gelitten haben, auf einer Strafe zu bestehen, zumindest diese zu fordern.

Ich stimme Dir eigentlich zu, Roberts, aber ab hier sehe ich die Sache etwas anders ;) . Harrison kann einfach nicht mehr, als das, was er im Ring gezeigt hat. Er hat schon gegen viel schlechtere Gegner versagt, weil er es nervlich eingfach nicht auf die Reihe bekommt, bzw. es nervlich noch jie auf die Reihe bekommen hat. Hat das Team um Haye etwa erwartet, dass Harrison auf einmal starke Nerven hat, eine hohe Workrate zeigt und ein starkes Kinn besitzt :rolleyes: ? Harrison hat sich schon bei jeder kleinsten Bewegung von Haye in die Hose gemacht.
Der ganze Unfug war mMn vorhersehbar, deshalb sollte man Harriosn jetzt auch sein Geld zahlen.
 

Jones

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Sorry buta, ich lese Deine Beiträge ja auch ab und an mal gerne :D, aber ich verneige mich vor Dir und gestehe ein, das ich aber auch nicht die leiseste Ahnung vom Boxsport habe, da ich nicht mit so einem "Kampf" gerechnet habe.:thumb:

Was hat man Harrison denn sonst zugetraut?
Er hätte evtl. ein zwei Jabs mehr in den ersten Runden schlagen können, ansonsten hat er genau das gezeigt, was man erwarten konnte. Er hatte gegen Sprott eine unglaublich niedrige Workrate und davor beim Prizefighter auch, da kann man doch nicht erwarten das er gegen Haye einen guten Kampf liefert, er hatte einen braunen Streifen in der Hose und hat noch ein zwei Jabs weniger geschlagen, deswegen kann man ihm doch nicht ein Teil der Börse vorenthalten.
Vorher hätte man gegen den Kampf vorgehen können, aber nun Harrison allein als Sündenbock hinzustellen finde ich wirklich arm. Haye hat sich den Gegner ausgesucht, der Verband hatte ihn in der top 15, die Medien haben in GB einen großen Kampf aus dem Mist gemacht und Harrison hat mitgespielt und soll jetzt der schuldige sein. Das kann es nicht sein.
 

buta

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Sorry buta, ich lese Deine Beiträge ja auch ab und an mal gerne :D, aber ich verneige mich vor Dir und gestehe ein, das ich aber auch nicht die leiseste Ahnung vom Boxsport habe, da ich nicht mit so einem "Kampf" gerechnet habe.:thumb:

A-a-a, so war es dann doch nicht gemeint, sorry, wenn es falsch rübergekommen ist. Ich meinte, man hätte als Sportfan im Vorfeld wissen können, welchen Weg dieser Kampf nimmt. Ich lasse mich auch gerne von Kämpfen hypen, die eigentlich ne Farce sind (reihenweise ZDF und Klitschko-Kämpfe) und bin dann anschließend enttäuscht über das Missverhältnis von Anspruch und Wirklichkeit. Für die Leistung Harrisons kann es eine ganz vernünftige Erklärung geben: Angst. Und das muss auch gar nichts mit Manipulation oder so zu tun haben. Harrison wird schon gewusst haben, dass dieser Kampf eine sportliche Farce ist.

Ich begrüße es übrigens, einen Teil der Börse wegen Arbeitsverweigerung, welcher Ursache sie auch immer entsprungen ist, einzubehalten.
 

Easy

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Was hat man Harrison denn sonst zugetraut?
Er hätte evtl. ein zwei Jabs mehr in den ersten Runden schlagen können, ansonsten hat er genau das gezeigt, was man erwarten konnte. Er hatte gegen Sprott eine unglaublich niedrige Workrate und davor beim Prizefighter auch, da kann man doch nicht erwarten das er gegen Haye einen guten Kampf liefert, er hatte einen braunen Streifen in der Hose und hat noch ein zwei Jabs weniger geschlagen, deswegen kann man ihm doch nicht ein Teil der Börse vorenthalten.
Vorher hätte man gegen den Kampf vorgehen können, aber nun Harrison allein als Sündenbock hinzustellen finde ich wirklich arm. Haye hat sich den Gegner ausgesucht, der Verband hatte ihn in der top 15, die Medien haben in GB einen großen Kampf aus dem Mist gemacht und Harrison hat mitgespielt und soll jetzt der schuldige sein. Das kann es nicht sein.

