O-Scoring: Hernandez vs. Arslan


BriscoCountyJr

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Hab mir erstmal nur das 1. Video angeschaut aber was bei dieser ganzen Scharade, unabhängig vom Urteil, direkt ins Gesicht springt ist das da durch die Bank weg von Promoter über Boxer bis zum Trainer keiner nen Plan davon hat wie man einen Kampf mal halbwegs kompetent lesen bzw. beschreiben und in der Schlussfolgerung das dazugehörige Punkturteil bewerten und erklären könnte.

Ja, es war wirklich erbärmlich. Aber es gibt auch keine kompetenten und engagierten Boxreporter, die das mal exposen könnten, deswegen geht das schon seit fast 20 Jahren so seinen Gang. Und Wegeners Ego hat inzwischen untragbare Dimensionen angenommen, so wie er da persönlich beleidigt ist und sich aufregt, weil jemand nicht seiner Meinung ist. Wird Zeit, dass die ARD dieser ganzen korrupten Mischpoke den Stecker zieht. Man sieht ja auch anhand der negativen Kommentare von Maske und der Sportschau bei so einem Minimalbeschiss, dass der Sender nicht mehr mit Sauerland kuscheln will. Früher haben die bei schlimmeren Urteilen aber ganz anders Kreide gefressen. Da wurde nie gefragt oder auch nur erwähnt, warum Wegeners Ecke schon zwei Runden vor Schluss die Scorecards kannte.
 

Cosmo.1

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Ja wer hat gewonnen, ich finde keiner ,der Firat behertzt wie immer der Hernandes unterhalb seiner Möglichkeiten. Aber das Getue vom Wegner und dem alten Wielfried ,kommt daher das ehemalige Weggefährten sich von Ihnen abwenden, das tut weh.Wenn soll man da korrekter finden ,benehmen sich alle etwas fragwürdig bin froh wenn das Thema rum ist.
 

holy Cow!

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Mal ein anderer Aspekt: Wann gab es jemals einen "stumpfsinnigeren" Kampfbeginn als denjenigen von Firat Arslan in den ersten zwei Runden? Ständig mit betonfest geschlossenen Händen wie ein Roboter nach vorwärts herumzutapern, hat für mich nichts mit der Art von Boxen zu tun, wie ich sie gerne sehe. Das hat mich wirklich schockiert muss ich sagen, wie eindimensional und öde das anzusehen war.

Arslan ist sowas von ein "one-trick-pony"...und wäre Hernandez ein richtig guter WM-Boxer, so hätte er den Kampf deutlicher gewinnen müssen, vor allem in den letzten beiden Runden war Arslan doch "ready-to-go". Den knappen Punktsieg halte ich dennoch für vertretbar.

Im Quervergleich von Hernandez zum hier häufig geschmähten Marco Huck tun sich deutliche Unterschiede auf - Huck hat Arslan zuletzt immerhin deutlich und vorzeitig besiegt. Er wäre vermutlich auch in einem direkten Duell mit Hernandez der bessere.

Für die Kampfart von Arslan + das Gehabe seiner Entourage (incl. dem immer wieder extrem nervenden Luan Krasniqi) konnte ich mich noch nie begeistern. Bei allem Respekt vor Arslan bleibt doch festzuhalten, dass seine Art zu kämpfen einfach unansehnlich und destruktiv ist.

Zu dem 1. Absatz. Man nennt es Taktik. Den Gegner bewusst zum Verausgaben einladen, während man sich selber paced. Der Mann ist fast so alt wie du, der muss schonmal ein bisschen haushalten mit seinen Kräften über 12 Runden.

