O-Scoring: Deontay Wilder vs. Dominic Breazeale (incl. Undercard und Nachbesprechung) DAZN

[Po Lee]

Sehe es ähnlich wie du.
ein Gegner mit Punch sollte den Infight suchen und dort mit Physis und Technik durchmarschieren. Im Infight kann Wilder nicht diese Schwinger bringen und seine Haken sind dort gefühlt nicht effektiv ( der uppercut gegen Ortiz Mal außen vor , da war Ortiz schon stehend ko ).

Und wenn nicht, wäre er spätestens nach dem Uppercut KO.
Ja, aus der Distanz scheint Wilder gefährlicher zu sein, aber der Uppercut war schon gewaltig, so dass man sagen muss, dass selbst der Infight nicht ungefährlich ist.

 

[MGM-GRAND]

Und wenn nicht, wäre er spätestens nach dem Uppercut KO.
Ja, aus der Distanz scheint Wilder gefährlicher zu sein, aber der Uppercut war schon gewaltig, so dass man sagen muss, dass selbst der Infight nicht ungefährlich ist.

Klar ungefährlich ist er im Infight auch nicht.
Aber denke das wäre wohl mit die beste Marschroute gegen Wilder.
Ausboxen konnten ihn auch Szpilka, Washington und Fury. Aber die gingen früher oder später K.O. bis auf Fury der nochmal aufgestanden ist (wobei so mancher Ringrichter den Kampf da gestoppt hätte).

 

[Zerschmetterling]

Klar ungefährlich ist er im Infight auch nicht.
Aber denke das wäre wohl mit die beste Marschroute gegen Wilder.
Ausboxen konnten ihn auch Szpilka, Washington und Fury. Aber die gingen früher oder später K.O. bis auf Fury der nochmal aufgestanden ist (wobei so mancher Ringrichter den Kampf da gestoppt hätte).

Das mit dem Ringrichter habe ich hier letztens schon Mal lesen müssen, für mich war das Verhalten vom Ringrichter in dieser Situation eines der besten die ich je gesehen habe. Er hat gemerkt Fury kommt hoch, er checkt ob alles klar ist als er steht, jeder in seiner Ecke.

 

[Po Lee]

Das mit dem Ringrichter habe ich hier letztens schon Mal lesen müssen, für mich war das Verhalten vom Ringrichter in dieser Situation eines der besten die ich je gesehen habe. Er hat gemerkt Fury kommt hoch, er checkt ob alles klar ist als er steht, jeder in seiner Ecke.

Ich denke du musst schon Erfahren sein als Ringrichter, um so "cool" zu reagieren. Er hat ohne Zweifel alles richtig gemacht, aber ich denke es war keine einfache Situation, und dass es Ringrichter gibt, die nicht so gelassen reagieren.

 

[DerDude1977]

Ich finde man kann Wilder nicht mehr rein als techniklosen tumben Haudrauf darstellen. Klar schaut es bei ihm nicht "lehrbuchmäßig" aus und klar hat er boxerische Schwächen (z.B. Kampfkontrolle durch Jab und Reichweite). Aber als Nichtskönner schafft man es sicher nicht, in bisher jedem Kampf mindestens 1, 2 so harte Hände anzubringen, dass der Gegner schwer getroffen runter geht oder kurz davor ist.
Sein Aufbau dauerte sehr lange. Fand ich jetzt (eben auf Grund der ekennbaren Schwächen, wobei ich finde dass er sich da schon stark verbessert hat (- "Windmühlenschläge").) aber nicht verkehrt, eben weil man das erkannt hatte.
Seit seinem ersten WM-Kampf (er konnte nichts dafür, dass ein Stiverne im Vakuum WM war) finde ich seine Gegnerschaft jetzt auch nicht so viel schlechter, als die von Joshua. Spätestens seit Ortiz nicht. Wen hätte er auch boxen sollen? Joshuas Gegner sahen auf dem Papier besser aus. Aber Whyte hatte nichtmal ein so hohes Ansehen zum Zeitpunkt des Joshua-Kampfes und galt eher als eine schlechtere Variante von Chisora/"Prime-Peter", Takam war schon auf dem absteigenden Ast, Parker war eher ne Art "Paperchamp" ohne echte Steigerung seit Längerem, und Pove war eben schon etwas älter und nicht mehr der "Dopetkin", der mit spektakulären KO's glänzte. Außerdem hat Wilders Team damals auch bewußt kommuniziert, dass Wilder für manches eben noch nicht bereit wäre.
Komischerweise kann Wilders "Instinkt", bzw. seine Präzision bei harten entscheidenden Treffern so schlecht nicht sein. Eher im Gegenteil für mich. Er ist ja auch sehr schnell mitunter. Er kann eben einfach nicht so "schön" boxen, was Kombinationen und Bewegungsabläufe angeht. Obwohl er sich, wie ich finde, auch da stark verbessert hat. Und es reichte ja bisher immer irgendwie. Es gibt eben leider in keinem Lebensbereich die "eierlegende Wollmilchsau". Andererseits bin ich froh über einen Wilder. Zumindest versprechen seine Kämpfe immer Spannung. Und er geht immer aufs Ganze. Langweiliges Ausboxen mit Reichweitenvorteil und hinterher mit unsäglichem Geklammer selbst gegen völlig chancenlose Gegner "durfte" ich lange genug miterleben im HW. Wenigstens hat Joshua noch nicht das Klammern für sich entdeckt, auch wenn er sonst mitunter schon manchmal wirkt wie der kleine Bruder von Wladimir. Und Fury ist ne Klasse für sich abseits des Ringes. Aber mit seinem Gezappel an sich und seinen mitunter sehr langweiligen Kämpfen kann ich auch nicht immer soviel anfangen. Von daher ist für mich ein Wilder eine echte Wohltat.
Und man darf nicht vergessen, wie spät der Mann eher aus der beruflichen Not heraus mit dem Boxen angefangen hat.