Es ist doch schon festgestellt worden, das die beiden sich zu einem BOXKAMPF verabredet hatten. Das Harrison eine geringe Workrate an den Tag legt war mir bekannt, aber das er GAR KEINE hat wußte ICH bis dato nicht. Da bin ich vielleicht der einzige, der etwas anderes erwartet hat. Wenn dem so ist, dann sorry.

Ich weiß nicht, wie man Harrisons Leistung noch unterbieten könnte. Selbst eine Oma der die Handtasche geklaut wird, hat vermutlich eine höhere Workrate als Harrison in diesem Kampf.
 

Easy

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A-a-a, so war es dann doch nicht gemeint, sorry, wenn es falsch rübergekommen ist. Ich meinte, man hätte als Sportfan im Vorfeld wissen können, welchen Weg dieser Kampf nimmt. Ich lasse mich auch gerne von Kämpfen hypen, die eigentlich ne Farce sind (reihenweise ZDF und Klitschko-Kämpfe) und bin dann anschließend enttäuscht über das Missverhältnis von Anspruch und Wirklichkeit. Für die Leistung Harrisons kann es eine ganz vernünftige Erklärung geben: Angst. Und das muss auch gar nichts mit Manipulation oder so zu tun haben. Harrison wird schon gewusst haben, dass dieser Kampf eine sportliche Farce ist.

Ich begrüße es übrigens, einen Teil der Börse wegen Arbeitsverweigerung, welcher Ursache sie auch immer entsprungen ist, einzubehalten.

von Manipulation spreche ich ja gar nicht, ich sage nicht, das er sich freiwillig hingelegt hat, aber er hat die Arbeit verweigert. Ob da nun an dem braunen Strich in der Hose lag? kein Ahnung, aber so einen Schisser habe ich noch nicht mal bei Tysons Gegnern gesehen, und da war der Grund Angst zu haben m.E. ungleich höher.
 

nobbylenz

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Was passiert mit der Börse wenn sie Harrison nicht bekommt?
Bevor die Knete an Haye/Veranstalter zurück geht oder sie sich der Britische Verband einverleibt soll sie lieber Harrison bekommen. Vielleicht macht er damit was anständiges oder hört zumindest auf.

...ich könnte davon auch etwas gebrauchen :) Ist aber eine gute Frage, wo bleibt die Kohle eigtl., wenn sie denn nicht (vollständig) an Harrison ausbezahlt wird? Ganz zu schweigen von den Millionen für Haye - for what? Das ganze Ding "riecht" für mich schwer nach Beschiss...
 

uhlan

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Also, Börse sperren ist nicht in Ordnung!

Harrison ist angetreten und hat sich seine Börse verdient. Wenn diese für seine inakzeptable Leistung zu hoch ausfällt, ist nicht Harrison daran schuld.

Wenn Ihr einen Arbeitsvertrag unterschreibt und keine oder nur eine sehr geringe Leistung bringt, dann werdet Ihr (fristlos oder fristgerecht) gekündigt, aber bezahlt werdet ihr bis zum Tag des Ausscheidens, ohne Wenn und Aber! Eine mögliche Schadensersatzforderung, weil man evtl. durch seine Leistung dem Unternehmen (im Fall Harrison vs Haye den Veranstaltern) Schaden zugefügt hat, ist nicht gegeben, denn der Umsatz wurde gemacht, die Eintrittskarten wurden bezahlt und die Fernsehgelder sind geflossen. Man kann daher Harrison seine Börse nicht verweigern. Man kann ihm allerdings in Zukunft keine Kämpfe mehr geben und seine "Karriere" so für beendet erklären! :licht:

Gruß

Uhlan
 
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buta

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Also, Börse sperren ist nicht in Ordnung!

Harrison ist angetreten und hat sich seine Börse verdient. Wenn diese für seine inakzeptable Leistung zu hoch ausfällt, ist nicht Harrison daran schuld.

Wenn Ihr einen Arbeitsvertrag unterschreibt und keine oder nur eine sehr geringe Leistung bringt, dann werdet Ihr (fristlos oder fristgerecht) gekündigt, aber bezahlt werdet ihr bis zum Tag des Ausscheidens, ohne Wenn und Aber! Eine mögliche Schadensersatzforderung, weil man evtl. durch seine Leistung dem Unternehmen (im Fall Harrison vs Haye den Veranstaltern) Schaden zugefügt hat, ist nicht gegeben, denn der Umsatz wurde gemacht, die Eintrittskarten wurden bezahlt und die Fernsehgelder sind geflossen. Man kann daher Harrison seine Börse nicht verweigern. Man kann ihm allerdings in Zukunft keine Kämpfe mehr geben und seine "Karriere" so für beendet erklären! :licht:

Kann man so sehen. Für die BBBofC kann die Sperrung der Börse allerdings aus Gründen der Imagepflege interessant werden. Der unmittelbare Verlierer solcher Kämpfe ist der britische Boxsport, insofern kann sich das Board vor dem Hintergrund der öffentlichen Empörung durchaus zu so einem Schritt gedrängt fühlen.
 

