Ich habe die Card jetzt ganz gesehen und ich finde, hier tun einige Jake Paul ziemlich Unrecht. Mit MVP stellt er wirklich super Cards für Boxfans auf und nimmt das Ganze richtig ernst. Auch dieses Mal war jeder Kampf vom ersten Kampf der Prelims an gut gematcht, auch wenn am Ende kein absolutes Highlight dabei war, hat man gesehen, dass jeder einzelne Kampf ohne Opfer gematcht war und nicht nur vom Skillevel, sondern es gab auf der ganzen Card keinen Boxer mit negativem Rekord und das, obwohl niemand einen offensichtlich aufgeblähten Rekord hatte.
Auch Paul selbst hat gegen einen 10-1-Mann gekämpft, der im Cruisergewicht schon seinen ersten kleinen Step-Up gegen einen ungeschlagenen 193 cm, 7-0-Mann hatte und ihn bezwungen hat. Ja, Paul war körperlich überlegen, aber es war sein zweiter Kampf nach Fury gegen einen Boxer und ja für mich ist Fury ein normaler Profiboxer, da er einen ganz normalen UK-Boxer-Aufbau hatte, wie 95% aller anderen Boxer in UK auch.
Da Paul jetzt zu belächeln ist doch vollkommener Humbug. Er verdient mit Show Geld und reinvestiert das Geld jetzt wieder ins Boxen. So soll es doch sein, für jemanden, der offensichtlich diesen Sport liebt. Paul hat zum Beispiel auch das letzte Mal mit MVP den ersten 12x3 Frauen-WM-Kampf der Geschichte ermöglicht. Für mich als DAZN-Kunde, der nur Boxen schaut und ausgeglichene Kämpfe sehen möchte, ist MVP die beste Investition, die DAZN in letzter Zeit getätigt hat.
Auch im Quervergleich mit anderen Boxern geht es Jake Paul doch ziemlich ambitioniert an. Das war erst sein zweiter Kampf gegen einen richtigen Profiboxer. Den ersten hat er per SD verloren. Es scheint fast so, als ob hier einige noch nie die Prelims großer Promoter gesehen haben. Wie da die Top-Prospects manchmal Leute, die nur boxen, weil sie das Geld brauchen, ohne Gefahr abschlachten dürfen, ist teilweise echt nicht schön. Paul hat August hart und klar ausgeknockt. Das sah jetzt auch nicht gekauft aus und August war jetzt vielleicht kein Boxgott, aber voll trainiert und von seinen Bewegungsabläufen besser als viele, die Amateurstars in ihren ersten Kämpfen vor die Fäuste bekommen.