Huck - Richards: Ein Gegner, der in einem Titelkampf natürlich nix verloren hat. Huck daher mühelos, dreckig wie immer (halten und schlagen, Ellbogen mitziehen, festhalten, Schwitzkasten, Hinterkopf...), aber souverän gelöst. Sehe es wie Maske: Der Huck vor drei Jahren wäre gegen so einen Mann mehr Risiko eingegangen. Nicht glanzvoll gelöst, aber eben so gelöst, dass keine Zweifel über den Klassenunterschied bestehen bleiben.
Povetkin - Mora: MMn sind schon deutliche Fortschritte zu erkennen. Die Bewegungsabläufe stimmen natürlich noch nicht hundertprozentig, aber das kann man bei der Kürze der Zusammenarbeit auch nicht erwarten. Offensiv gefällt mir Povetkin schon ausnehmend gut, insbesondere der linke Haken, der Schritt zur Seite, die Antizipation des Gegners. Verbesserungswürdig ist die Defensive (da war er nicht auf der Höhe); außerdem sollte er schleunigst lernen, mal nen Gang rauszunehmen.
Frenkel - Simms: Ungefährdeter und guter Sieg, alles in allem. Taktisch war das Gefecht ganz interessant, auch wenn ich noch einige Schwächen bei Frenkel sehe. Entweder sind seine Aktionen lasch und sehr unpräzise, oder er hat mächtig Zug drin und haut mal 'ne abartige, punktgenaue Schlaghand raus. Mit dem Jab könnte er auch besser arbeiten. Der wirkte gelegentlich zu kurz, ja geradezu verkrüppelt. Da leistet er für meine Begriffe nur unzureichende Vorarbeit. Von allen in Deutschland stationierten Cruisergewichtlern sehe ich in ihm dennoch das meiste Potential - für einen WM-Kampf reicht es vielleicht noch nicht. Könnte mir gegen Leute wie Ramirez einen ähnlichen Kampfverlauf vorstellen, wie ihn Alekseev einst leibhaftig erfahren musste. Erstmal noch drei, vier Kämpfe um kleinere Titel oder gegen ähnlich unbequeme Leute wie Simms machen, ehe man "WM-Kampf" in den Mund nimmt, dann passt's scho.