Destruktiv ... ich meine es ist Boxen. Boxen hat letztendlich ziemlich viel mit Destruktion eines anderen Individuums zu tun. Wer zerstörerisch boxt, liegt prinzipiell erstmal nicht so weit daneben. Soll Arslan jetzt einen auf Felix Savon machen mit seinen knapp 1,80?
Er boxt genau den Stil der für ihn der Richtige ist, denn er hat einfach nicht die genetisch bedingten Mittel eines Hernandez und nichtmal die eines Hucks.
Er hat über die Jahre aber eine Art zu boxen perfektioniert, die für ihn gar auf höchstem Level funktioniert. Dieser Stil ist sicherlich nichts für Schöngeister und Ästheten sondern hat eher den Charme eines ehrlichen Handwerkers. Trotzdessen hat er seine Daseinsberechtigung und ist auch längst nicht so simpel zu erlernen und auszuführen wie es aussieht. Es ist eine unheimlich kraftintensive und letztendlich auch ein sehr schmerzhafte Kampfesführung, die eine enorme körperliche und mentale Leidensfähigkeit fordert. Wo andere mit Talent und Athletik gesegnet sind, kompensiert Arslan es eben mit diesen Qualitäten. Auch das ist Boxen mit Leib und Seele. Das macht ihn für mich zu nichts Anderem als dem härtesten Mann im deutschen Boxsport.
Dass er selbst mit 43 Jahren immernoch diese Schinderei betreibt und sogar halbwegs den Anschluss zu den Topleuten hält ist umso beeindruckender und erfüllt mich immer wieder mit Erstaunen und Respekt. Man sollte auch bedenken, dass Firat nun spürbar über seinen körperlichen Zenit hinaus ist und dementsprechend öfter Probleme hat sich ideal zu positionieren und zu schlagen als in seiner Prime. Dadurch sieht das heutzutage auch nicht mehr ganz so gut und zwingend aus wie vor ein paar Jahren noch und er steht öfter etwas verloren in seiner Doppeldeckung rum.

Btw, ich wusste gar nicht, dass du so ein passionierter Anhänger der filigranen Boxkunst bist und ein Arslan mit seiner Art zu boxen geradezu eine Beleidigung für dein Verständnis des schönen Boxens ist. Ich mein zu 80% beschäftigst du dich doch hier mit dem grobmotorischen heutigen Schwergewicht, das auch nicht gerade übervoll ist mit Poeten des Sports. Aber dort scheinst du "die Art von Boxen, wie du sie gern siehst" ja anscheinend zu finden.
Ich find da liegt etwas Bigotterie in der Luft und habe das Gefühl, dass Arslan hier eher das Ziel deiner Antiphatie ist, weil er sich mit seinen limitierten Möglichkeiten und im gehobenen Alter mal wieder dazu erdreistet hat einen weiteren Sauerlandhoffungsträger ziemlich schlecht aussehen zu lassen. Dass du vergessen hast zu erwähnen, dass Huck in seinem 1. Anlauf gegen Firat kaum besser als Hernandez sondern eher noch schlechter aussah, passt da auch irgendwie ins Bild.
 

Analyst

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Die ARD entdeckt ihr Gewissen!

Ich habe den Kampf nicht gesehen.Es ist aber schon auffällig, dass die ARD einen Skandal, wo der Großteil der Sportforenuser keinen Skandal sehen.

Liegt wohl am Ende des Vertrags von den Zünglern mit der ARD!!:licht:
 

Mopedfahrer

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Arslan ist der ultimative Overachiever.

Das meine ich jetzt im äußerst positiven Sinnn.

Es gibt derzeit weltweit nur wenige Boxer, die aus so wenig, so viel machen. Arslan ist am absoluten Limit, was sein Körper hergibt. Seine Einstellung ist auch am Limit dessen, was jemand an Disziplin und Ehrgeiz aufbringen kann.

Boxerisch ist er ungehobelt, ihm fehlen diverse Basics, das macht er aber durch seinen bewundernswerten Willen weg. Er hat auch das Glück, dass er mit einer guten Robustheit gesehen ist. Arslan bringt doch alles mit, was sich ein Sportinteressierter nur wünschen kann.

Ich sehe lieber einen, der alles gibt, als einen, der mehr Talent hat, aber einfach nicht das Herz hat.

So gesehen ist Arslan schon seit einigen Jahren der mit Abstand beste deutsche Boxer. Das der Kampf nicht gerade ein Augenschmauss war, ist doch von vornherein klar gewesen. Was soll man den bitte in Arslans Alter noch groß anders machen oder dazulernen. Er pfeift auf der letzten Rille und quetscht alles raus. Mehr geht nicht.
 

El Demoledor

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Ich glaube eher, dass man ein falsches Urteil mittlerweile nicht mehr als Skandal ansieht, weil dies mittlerweile der Normalfall und zur Gewohnheit geworden ist.
Kann es auch nicht mehr hören, dass Hernandez sein Potential MAL WIEDER nicht ausgeschöpft hat.
Wenn man dies nach fast jedem Kampf hört könnte man ja fast so frech sein und annehmen, dass da vielleicht gar nicht mehr so viel Luft nach oben ist :kgz:

Arslan hatte bei mir 115:113 gewonnen, und tendenziell eher 116:112 als 114:114. Über mehr kann ich bei diesem Fight nicht diskutieren.

