Also nach dem letzten Wladimir-Kampf , der in der NAcht kam, hab ich mir auch gesagt "Das mach ich nicht noch einmal für ihn" , nämlich solange wach zu bleiben bzw extra dafür aufstehen. Da der Kampf aber zur normalen Zeit kommt, werde ich ihn mir angucken, weil ich wohl nix Beseres vorhabe. Bei bwin ist Wladimir klarer Favourite ( 1.12 bei Wladimir-Sieg, 6.0 bei Thompson-Sieg). Vielleicht etwas übertrieben die Quoten, aber natürlich ist er der Favourite. Allerdings hat Wladimir mich immer noch nicht vollends davon überzeugt, dass seine Niederlagen bzw seine Defizite der Vergangenheit angehören. Wenn man sich mal die Kämpfe nach der letzten Niederlage anguckt:
Williamson : Hab ich nicht gesehen, aber Klitschko hat sich wohl nicht mit Ruhm bekleckert, war sogar am Boden und gewann durch eine TD.
Eliseo Castillo: Völlig bedeutungsloser kampf, kann man vergessen.
Samuel Peter: Klitschko gewann knapp nach Punkten, aber der Kampf hätte auch anders ausgehen können, schließlich rettete einmal der Gong. Dazu kommt, dass Peter zwar ein sehr gefährlicher Schläger ist , aber äußerst unvisiert boxt. Selbst Stewart, der sehr gerne Komplimente verteilt, sprach Peter vor dem Kampf Spitzenformat ab.
Chris Byrd: Klitschko siegte klar, aber den kampf hätte man sich auch schenken können. Zum einen war es eh klar, dass Wladimir gegen Byrd im direkten Vergleich immer glasklare Vorteile haben würde, zum anderen gabs den Kampf schonmal. Klitschko hätte gegen Sanders, Puritty oder Brewster ( den Rückkampf gabs auch erst als der eine schlechte Tendenz zeigte) was beweisen können, aber nicht gegen Byrd. Abgesehen davon war Byrd weit von seiner Bestform entfernt
Brock: Brock hatt einen sehr soliden Rekord. Kein weltbewegender Erfolg, aber
man kann hier nicht meckern.
Austin: Austin hatte vor Klitschko 6 Kämpfe nicht gewonnen ( 3 N, 3 R) und das gegen größtenteils völlig unbedeutende Boxer. Der Kampf hat auch wenig wert.
Brewster: Endlich stellte sich Wladimir einem Peiniger und sehr harten Puncher und gewann sehr deutlich. Allerdings muss man dazu sagen, dass Brewster in 3 der letzten 4 Kämpfe vor ( bzw nach) Klitschko keine gute Figur gemacht hat und rückblickend muss man sagen, dass Brewster seinen Ruf als gefährlicher Schläger in erster Linie seinem kampf gegen Klitschko verdankt ( dazu noch der Blitz-Ko gegen Golota). Vor seinem Sieg gegen Klitschko hat Brewster gegen die einzigen einigermaßen bedeutenden Gegner ( Etienne, Shufford) verloren und nach Klitschko sah es nicht viel besser aus. Dazu muss ich sagen, dass ich sagen, dass ich selten eine so uninspirierte Vorstellung bei einem wichtigem Kampf gesehen habe wie die von Brewster im Rückkampf gegen Klitschko, wobei da Klitschko kein Vorwurf zu machen ist, er machte alles richtig.
Ibragimov: Wenn auch Ibragimovs einzig wirklich überzeugende LEistung gegen
Whittkaer war und er sich sonst nicht mit Ruhm bekleckerte, bleibt festzuhalten, dass er als einer der stärksten HWs gehandelt wurde und Wladimir ihn sehr souverän besiegte. Wladmir untermauerte seinen Anspruch die Nummer 1 im HW zu sein.
Aber wenn man sich das mal so vor Augen führt wie es nach Klitschkos letzter Niederlage weiter ging, muss man sagen , dass er die Kritiken , die nach seinen
Niederlagen aufkamen, nur teilweise widerlegt hat. Das Schlimmste ist aber , dass er sich seinen Peinigern ( außer später Brewster) nicht stellte, trotz großspuriger Ankündigungen ( "Ich kämpfe sofort gegen Sanders!") . Und das obwohl Sanders oder Puritty keine furchteinflößenden Totschläger ala Foreman oder Liston sind , sondier eigentlich absolute Nobodes. Deswegen wird er für mich so oder so nie eine Großer sein können und deswegen nehme ich ihn auch nicht mehr so richtig ernst. Trotzdem ist er momentan der sicherlich vielversprechenste Schwergewichtler, and dem es sich zu messen gilt. Momentan sind leider keine großen Kämpfe in Aussicht, aber er ist erst 32 und kann noch min 5 Jahren auf höchstem Niveau kämpfen, deswegen sollte man zuversichtlich sein, dass die HW-Szene wieder interessanter wird.