Jones

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Es ist doch schon festgestellt worden, das die beiden sich zu einem BOXKAMPF verabredet hatten. Das Harrison eine geringe Workrate an den Tag legt war mir bekannt, aber das er GAR KEINE hat wußte ICH bis dato nicht. Da bin ich vielleicht der einzige, der etwas anderes erwartet hat. Wenn dem so ist, dann sorry.

Ich weiß nicht, wie man Harrisons Leistung noch unterbieten könnte. Selbst eine Oma der die Handtasche geklaut wird, hat vermutlich eine höhere Workrate als Harrison in diesem Kampf.

Ja, sie hatten sich zu einem Boxkampf verabredet, aber an welcher Stelle ist ist festgelegt ob es sich um einen Boxkampf handelt? Wieviel Schläge muss ein Boxer pro Runde machen, damit es ein Boxkampf ist? Dafür müsste es doch festgelegte Definitionen geben, gegen die Harrison nun verstoßen haben soll. Diese festgelegten Definitionen sind mir nicht bekannt. Also hat er seinen Vertrag erfüllt und sein Geld verdient, auch wenn die Leistung natürlich in keinem Verhältnis zum Geld steht. Das war aber so ähnlich zu erwarten und dafür kann man Harrison imo nicht bestrafen.

Gibt es eigentlich einen bekannten Fall indem ein Boxer wegen mangelnder Leistung seine Börse nicht oder nur zum Teil erhalten hat. Es gab Fälle in denen das verstanden hätte, z.B. Seldon der sich hingelegt hat ohne getroffen zu werden.
 

Roberts

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Ich stimme Dir eigentlich zu, Roberts, aber ab hier sehe ich die Sache etwas anders ;) . Harrison kann einfach nicht mehr, als das, was er im Ring gezeigt hat.

Da kann ich Dir nicht folgen. Ich habe einige Harrison-Kämpfe gesehen. Es ist bekannt, dass er sich gerne hinter seine Doppeldeckung versteckt und sich serienweise bearbeiten lässt, sprich: eine sehr niedrige Workrate hat, aber über zwei Runden gar nichts zu tun und in der dritten Runde drei Jabversuche anzusetzen, dass ist einfach Arbeitsverweigerung und damit noch weniger als bisher bei ihm üblich. Wie gesagt, da es keinen Boxkampf gab, sollte es auch kein Geld für einen Boxkampf geben. Für sein Geplänkel vor dem Kampf mag er sein Geld bekommen, für die Nicht-Leistung im Ring nicht.

Ja, sie hatten sich zu einem Boxkampf verabredet, aber an welcher Stelle ist ist festgelegt ob es sich um einen Boxkampf handelt?

Der Begriff Boxkampf, der den Regeln aller bekannten Verbände nach von zwei Boxer bestritten wird, legt nahe, dass während des Kampfes diese zwei Kämpfer auch boxen. Harrison hat nicht geboxt, er hat nicht gekämpft. Der Ringrichter hat beide Boxer wegen Inaktivität ermahnt, d.h. es muss wohl eine regelkonforme Anforderung an ein Mindestmaß an Aktivität im Ring geben. Es sind schon Boxer für mehr Aktionen wegen Inaktivität disqualifiziert worden. Das fällt auch nicht mehr unter Taktik.
 
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Big d

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Also es wird wohl kaum jemand seine börse nicht bekommen und die wettuntersuchungen werden auch nichts ergeben (IMO zurecht weil audley einfach so schlecht ist).

Aber trotzdem hat haye schaden genommen durch diesen kammpf. die fans haben gebuht und wie ich jetzt gelesen habe rufen reihenweise leute bei Sky an und fordern ihr geld zurück.

das bedeutet der nächste fight gegen einen bum wird deutlich schwerer zu verkaufen, weil die leute jetzt die hypemaschinerie mehr hinterfragen werden.


eigentlich kann sich das ja nur positiv auf hayes nächste gegner auswirken. ein PPV debakel im nächsten fight wäre für haye ne katastrophe im bezug auf die klitschko verhandlungen.
 

Harman

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Bananenstaat
also wer Harrison bei Prizefighter sah dürfte sich über den Kampfablauf nicht wundern..