Über Arslan muss man nicht viel sagen. Man weiß was er kann und was nicht.
Aber entweder man bekämpft Feuer mit Feuer (dann benötigt man Punch, Workrate und Kondition) oder man boxt aus der Distanz (dann braucht man einen guten und konstanten Jab, Beinarbeit, auch Kondition).
Wenn man beides nicht kann, wird es eben eng gegen einen wie Firat.
 

SSBsports

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Arslan hatte bei mir 115:113 gewonnen, und tendenziell eher 116:112 als 114:114. Über mehr kann ich bei diesem Fight nicht diskutieren.

:thumb: Genau so hab ichs auch gesehen, 115-113 für Arslan, eher mit der Tendenz zu einem 116-112 als zu einem Draw. Den Sieg für Hernandez finde ich nicht in Ordnung, mehr als ein Draw kann man ihm mMn nicht geben.
 

Rocco

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Das Erbärmlichste an dem ganzen Abend bleibt für mich aber die Leistung von Hernandez, so er gesund war. Das ist doch kein Weltmeister wenn er nur Luft für 3 Runden hat wie ein Amateur. Ich würd' mich mal fragen woran das liegt bei einem 29jährigen. Hatte er nicht mal schwer Asthma als Kind?

Gegen Ross wäre Pablo schon den Titel regulär los gewesen, vielleicht auch im ersten Fight gegen Cunningham. Ist Afolabi jetzt eigentlich der Pflichtherausforderer?
 

desl

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Culcay boxt irgendwie in der falschen Gewichtsklasse, gegen die WMs aus den USA oder Canelo geht er schwer KO.
Irgendwie alles so Brotlose Kunst.

Culcay zeigt nettes Amateurboxen. Er feuert seine Hände beständig ab, bewegt sich viel, sein Hände sind auch recht flott. Hier und da setzt er schon Treffer (wenn auch eher quantitativ als qualitativ) und nach der alten Amateur-Zählweise (Treffer statt Runden) war das auch von Vorteil.

Aber für das Profiboxen fehlt ihm halt manches. Timing, Distanzgefühl ... das ist bei Culcay - gemessen an anderen Bereichen - eher unterentwickelt.

Effizient Boxen ... das kann er kaum. Culcays Trefferquote ist schwach und dadurch legt er auch nicht viel in seine Schläge, um sich nicht zu verausgaben.
Ob er das überhaupt kann - also die Körperbewegung für druckvollere Schläge, das bleibt eh fraglich.

Ich glaube ganz am Ende des Kampfes hat er mal einen Körperhaken gebracht, bei dem man wirklich hören konnte, dass der Handschuh den Gegner trifft.


Nun wechselt Culcay die Trainer wie Unterhosen, nicht nur wegen der Universum-Pleite.
Gamache soll es wohl sein, weil dieser Culcays Stärken umsetzen will, anstatt an dessen Schwächen herumzudoktern, oder anstatt ihn in ein Korsett zu zwängen (so wie es Wegner mit allen seinen Boxern macht).


Ob das was bringt? Ich weiß es nicht genau. Culcays Schwächen bleiben sichtbar und vermitteln den Eindruck, dass er irgendwann wieder scheitern wird.

Vielleicht wird er mal so erfolgreich wie Rüdiger May oder Thomas Ulrich.
Vielleicht lernt er mit der Zeit ... gewinnt an Erfahrung ... vielleicht erarbeitet er sich doch eben solche Punkte wie die oben genannten ... Timing, Distanzgefühl ... oder allgemein ein "Gefühl für den Gegner".
 

Airtan

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Das Erbärmlichste an dem ganzen Abend bleibt für mich aber die Leistung von Hernandez, so er gesund war. Das ist doch kein Weltmeister wenn er nur Luft für 3 Runden hat wie ein Amateur. Ich würd' mich mal fragen woran das liegt bei einem 29jährigen. Hatte er nicht mal schwer Asthma als Kind?

Gegen Ross wäre Pablo schon den Titel regulär los gewesen, vielleicht auch im ersten Fight gegen Cunningham. Ist Afolabi jetzt eigentlich der Pflichtherausforderer?