 

[Moonsoo]

Der Wilder ist schon ein Freak.
Wild, ungestüm, unorthodox, aber nicht gänzlich ohne Ringintelligenz.
Joshua erscheint mir im Gegensatz zu Wilder und Fury irgendwie etwas satter zu sein.
Ich glaube fast, er denkt, er ist schon da, wo er hin wollte.
Deswegen wird es wohl leider so schnell keinen Kampf mit Joshua und einen der beiden anderen Größen geben, leider....

 

[Cosmo.1]

Klar ist AJ da wo er ist. Aber mit einem Kampf gegen Wilder könnte er, wenn er siegt in die geweihten Hallen kommen.
Und das sollte ein top Boxer schon anstreben.
Jetzt muss er aber erstmal eine
überzeugende Performance gegen Ruiz abliefern. Am besten Ko.
Und Wilder wird es genauso sehen ,und seine Performance hat er ja schon geliefert.
Wenn alles gut geht läuft es so.
Wilder vs AJ Gewinner gegen Fury
Sieger Hall of Fame

 

[DerDude1977]

Wenn es richtig gut läuft, könnten die von mir aus mehrere Kämpfe untereinander machen (Wilder, Joshua, Fury). Aber so lange, wie es heute dauert, bzw. so selten, wie heute zwischen Spitzenkämpfen mal gekämpt wird (- Pflichtverteidigungen zwischendurch muss man wohl auch noch mit einbeziehen.), sollten die sich schnell einig werden. Wilder wird nicht jünger und bei Fury's (mentaler) Gesundheit weiß man nie.

 

[MMA_Boxer]

Ich finde man kann Wilder nicht mehr rein als techniklosen tumben Haudrauf darstellen. Klar schaut es bei ihm nicht "lehrbuchmäßig" aus und klar hat er boxerische Schwächen (z.B. Kampfkontrolle durch Jab und Reichweite). Aber als Nichtskönner schafft man es sicher nicht, in bisher jedem Kampf mindestens 1, 2 so harte Hände anzubringen, dass der Gegner schwer getroffen runter geht oder kurz davor ist.

Ich glaube kaum einer hier bezeichnet den aktuellen Wilder als Nichtskönner, sondern beschreibt seine deutlichen Schwächen als auch Stärken. Wenn ich geschätzt 70 Versuche brauche um einmal die Birne meinen Gegners zu treffen und er dabei den Boden küsst, dann spricht das eher für meine Kondition und Schlagstärke und weniger für den technischen und strategischen Part oder gar Unberechenbarkeit.

Seit seinem ersten WM-Kampf (er konnte nichts dafür, dass ein Stiverne im Vakuum WM war) finde ich seine Gegnerschaft jetzt auch nicht so viel schlechter, als die von Joshua. Spätestens seit Ortiz nicht. Wen hätte er auch boxen sollen? Joshuas Gegner sahen auf dem Papier besser aus. Aber Whyte hatte nichtmal ein so hohes Ansehen zum Zeitpunkt des Joshua-Kampfes und galt eher als eine schlechtere Variante von Chisora/"Prime-Peter", Takam war schon auf dem absteigenden Ast, Parker war eher ne Art "Paperchamp" ohne echte Steigerung seit Längerem, und Pove war eben schon etwas älter und nicht mehr der "Dopetkin", der mit spektakulären KO's glänzte. Außerdem hat Wilders Team damals auch bewußt kommuniziert, dass Wilder für manches eben noch nicht bereit wäre.