Harrison wurde da stellenweise von C-D Clubfighter ausgeboxt bis er Luckymäßig die Kämpfe drehen konnte.
 

LeZ

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Ich finde es auch unangebracht, Harrison die Börse zu verweigern, Haye die seine aber voll zuzugestehen. Die Fäden gezogen hat Haye, also soll entweder keiner oder beide Geld bekommen. Vertragsgegenstand sind schliesslich das Antreten, nicht die Anzahl Schläge pro Runde.

Was anderes wäre, wenn Harrison im Training eine schwere Verletzung erleidet, wegen der Börse aber trotzdem antritt obwohl er nicht boxen kann, und dann in der 1. Runde aufgibt. Das war aber nicht der Fall, der hatte wie öfter vorher schon eine Art Panikattacke und konnte deshalb nichts machen. Gut, könnte man auch als Angststörung diagnostizieren (ist m.M.n. eine) und ihm die Lizenz aus gesundheitlichen Gründen entziehen, das hätte man aber vorher machen müssen.
 

Jones

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Der Begriff Boxkampf, der den Regeln aller bekannten verbände nach von zwei Boxer bestritten wird, legt nahe, dass während des Kampfes diese zwei Kämpfer auch boxen. Harrison hat nicht geboxt, er hat nicht gekämpft. Der Ringrichter hat bei wegen Inaktivität ermahnt, d.h. es muss wohl eine regelkonforme Anforderung an ein Mindestmaß an Aktivität im Ring geben. Es sind schon Boxer für mehr Aktionen wegen Inaktivität disqualifiziert worden. Das fällt auch nicht mehr unter Taktik.

Wieviel Schläge muss man denn pro Runde abfeuern, damit es ein Boxkampf ist? Die Frage bleibt, vielleicht gibt irgendwo eine Regel, übrigens wurde Haye genauso ermahnt.
Vielleicht hat Harrison seine ohnehin schon niedrige Workrate nochmal gesenkt weil er Angst vor Hayes Konter hatte oder weil er nur eine Chance in der 2.Kampfhälfte gesehen hat, falls Haye sich irgendwie müde schlägt oder läuft. Er hat Haye, doch fast garnicht getroffen in den Aktionen in denen er es probiert hat. Was hätte es für einen Unterschied gemacht, wenn er ein paar mehr versuch gestartet hätte, der Kampf war vorher schon sinnlos und dafür kann man Harrison nicht bestrafen, er ist nicht besser.
 

aue013

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Ich habe einige Harrison-Kämpfe gesehen. Es ist bekannt, dass er sich gerne hinter seine Doppeldeckung versteckt und sich serienweise bearbeiten lässt, sprich: eine sehr niedrige Workrate hat, aber über zwei Runden gar nichts zu tun und in der dritten Runde drei Jabversuche anzusetzen, dass ist einfach Arbeitsverweigerung und damit noch weniger als bisher bei ihm üblich. Wie gesagt, da es keinen Boxkampf gab, sollte es auch kein Geld für einen Boxkampf geben. Für sein Geplänkel vor dem Kampf mag er sein Geld bekommen, für die Nicht-Leistung im Ring nicht.
Strafverschärfend kommt ja noch hinzu, dass Haye in den Rd. 1+2 ebenfalls durch Passivität geglänzt hat, Harrison also nicht vorrangig mit seiner Defensive beschäftigt war. Hätte Haye schon in der ersten Runde einen Angriff gestartet, wäre der Kampf auch gleich zu Ende gewesen. So gesehen hat sich Harrison keine Börse verdient.
Aber soll jetzt Haye etwa alles selbst behalten? Hat er etwa mehr geglänzt? Mitnichten, alles Verarsche.
Die Briten scheinen sich in diesem Thema gut auszukennen. Es gab mal einen Film "The Great Rock'n'Roll Swindle" über die Sex Pistols. Haye-Harrison war "The Great Box-Swindle". Aber sollte jetzt jemand überrascht, enttäuscht oder gar entrüstet sein? Ich jedenfalls hätte schon im Vorfeld keinen Cent für diesen "Kampf" bezahlen wollen.
 

Lord Krachah

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Eines dürfte wohl klar sein. Haye hat durch diesen Kampf einen massiven Imageschaden erlitten, dessen Folge kaum absehbar sind.

Gibt es eigentlich einen bekannten Fall indem ein Boxer wegen mangelnder Leistung seine Börse nicht oder nur zum Teil erhalten hat. Es gab Fälle in denen das verstanden hätte, z.B. Seldon der sich hingelegt hat ohne getroffen zu werden.

Briggs beim Green-Kampf wenn ich mich nicht irre.
 
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