Huck hat ja im ersten Aufeinandertreffen gegen Firat deutlich besser ausgesehen als Hernandez. Huck hat insgesamt sogar deutlich weniger geschlagen als Hernandez. Und diese konditionellen Schwächen haben alle in der Truppe von Wegner!
Hernandez hat versucht Firat nach den ersten zwei Runden mit Gewalt wegzukloppen. Das war ein Brainfart von Wegner. Das ist das was erbärmlich ist. Und nach diesen Runden ging es logischerweise bergab.
 

RealDealer

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hab mir grad die PK angeschaut....peinlicher geht es echt net,Herr wegner.....Henry hat mir meinen lolly weggenommen und jetzt ist er net mehr mein Freund.....ganz schlimm....maske war gestern klasse,einfach mal ehrlich..!!!
 

nobbylenz

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Zu dem 1. Absatz. Man nennt es Taktik. Den Gegner bewusst zum Verausgaben einladen, während man sich selber paced. Der Mann ist fast so alt wie du, der muss schonmal ein bisschen haushalten mit seinen Kräften über 12 Runden. usw...
Jetzt reg' Dich mal ab. Ich bestreite ja gar nicht, dass Firat ein guter Athlet und mit enormem Willen ausgestattet ist. Dadurch ist er mir sogar sympathisch. Und es mag jede Menge Schinderei dahinterstecken, dem zolle ich auch Respekt.

Insgesamt gefällt mir aber seine Art des Boxens (als reiner Zuschauer) nicht. Klar versucht jeder das beste aus seinen Möglichkeiten zu machen, und Arslan tut das offensichtlich mit Bravour. Auf der anderen Seite finde ich es auch legitim (unabhängig von der Gewichtsklasse) einen Boxstil kritisieren zu dürfen, den ich für nicht sehr ansehnlich halte.
 

Totto

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Sicher ist Firat kein Box-Ästhet, aber Langweiler sind seine Kämpfe auch nicht. Sein Stil ist schon deutlich attraktiver als der vieler Stinker oder Jabmaschinen.
 

-Alexej-

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Jetzt reg' Dich mal ab. Ich bestreite ja gar nicht, dass Firat ein guter Athlet und mit enormem Willen ausgestattet ist. Dadurch ist er mir sogar sympathisch. Und es mag jede Menge Schinderei dahinterstecken, dem zolle ich auch Respekt.

Insgesamt gefällt mir aber seine Art des Boxens (als reiner Zuschauer) nicht. Klar versucht jeder das beste aus seinen Möglichkeiten zu machen, und Arslan tut das offensichtlich mit Bravour. Auf der anderen Seite finde ich es auch legitim (unabhängig von der Gewichtsklasse) einen Boxstil kritisieren zu dürfen, den ich für nicht sehr ansehnlich halte.
Sorry, aber seine Art zu boxen war viel interessanter anzuschauen, als die von Culcay. Ja, er ist limitiert, ja er isnt nicht so beweglich. Trotzdem war es viel interessanter als die Tanzanlagen von Culcay, der weder treffen, noch effektiv schlagen kann. Was bringt die Ganze Beweglichkeit, wenn man nur Mückenstiche verteilt?
 

Kemal

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Sorry, aber seine Art zu boxen war viel interessanter anzuschauen, als die von Culcay. Ja, er ist limitiert, ja er isnt nicht so beweglich. Trotzdem war es viel interessanter als die Tanzanlagen von Culcay, der weder treffen, noch effektiv schlagen kann. Was bringt die Ganze Beweglichkeit, wenn man nur Mückenstiche verteilt?

Mir gefällt die Art von Culcay zu boxen auf jeden Fall besser.Ein wenig mehr Punch wäre mir auch lieber.Arslan hat viel Herz und Kampfgeist,aber das ist es auch.Auch ihm könnte
mehr Punch nicht schaden.
 

Chancho

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Man sollte auch bedenken, dass Firat nun spürbar über seinen körperlichen Zenit hinaus ist und dementsprechend öfter Probleme hat sich ideal zu positionieren und zu schlagen als in seiner Prime. Dadurch sieht das heutzutage auch nicht mehr ganz so gut und zwingend aus wie vor ein paar Jahren noch und er steht öfter etwas verloren in seiner Doppeldeckung rum.
Den Eindruck hatte ich auch. Gegen Alexejew und im ersten Kampf gegen Huck konnte er seinen druckvollen Stil noch gut über die volle Distanz durchziehen. Offenbar geht das jetzt mit 43 nicht mehr, denn (und da muss ich Nobbylenz Recht geben) gegen Hernandez hat Arslan in den ersten Runden ja wirklich kaum geschlagen. Das sah dann schon etwas seltsam aus, wie er in Doppeldeckung auf Hernandez immer wieder zugestürmt ist, ohne irgendwelche Aktionen zu bringen.

