Original geschrieben von D. Crosby
Ohne jetzt den gesamten Thread gelesen zu haben, möchte ich einfach mal erwähnen, daß ich den Artikel auf der Boxingpress-Hauptseite für äußerst gelungen halte, vor allem auch das Fazit.
Ein Unentschieden entspricht auch meiner Sicht des Kampfes, allerdings habe ich ein paar Runden anders vergeben, was wohl aber Angesichts der Knappheit normal ist. Eine 115:114-Wertung Zugunsten einem der beiden Boxer wäre noch nachvollziehbar, aber niemals ein 116:113.
Ich fände es schade, wenn es zu keinem Rückkampf kommt.
Trotzdem war ich von Beyers Leistung überrascht. Wäre er aktiver gewesen, hätte es über seinen Sieg wohl kaum Zweifel gegeben. Hoffen wir, daß ihm dieser Sieg wieder mehr Selbstvertrauen gibt und er beim nächsten Kampf daher auch aggressiver vorgeht.
Dieses Posting hebt sich (wie immer) angenehm von der Masse der emotional gesteuerten Beiträge ab.
Ich hatte Eric Lucas vorne. 115-113 war meine Wertung.
Ich war entäuscht von Eric Lucas Leistung und stelle fest, dass der Vorbericht von Boxingpress, dessen Problem schon im vorhinein erwähnte ("Dennoch könnte Beyer den Champion vor einige Aufgaben stellen, die dieser in seinen bisherigen Titelverteidigungen noch nicht lösen musste. Denn betrachtet man die Gegnerschaft von Lucas seit seinem Titelgewinn, so fällt auf, dass der Kanadier ausschließlich gegen sehr offensiv orientierte Gegner angetreten ist und gewonnen hat. Catley, Thobela, Pazienza und Sheika sind Repräsentanten eines typischen Brawler-Stils, der dem Konterboxer Lucas offensichtlich zu liegen scheint. Inwieweit der Weltmeister mit einem Gegner wie Beyer zurecht kommt, der selbst eher abwartend agiert und als Konterboxer einzustufen ist, bleibt abzuwarten."). Sehr gelungene Analyse.
Auch ich wahr von der taktischen Einstellung Beyers überrascht. Etwas mehr Agressivität und Beyer hätte den Kampf verdient nach Hause gebracht.
Das Urteil ist umstritten, ich halte es für falsch, aber durchaus für begründbar.
Das ewige Skandal-Gezeter nach vielen Kämpfen in Deutschland halte ich für überzogen. Gregorian-Zegan war der einzige Skandal, den ich in der letzten Zeit gesehen habe. Der Rest der angeblichen Skandalurteile war max. diskussionswürdig.
Dazu passt dann auch die Smilie-Inflation mit der einige Nutzer meinen, nicht vorhande oder schwache Sachargumente ersetzen oder verstärken zu können.
Manchmal habe ich den Eindruck, dass einige Nutzer das Forum in Richtung Verbal-Krawall-Organ missbrauchen wollen. Etwas mehr Sachlichkeit fände ich gut.
Auch dadurch hebt sich der Kampfbereicht bei Boxingpress angenehm hervor.
Das überwiegend eher unkritische Berichterstattung ist zur Selbsterhaltung der ARD zwar nachvollziehbar. Dem fachkundigen Zuschauer geht sie aber auf den Nerv. Sven Ottke sollte besser nicht als Co-Kommentator auftreten. Was er von sich gibt, lässt oft an seinem Boxsachverstand zweifeln. Dazu noch das unsympathische Auftreten. Ich kann nur hoffen, dass er nach seinem Karriereende den Fernsehzuschauern als Kommentator erspart bleibt.
Roberts