O-Scoring: Jai Opetaia vs. Hüseyin Cinkara | IBF-Weltmeisterschaft im Cruisergewicht | UFC Fight Pass


Deontay

Supermoderator
Teammitglied
Beiträge
66.160
Punkte
113
20251002_121632.jpg

Am Samstag erfolgt die große WM-Chance von Hüseyin Cinkara. Der Deutsch-Türke und IBF-Pflichtherausforderer fordert die Nummer 1 des Cruisergewichts heraus, Jai Opetaia. Der Kampf in Australien wird als klare Nummer im Vorfeld abgetan, doch sämtliche internen Stimmen bescheinigen Cinkara große Gefährlichkeit.
Kann Cinkara die Boxwelt mit dem Upset des Jahres auf den Kopf stellen, oder wird erneut eine deutsche Personalie im Ausland prompt gestoppt?

Diese und weitere Fragen können am Samstag verfolgt werden. Die kostenlosen Prelims beginnen um 6:30 Uhr auf YouTube. Die Maincard ist nun ab 8:30 Uhr im Abo auf UFC Fight Pass gelistet.

589148959_18317144023247735_91405863334174073327_n.jpg


 

timeout4u

Bankspieler
Beiträge
6.775
Punkte
113
Hoffe nur, dass es Cinkara nicht gleich vorzeitig/kurzrundig erwischt, denn sonst wird er vermutlich von vielen auch wieder nur zu einem "Missmatch" gemacht. Das wäre ihm als Boxer bzw. der Begegnung gegenüber etwas ungerecht, auch wenn Opetaia klarer Favorit auf den Sieg ist.
 

kk17

Bankspieler
Beiträge
15.787
Punkte
113
Ort
Hamburg
Ich sehe aktuell im CW nicht viele denen ich eine große Chance gegen Opetaia geben würde von daher kann ich über das "Mismatch" auch nicht meckern. Wäre aber schon ein wirklich großes Upset wenn Cinkara hier was holt.
 

Deontay

Supermoderator
Teammitglied
Beiträge
66.160
Punkte
113
Opetaia ist natürlich sehr schnell, dementsprechend haben wir einige Taktiken erarbeitet – aber es ist oft so: Nach dem ersten Treffer gibt es keinen Plan mehr. *lacht Wir haben aber versucht, alles zu automatisieren, damit alles automatisch kommt. Nicht nachdenken, einfach arbeiten, was ich kann.
Er presst sehr viel und kommt nach vorne. Er macht viel Druck, vor allem mit seinen Bewegungen. Unser Plan ist nicht nur wegzulaufen, dumm dazustehen oder einfach nur Gegendruck zu machen – sondern versuchen, ihn mal zu ziehen, mal Gegendruck zu machen, immer in Bewegung zu bleiben. Kontern, mitschlagen, wir haben eigentlich alles gemacht. Natürlich, jeder Kampf ist anders. Man kann viel analysieren, aber wenn der Gegner vor dir steht, dann merkt man erst, was läuft.
Wenn ich hier die Chance auswärts sehen sollte, dann werde ich auch direkt losschießen, damit ich den Kampf gleich beende. Das ist natürlich mein Ziel. Er wird wahrscheinlich in den ersten Runden direkt Druck machen, dementsprechend werde ich darauf antworten.
Ich habe ein gutes Auge, wie ein Wolf halt. Manchmal denken meine Gegner, ich habe Respekt, und dann bekommen die einen Konterschlag. Es kommt auf den Gegner an, manche sind hart, manche mehr technisch. Bei dem ist es gemischt, der Junge hat alles drauf. Er ist schnell, präzise, Härte, Technik – er hat einfach alles.
Mit 21 Jahren wollten sie mich als Sportsoldaten nehmen, da konnte ich nicht, weil ich geheiratet habe. Mit 25 wollte ich dann, da haben sie mir gesagt, ich sei zu alt. Dann mit 31 Jahren wurde ich dann Profi, da war ich auch zu alt. Mit 33 war ich dann verletzt, da sagten sie mir, die Karriere ist vorbei. Dann bin ich doch zurückgekommen und sie meinten: „Ja, okay, vielleicht Europameister.“ Dann habe ich alle Titel gesammelt und sie sagten mir mit 38 beim Eliminator-Kampf: „Der Gegner ist zehn Jahre jünger, du hast keine Chance.“ Jetzt bin ich 40 und boxe um die Weltmeisterschaft. Seitdem ich 25 bin, höre ich eigentlich immer nur das Gleiche.
Der Präsident der Nationalmannschaft hat mich eingeladen bei deren Trainingscamps. Auch bei einer Höhe von 1200 Metern, dort ist ein Stützpunkt. Es gibt viele gute Amateurboxer, mit denen habe ich trainiert. Es gab Einzeltraining, die sind dann auch zu mir gekommen, Partnersparring. Ich habe mich dort sehr wohlgefühlt. Die haben alles für mich dort organisiert, es mir gut gehen lassen. Mir hat dort an nichts gefehlt. In der Heimat zu sein, ist natürlich auch schön. Ich hatte eine sehr gute Zeit dort, das Training war gut, die Ernährung sowieso. Sie haben extra für mich gekocht, das war sehr schön.
Jeder hat gesagt, es ist vorbei. Sogar das Team von Opetaia hat das gesagt.
Ich bin 40 Jahre alt und boxe seit 29 Jahren, da spielt jetzt Geld keine Rolle. Wenn man nun gewinnt und Erfolg hat, dann kommt das Geld sowieso. Aber jetzt für Geld das aufzugeben – nein, das mache ich nicht. Ich boxe lieber für nichts, um meinen Traum zu ermöglichen – das ist mein Ziel. Ob ich es erreiche oder nicht, das werden wir sehen. Ich mache das doch nicht für das Geld.
Das ist jetzt natürlich ein schwieriger Weg, man hätte auch einen anderen gehen können. Aber bei der Motivation, so wie du es sagst, motiviert mich das nochmal viel mehr jetzt. Wenn ich jetzt den stärksten Mann in Australien schlage, der Erfolg wäre viel mehr wert, als wenn du irgendwo in Deutschland oder der Türkei Weltmeister wirst. Das ist dann Geschichte schreiben. Das ist genau mein Ziel.
Eines steht aber fest: Wahrscheinlich wird er oder ich fallen. Ich bin für eine Schlacht bereit! Am Samstag wird es eine geben. Wie es dann aber genau ausgeht, ob es vielleicht über die Punkte geht, das weiß ich nicht. Bei uns sagt man: Eine Schlacht ist für Türken wie ein Fest. Am Samstag wird es für mich also ein Fest sein, weil es eine Schlacht gibt – und darauf freue ich mich.