Dass es sein Plan war, damit Hernandez dazu zu bringen, sich schon früh müde zu schlagen, seh ich genauso. Und es spricht weder für die Ringintelligenz des Cubaners noch für Wegner, dass ihm als Weltklasseboxer so wenig eingefallen ist, sich Arslan vom Leibe zu halten. Der hochgelobte Hernandez sollte sich wirklich mal Gedanken machen, warum er gegen einen zwar tapferen, aber boxerisch limitierten und jetzt auch bereits deutlich "past prime" Boxer nur einen schmeichelhaften Punktsieg einfahren konnte.

Auf ein rematch kann ich verzichten, fürchte aber, dass sich Arslan noch einen guten Zahltag in seiner Karriere nicht nehmen lassen würde.
 

Cânhamo

Von uns geschieden im Jahr 2015
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Mein Fazit:

der Sieger des Kampfes (Hernandez) ist der sportliche Verlierer, der Verlierer des Kampfes (Arslan) ist der moralische Sieger.
Auch ich hatte Hernandez vorne, aber seine Leistung war grottenschlecht. Keine Meidbewegungen, keinerlei Beinarbeit. Sekundenweise blitzte das in der kubanischen Boxschule Erlernte auf, und das dürfte zum Punktsieg gereicht haben. Allerdings hätte man sich mehr erwartet.

Während Hernandez Minimalismus im Boxring betrieb, ging Arslan einmal mehr 110% zur Sache. Diese enorme Kraft und Energie und der unbändige Siegeswillen sollen auch zurecht anerkannt und hervorgehoben werden. Zum Sieg konnte es nicht reichen: zuviel eindimensional war das Ganze schon und zwar waren einige Treffer von ihm spektakulär, aber insgesamt tat er boxerisch zu wenig (das mit dem in Doppeldeckung nach vorne-Marschieren bringt nicht unbedingt Punkte auf den Punktzetteln ein, wenn man nicht gleichzeitig auch Treffer landet).

Sportlicher Hauptverlierer war Ulli Wegener. Konnte oder wollte er Hernandez nicht auf das eindimensionale Boxen Arslans einstellen? In den Rundenpausen hörte ich auf jeden Fall nie Worte wie "Sidestep", "Auspendeln" usw... Das war auf jeden Fall keine gute Leistung als "Hauptmann in der Ecke". Eine andere Frage stelle ich mir: VonBeginn schien Wegener eher beruhigend auf Hernandez einzureden, auch wenn dies dem Kampfverlauf in einigen Runden eher widersprach. So redet man mit einem Boxer, von dem man weiss, daß er einen Kampf bestreitet und irgendwie nicht hundertprozentig auf der Höhe ist.

Deshalb: war Hernandez konditionnel oder gesundheitlich vielleicht nicht auf der Höhe und Herr Wegener wusste davon?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Totto

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Nach den Meldungen der letzten Tage ist Hernandez wegen seiner finanziellen Situation (Betrug Manager/hohe Steuerschuld) mental ziemlich angeschlagen. Wahrscheinlich steckte das dahinter. Aber auf Hernandez hat Uli m.E. noch nie so verbal eingeprügelt, wie das bei AA üblich und nötig war.
 

Kemal

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Er hat doch bei seiner Viruserkrankung angeblich 10kg verloren.Davon erholt man sich so schnell auch nicht.
 

desl

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Sportlicher Hauptverlierer war Ulli Wegener. Konnte oder wollte er Hernandez nicht auf das eindimensionale Boxen Arslans einstellen? In den Rundenpausen hörte ich auf jeden Fall nie Worte wie "Sidestep", "Auspendeln" usw... Das war auf jeden Fall keine gute Leistung als "Hauptmann in der Ecke".

Hast du jemals von Wegner bei einem Kampf Kommandos in der Ecke gehört, die etwas feinere Details enthalten, wie sein Schützling boxen soll?

Wegners Anweisungen beziehen sich meistens darauf die Arme hoch zuhalten, sich durchzukämpfen, festzuhalten dass "der Andere" auch müde sei und das Handtuch zu wedeln, dass man den aufgefangenen Schweiß bis in die dritte Reihe riecht.
 
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