Ostern is vorbei und ich sitz im Zug auf dem Weg nach Hause. N guter Moment, um sich die HBO-Show vom Osterwochenende anzusehen.
McCline soll laut Lampley wohl vor dem Kampf gemeint haben, er wäre zurückgetreten nach demm Mollo-Kampf.
Auf jeden Fall sehen beide nicht so aus, als würden sie sich um ihre Figur sorgen.
1. Arreola ... Arreola bringt seine nicht sonderlich schnelle rechte Gerade ohne große Mühe ins Ziel. McCline versuchts wie angekündigt mit dem Jab, bleibt dabei aber zumeist zu kurz. Er bringt erst später ordentliche Treffer.
2. Arreola ... McCline hat ein paar achtbare Treffer, doch Arreola macht viel mehr Dampf. Er trifft deutlich mehr und hat den McCline-Brocken hin und wieder an die Seile gedrängt. Seine dürfige Deckung ist auch weniger schlecht wie die von McCline.
3. McCline ... Ausgeglichene Runde. McCline hat für seine linke Faust den Seit- und Aufwärtshaken entdeckt und bringt damit ordentliche Treffer ... kurzzeitig scheint er sogar Arreola leicht anklingeln zu können. Das täuscht natürlich nicht darüber hinweg, dass er selbst weiter gut was einzustecken hat.
4. Ende ... Arreola übernimmt wieder das Kommando im Kampf. Bringt wieder mehr Schläge und findet in seinen Kombinationen die richtigen Schläge für McClines großes Angebot an Trefferfläche. Nachdem eine weitere Kombi ins Ziel geht, ist es für McCline an der Zeit zu Boden zu gehen. Er hat nicht mehr so recht die Kraft und den Willen noch rechtzeitig aufzustehen und wird ausgezählt.
Relativ klare Nummer für Arreola. Der linke Haken McClines entpuppte sich zwar in der dritten Runde als leichte Gefahrenquelle für Arreola, aber abgesehen davon, war er klar der bessere. Das gewiss nicht dank eines Handspeeds oder so, sondern weil er kaum Mühe damit hatte sich in die Nahdistanz zu bringen, wo er seine Hände arbeiten ließ.
Nun könnte der Kampf gegen Vitali Klitschko kommen ... wenn Arreola bzw. sein Management denn will. Dan Goossen ist zumindest kein Promoter, der einer Herausforderung seiner Boxer aus dem Kampf geht. Etwas nutzlos, dass Lampley und Steward da einen Kampf mit Wladimir diskutieren.
Für McCline bietet sich dagegen eher nurnoch die Tätigkeit als Sparringspartner oder Gegner irgendwelcher Don-King-Boxer an.
Arreola kommt auf jeden Fall wieder gut an im Interview. McClines Interview war aber auch gut.
Nun Winky vs Williams. Das Duell zweier, die angeblich keiner Boxen will. Nunja, Williams (bzw. sein Management) wollte nicht gegen Pavlik. Winky wollte nicht gegen Abraham (wohl wegen der wenig attraktiven Börse).
Wenig überraschend, dass Donut-Fan Winky etwas schwerer in den Ring steigt.
Bin mal sehr gespannt, wie der Kampf gelaufen ist. Ich hoffe auf Winky, der in seiner Prime Williams womöglich vorgeführt hätte, tippe aber auf Williams, in Erwartung dass Winky doch etwas eingerostet sein könnte.
1. Winky ... Ok. Winky zeigt bislang keinen großen Rost, bewegt sich gut und kommt mit seinem linken Haken ein paar Mal ordentlich ins Ziel, besonders wenn Williams sich mehr oder weniger deckungslos nach vorne beugt ... n bisserl wie beim ersten Kampf mit Quintana. Erwartungsgemäß kloppt Williams viel auf Wrights Deckung. Seine Ecke ist aber dennoch mehr als zufrieden.
2. Williams ... Bessere Runde für Williams, der in der ersten Hälfte zwei Mal mit dem linken Haken an Wrights Ohr kommt. Wright kann nicht so gute Treffer landen wie in der ersten Runde.
3. Winky ... Recht ausgeglichene Runde. Wright weiter mit den klareren Treffern, aber Williams beschäftigt ihn sehr gut. Knappes Ding. Beim Publikum kommt Wright jedenfalls besser an, da Williams doch mal etwas zu tief schlägt und nicht so ganz auf die Ringrichter-Kommandos hört.
4. Williams ... Ne weitere engere Runde. Diesmal geb ich sie an den aktiveren Williams, der sich mit seinen Oberkörperbewegungen auch etwas besser angepasst hat. Harold Lederman stellt klar Quantität über Qualität und klingt auch sonst wie ein Fan von Williams' Art im Ring zu agieren.
5. Winky ... Winkys Schläge scheinen an Tempo etwas verloren zu haben, aber Williams schaltet nen Gang zurück. Daher scheinen beide ähnlich viele Treffer zu setzen in dieser Runde. Dass laut Compubox beide eine ähnliche Trefferquote in dieser fünften haben sollen, überrascht mich etwas.
6. Williams
7. Winky
8. Williams ... Die "Let's go Winky, let's go!"-Sprechchöre in dieser Runde helfen nich so recht. Williams landet ein paar seiner besten Hände. Klare Runde für ihn. Wright's Trainer sieht das anders.
9. Williams ... Auch diese Runde ist ziemlich klar. Trefferquote und -qualität nehmen zu bei Williams.
10. Williams ... Dan Birmingham erkennts, Wright braucht wohl den KO.
11. Williams ... Winky lässt die Schultern hängen.
12. Williams ... Beide geben nochmal Gas in dieser Runde. Dadurch, dass Wright mehr wagt, wird er aber auch klarer getroffen. Williams war näher daran durch KO zu gewinnen, als noch gestoppt werden zu können ... egal, ein KO war sowieso weit entfernt.
Gesamt: 116-112
Ich hab den Kampf sicherlich knapper gewertet, als er war. Die erste Runde und die fünfte ... ich denke, die hat Winky schon verdient. Die dritte und die siebte, die hab ich ihn schon mit Wohlwollen und Sympathie-Bonus gegeben.
Nungut, Winky mag alt geworden sein, ein gutes Stück "past prime" und war lange inaktiv. Dennoch war kaum ein Erfolg gegen Winky, sei es die Siege von Simon, Vargas und Hopkins oder das Draw durch Taylor, so verdient wie Williams' Sieg gegen Wright. So klar hat Winky nur damals verloren, als er 5 Mal zu Boden musste ... und damals hat er noch ziemlich anders geboxt.
Für Winky winkt nun das Karriereende. Ich denke, er ist von sich selbst zu sehr überzeugt, als dass er nochmal für eine kleinere Börse einen kleinen Kampf annimmt, so wie früher, als er in Deutschland auffem DSF boxte. Angekündigt als Superstar, den in Wahrheit in der Heimat kaum einer kannte. Ich glaube, er will nurnoch Bigfights und keine Aufbaukämpfe ... und die wird er nun wohl erstrecht nicht mehr kriegen.
Williams andererseits hat sein Statement im Mittelgewicht abgegeben. Er könnt gegenüber Abraham den Vorzug kriegen, wenns um einen Kampf gegen Pavlik geht.