1. Fury wirkte konzentrierter und ernster. Das lies die Leistung besser erscheinen als im ersten Fight.
2. Fury war nicht wirklich hurt im zweiten Duell, dass er im ersten Fight angezählt wurde überstrahlt die guten Runden.
3. Im ersten Duell waren die Runden welche Fury verloren hat sehr klare Runden, im zweiten Duell hat er zwar mehr Runden verloren. Aber diese waren allesamt viel enger.
Schön zusammengefasst, wobei für mich trotzdem überraschend war, dass Fury bei seinem Gewicht die 12 Runden mit einer mehr als passablen Workrate boxen konnte.
Der größte Unterschied zum ersten Kampf war für mich Usyk: Er hat adaptiert. Während er in Kampf 1 in den mittleren Runden ein wenig die Kontrolle verlor, hat er das diesmal konsequent vermieden. Es war für mich eines der auffälligsten Dinge, wie er auf jeden Treffer reagiert hat: Er hat jedes Mal sofort gekontert und das mit einer Konzentration, wie das wohl kaum ein anderer gekonnt hätte (nicht wütend, emotional, sondern sehr überlegt). Deshalb ist er auch nie in Bedrängnis geraten. Fury setzte einen Treffer, die Leute jubeln und Usyk setzt sofort Fury unter Druck, extrem fokussiert und nimmt ihm dadurch konsequent den Wind aus den Segeln. Das war aus meiner Sicht einfach brilliant und hat verhindert, dass der Kampf (wie beim ersten Aufeinandertreffen) ev. hätte kippen können.
Ich hatte beim zweiten Kampf nie das Gefühl, dass Fury das noch hinbiegen hätte können. Und ich glaube auch nicht, dass Fury es mit besserer Kondition, geringerem Gewicht geschafft hätte. Usyks Gameplan schien mir fast perfekt, gepaart mit seiner überragenden körperlichen Verfassung war er für Fury an diesem Abend einfach nicht zu schlagen (Gewicht hin oder her, auch wenn es Fury natürlich mehr Möglichkeiten geboten hätte, wenn er leichter, konditionell besser aufgestellt gewesen wäre). Für mich ein Masterpiece.