So kann man natürlich auch die Gegnerschaft von Joshua schlecht reden Sowohl auf dem Papier als auch in der Realität sind die Gegner von Joshua IMO (minimal) besser.
Joshua: Povetkin, Klitschko, Parker, Whyte.
Wilder: Ortiz, Fury, Stiverne 1

Komischerweise kann Wilders "Instinkt", bzw. seine Präzision bei harten entscheidenden Treffern so schlecht nicht sein. Eher im Gegenteil für mich.

Warum die harten Schlägen letztendlich doch landen, ist IMO seiner Kondition und Schnelligkeit zu verdanken. Die Fakten über seine Präzision sprechen dagegen:

Deontay Wilder vs. Tyson Fury - CompuBox Punch Stats

In a bout that saw Tyson Fury control large portions of the fight with his ring generalship but also saw Deontay Wilder score explosive knockdowns in rounds nine and the ultra-dramatic 12th. In the end, the bout was a poorly received split draw. Fury out-landed Wilder 84-71 overall, 46-40 jabs...

www.boxingscene.com

~16-17% Trefferquote

Im Vergleich Wlad vs Fury und Vitali Klitschko vs Johnson, der ebenfalls nicht leicht zu treffen ist:

http://www.insidehboboxing.com/inside/2015/11/24/compubox-klitschko-vs-fury

~35% Trefferquote

Vitali Klitschko vs Kevin Johnson - CompuBox Stats

Vitali Klitschko vs Kevin Johnson - CompuBox Stats

www.boxingscene.com

~25-50% Trefferquote

Wilder profitiert halt sehr stark von dem aktuellen eher schwächeren Schwergewicht, die noch zusätzlich ein leichteres Ziel für ihn bieten. Siehe Stiverne, Brazil, Arreola, Duhaupas.

Zumindest versprechen seine Kämpfe immer Spannung. Und er geht immer aufs Ganze. Langweiliges Ausboxen mit Reichweitenvorteil und hinterher mit unsäglichem Geklammer selbst gegen völlig chancenlose Gegner "durfte" ich lange genug miterleben im HW.

Dem stimme ich zu! Wilder ist aktuell der aufregendeste Boxer im Ring, der auch ohne ständiges Klammern und Dirty Boxen sich durchsetzen kann und Risiken eingeht.

 

[DerDude1977]

@MMA_Boxer

Ich sehe da jetzt keinen großen Konflikt zwischen unseren Meinungen.

Zu Deinem ersten Punkt: Ich schrieb ja, dass Wilders Schwäche eben das Ausnutzen seiner Reichweite (z.B. Kampfesführung über den Jab, obwohl der mittlerweile mitunter ordentlich ist) ist. Und dass er eben rein boxerisch (über die Punkte) nicht so souverän ist. Das spiegelt ja auch die von Dir angeführte Schlagstatistik und Deine Anmerkungen dazu wider.
Eines dabei sehe ich aber doch differenziert(er): Wenn Wilder zu seinen Attacken ansetzt (mit dem Ziel, den Gegner runterzuschicken), dann ist das meiner Meinung schon zu sehen und zu spüren. Für mich hat der Mann ein ganz klares Gespür, oder man kann es auch Instinkt nennen, für genau solche entscheidenden Situationen.

Zu Deinem zweiten Punkt: Ich will die Gegnerschaft von Joshua nicht schlecht reden. Und werfe Joshua da auch gar nichts vor. Im Gegenteil.
Aber Fakt ist auch, dass Klitschko zuvor schon zumindest gegen Fury einen sehr schlechten Kampf gemacht hatte. Fakt ist auch, dass Povetkin eben nicht mehr "Dopetkin" war und noch wieder einige Jährchen älter, als in dem unsäglichen K(r)ampf gegen Wladimir. Und dass Parker keine allzu große Chance haben würde, war finde ich ebenfalls abzusehen.

Ansonsten: Sooo schwach finde ich das HW zur Zeit nicht. Es ist eben ein klarer Cut zu sehen nach den "Top3". Aber zumindest gibt es jetzt eine "Top3", und nicht nur einen Mann, der eine noch schwächere 2. Reihe hinter sich hat, als heute eben diese "Top3".

Schönes Wochenende!