 

Deontay

Supermoderator
Teammitglied
Beiträge
66.160
Punkte
113
Hoffe nur, dass es Cinkara nicht gleich vorzeitig/kurzrundig erwischt, denn sonst wird er vermutlich von vielen auch wieder nur zu einem "Missmatch" gemacht. Das wäre ihm als Boxer bzw. der Begegnung gegenüber etwas ungerecht, auch wenn Opetaia klarer Favorit auf den Sieg ist.

Ich habe mich im Vorfeld mit einigen Boxern unterhalten, die Cinkara persönlich gut kennen. Wirklich jeder hat nur sehr positiv über ihn gesprochen und mir glaubhaft versichert, dass er massiv unterschätzt wird. Er soll enorm explosiv und schlagstark sein – dazu auch technisch wirklich gut, wenngleich das durch seinen etwas steifen Stand nicht immer so wirkt. Der Tenor war durchweg: Er sei ein sehr gefährlicher Gegner.

Ob das tatsächlich für ein Upset ausreicht? Vielleicht nicht, aber ich bin sehr gespannt. Ich schätze, dass es tatsächlich ein Shoot-out zwischen den beiden werden könnte und der Kampf vermutlich in der ersten Hälfte entschieden wird.

Das Alter könnte schließlich ein Problem sein. Er war im vergangenen Jahr wohl topfit, aber auch nach der Verletzung könnte er schon etwas abgebaut haben. Hoffen wir mal nicht.
 

timeout4u

Bankspieler
Beiträge
6.775
Punkte
113
So richtig habe ich seine Profifights nicht verfolgt. Kenne ihn "live" nur aus seinen Amateurtagen. Er ist/war schon sehr talentiert, technisch stark und hat ein gutes Auge. Hat aber früher immer unnötige Treffer auf seiner Schlaghandseite genommen, die ihm zwar nicht weh getan, aber den ein oder anderen Sieg bei den Amateuren gekostet haben. Seine Defensive war manchmal etwas nachteilig geprägt von einer Mischung aus Leichtsinn, Überheblichkeit, Faulheit, aber gut: er ist jetzt älter und erfahren. Vielleicht kann genau das Alter dann einmal positiv wirken.
 
Oben